· Existenzgründung Aktuell

Wie du in nur 5 Schritten dein Unternehmen gründest

Du willst 2024 durchstarten mit deinem eigenen Unternehmen? Von der Rechtsformwahl bis zur IHK-Mitgliedschaft: Wir zeigen dir alle essenziellen Anmeldepflichten, die du kennen musst, um erfolgreich und rechtskonform zu gründen.

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Schlank und schnell gründen mit dieser 5-Punkte To-Do-List.

Der allererste Schritt – die Entscheidung für eine Rechtsform hat weitreichende Auswirkungen auf dein Unternehmen. 

Wichtige Aspekte bei der Wahl der Rechtsform für Alleingründer:

  • Haftungsfragen: als Einzelunternehmen/GbR haftest du persönlich, auch mit deinem Privatvermögen; Rechtsformen der UG und der GmbH beschränken die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen.
  • Kapitalbedarf und -beschaffung: Geringer Kapitalbedarf für Einzelunternehmen/GbR; Höheres Startkapital erforderlich für UG (min. 1 Euro) und GmbH (min. 25.000 Euro).
  • Steuerliche Aspekte: Einzelunternehmen/GbR: Einkommensteuer auf Gewinne wird fällig; UG/GmbH: Körperschafts- und Gewerbesteuer muss gezahlt werden.
  • Buchführung und Bilanzierung: Einfachere Buchführung bei Einzelunternehmen/GbR; Doppelte Buchführung und Bilanzpflicht bei UG/GmbH
  • Gründungs- und Verwaltungsaufwand: beim Einzelunternehmen/GbR weniger formaler Gründungsaufwand; UG/GmbH erfordert mehr Formalitäten bei Gründung, Jahresabschluss, etc.
  • Image und Außenwirkung: Kapitalgesellschaften (UG/GmbH) haben oft ein professionelleres Image; wichtig u.a. bei Verhandlungen mit Banken und Fördermittelgebern, VCs.
  • Flexibilität und Unternehmenswachstum: Einzelunternehmen/GbR kannst du leicht umwandeln, falls dein Geschäft schnell wächst und das Haftungsrisiko steigt!

Wichtige Aspekte bei der Wahl der Rechtsform für Teamgründer:

Für Teamgründungen ist es essenziell, neben den allgemeinen Überlegungen zur Rechtsformwahl auch die Teamdynamik und gemeinsame Ziele im Blick zu haben. Ein gut durchdachter Gesellschaftsvertrag ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.

Hinweis: Auf unserer Schwesterplattform ZANDURA kannst du geprüfte Vorlagen, Musterprotokolle und Gesellschaftsverträge für die Gründung einer UG oder einer GmbH kostenlos herunterladen.

Häufige Fragen und Antworten zum Einzelunternehmen:

Einzelunternehmen gründen: Tipps für Soloselbständige

Einzelunternehmen, eingetragener Kaufmann oder freiberuflicher Solopreneur – Hier findest du wichtige Tipps für die Planung deiner Selbstständigkeit. Von rechtlichen Basics bis zu Steuertipps – erfahre alles, was du für einen erfolgreichen Start brauchst!

Der nächste Schritt ist die Gewerbeanmeldung. Diese ist Pflicht in Deutschland und kostet dich je nach Gemeinde und Gewerbeart zwischen etwa 20 und 60 Euro. Hierbei gibst du wichtige Infos über dein geplantes Unternehmen und den speziellen Geschäftsbereich an.

Hinweis: Freiberufler müssen kein Gewerbe anmelden! 

Ein weiteres Muss: Die Steuernummer vom Finanzamt. Mit dem „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ (vgl. ELSTER) teilst du dem Amt alles Wichtige über dein Gewerbe mit.

Hinweis: Prüfe, ob du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen willst. Die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen, dürfen Selbständige, die im vorherigen Jahr einen Umsatz von weniger als 22.000 Euro erzielt haben und voraussichtlich im nächsten Jahr nicht mehr als 50.000 Euro Umsatz erwarten.

Vorteile Kleinunternehmerregelung

Kleinunternehmer müssen keine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben wie regulär besteuerte Unternehmen. Eine Umsatzsteuererklärung ist aber dennoch Pflicht. 

Dein kompakter Umsatzsteuer-Guide:

Ratgeber: Umsatzsteuer richtig berechnen und abführen

Lästig, aber nötig – für Selbständige, die Waren oder Dienstleistungen verkaufen, ist es wichtig zu wissen, wie du die Umsatzsteuer korrekt berechnest und abführst. Im Beitrag geben wir einen Überblick zu den geltenden Umsatzsteuersätzen sowie Regeln und Fristen für die Umsatzsteuervoranmeldung.

Auch die Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist für viele Gründer verpflichtend. Sie bietet dir neben Pflichten wie Beiträgen und statistischen Meldungen auch Chancen zum Netzwerken und Wissensaustausch. Nutze die IHK-Beratung zu rechtlichen Fragen und Fördermitteln.

Tipp: Vor allem bei komplexen Geschäftsmodellen macht es Sinn, eine kostenlose Gründerberatung aufzusuchen, um im Businessplan auf Besonderheiten deiner Branche einzugehen sowie spezifische weitere Anforderungen korrekt zu erfüllen (u.a. Zulassungspflichten bei Kammern und Behörden; Nachweise über die gesetzmäßige Ausübung durch polizeiliches Führungszeugnis; Gesundheitszeugnis etc.)

Zu guter Letzt: Die Handelsregisternummer, deine Unternehmens-Visitenkarte. Sie ist essentiell für die öffentliche Darstellung deines Unternehmens und gibt Auskunft über wichtige Unternehmensdaten. Für einige Rechtsformen, wie AG oder GmbH, ist die Eintragung ins Handelsregister gesetzlich vorgeschrieben.

Hinweis: Am 1. Januar 2024 tritt das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG) in Kraft. Es enthält neue Regeln für GbR's und ihre Gesellschafter, u.a. die Anerkennung der Rechtsfähigkeit der GbR, ein eigenes Gesellschaftsregister sowie mehr Spielraum für Freiberufler in Praxisgemeinschaften.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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