Businessplan für Freiberufler: Endlich selbständig
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Warum brauche ich als Freiberufler/-in einen Businessplan?
Ein Businessplan ist für Gründer/-innen in freiberuflichen Gewerken das wichtigste Planungsinstrument. Bei der Erstellung deines Businessplan Beispiels unterstützen dich branchenspezifische Businessplan Muster.
Im Businessplan klärst du für dich und externe Partner die wesentlichen Fragen und Schritte deiner Existenzgründung u.a.:
- Gibt es einen Markt für mein Geschäftsmodell?
- Erfülle ich alle Voraussetzungen, um in einem anerkannten freiberuflichen Tätigkeitsfeld zu gründen?
- Wie organisiere ich meine Unternehmung?
- Wie viel Kapital benötige ich?
Anerkannte Freiberufliche Tätigkeiten
Als Freiberufler/-in gilt, wer in einer der folgenden Berufsgruppen aktiv ist:
- heilkundliche Berufe
- rechts-, steuer- und wirtschaftsberatende Berufe
- naturwissenschaftliche und technische Berufe
- Kulturberufe
Darüber hinaus gelten wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende Tätigkeiten sowie ähnliche Berufe als freiberufliche Tätigkeiten. Vor Beginn deiner freiberuflichen Selbständigkeit solltest du dich genau mit dem Wesen und Erwerszweck deiner künftigen Tätigkeit befassen. Die genehmigenden Finanzämter wollen klare Merkmale einer Freiberuflichkeit erkennen, damit du tatsächlich die Vorteile einer freiberuflichen Gründung in Anspruch nehmen darfst (u.a. keine Gewerbesteuer).
Dein Businessplan sollte deshalb sowohl die Tragfähigkeit deiner Geschäftsidee darstellen, als auch die Merkmale einer Freiberuflichkeit deutlich erfüllen.
Finanzierung finden
Benötigst du eine Fremdfinanzierung für Investitionen und Betriebsmittel, erwarten Fördermittelinstitute und Banken einen speziellen Businessplan. Dieser unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten und muss dahingehend optimiert werden. Im Businessplan für eine Bankfinanzierung oder im Businessplan für Fördermittel geben wir Tipps im Umgang mit dem Finanzierungspartner deiner Wahl.
Businessplan für Freiberufler: Aufbau und Inhalt
Jeder Businessplan folgt einem etablierten Aufbau und gliedert sich entlang der folgenden Abschnitte:
1. Zusammenfassung
Das Executive Summary bildet den Einstieg in deinen Businessplan. Kurz und prägnant zusammengefasst, bringst du den Inhalt deines Unternehmenskonzepts auf den Punkt. Hier entscheidet dein Zielpublikum, ob es sich lohnt, deinem Businessplan mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die Zusammenfassung deines Businessplan Inhalt bildet auf maximal 1 bis 2 Seiten den Einstieg in dein Gründungsvorhaben und soll überzeugen.
TIPP: Schreib das Executive Summary erst ganz am Ende, sobald du alle Kapitel im Businessplan fertiggestellt hast. Jetzt hast du den nötigen Überblick für eine Präzisierung deines Alleinstellungsmerkmals einschließlich der Tragfähigkeit deiner Geschäftsidee.
2. Geschäftsidee
Die Geschäftsidee ist das Herzstück deiner Existenzgründung. Umreiße kurz und klar die Vision deiner geplanten Unternehmung und formuliere Antworten auf die folgenden Fragen:
- Welches Kundenbedürfnis kann ich erfüllen?
- Welchen Nutzen zieht meine Zielgruppe aus meinem Angebot?
- Was ist mein Leistungsversprechen?
- Womit werde ich konkret Geld verdienen?
3. Gründerprofil
Für Freiberufler, insbesondere für Einzelunternehmer/-innen, die nicht in einer Partnergesellschaft organisiert sind, gilt die eigene Persönlichkeit und nachgewiesene Ausbildungsqualität als starkes Argument für oder gegen den Erfolg einer geplanten Gründung.
Was zeichnet dich vor deinen Mitbewerbern aus? Nur weil die urbane Elite das Yoga-Studio um die Ecke nicht mehr missen will, bedeutet das nicht, dass sie gerade bei dir den Sonnengruß anstimmen werden.
Beschäftige dich u.a. mit folgenden Voraussetzungen an deine Gründerpersönlichkeit und gib Auskunft zum Erfüllungsgrad deiner geplanten Selbständigkeit:
Warum will ich mich selbstständig machen? Welche Vision verfolge ich mit meiner Gründung? Verfüge ich über die Fähigkeiten, um erfolgreich freiberuflich zu gründen? Erfülle ich alle rechtlichen Voraussetzungen, um selbstständig in einem der freien Berufe tätig zu sein?
Zulassungspflichten und Genehmigungen
In einigen Berufsgruppen bedarf es einer speziellen Zulassung. Dies gilt kardinal für die 12 verkammerten Freien Berufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Psychotherapeuten, Notare, Rechtsanwälte, Patentanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Architekten sowie beratende Ingenieure.
Mache im Businessplan Muster deutlich, ob du in einem zulassungspflichtigen freien Beruf gründen wirst und inwiefern du alle hier geltenden rechtlichen Voraussetzungen als angehende/-r Unternehmer/-in erfüllst.
4. Zielgruppe
In diesem Abschnitt deines Geschäftsplans wird der Erfolg deiner Geschäftsidee untermauert. Stelle alle Informationen zusammen, welche deine Zielgruppe näher definieren.
Wer sind meine bevorzugten Kunden? Was weiss ich über die Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Nöte meiner Zielgruppe? Wie werde ich mit meinem Leistungsversprechen dazu beitragen, die Bedürfnisse meiner Zielkunden zu erfüllen? Warum kann das niemand so einzigartig wie ich (USP=Alleinstellungsmerkmal)?
TIPP: Mit der Erstellung einer Buyer Persona machst du Wesen und Werte deiner idealen Kunden sichtbar. Davon profitieren vor allem hochpreisige Angebote und Dienstleistungen oder sehr erklärbedürftige Produkte.
Was ist eine Buyer Persona?
Das Wesen einer Persona im Allgemeinen und von Buyer Personas im Besonderen ist die Summe einer Fülle von Daten, die mithilfe von Beobachtungen an realen Menschen (u.a. durch Auswertungen von Nutzerdaten; Interviews & Umfragen) gewonnen werden.
Aus der Zusammenführung dieser Informationen zu sozio-demografischen Fakten, Wünschen & Vorlieben, Interessen & Abneigungen sowie Problemen & Herausforderungen einer Zielgruppe entstehen in der Regel drei bis vier halb-fiktive typische Vertreter eines idealen Kunden (Buyer Persona).
5. Markt und Wettbewerb
In der Markt- und Wettbewerbsanalyse stellst du sicher, dass du deine Branche und die wichtigsten Marktteilnehmer kennst und dich sinnvoll positionierst. Je nach Geschäftsmodell – am Standort oder digital – gilt es einzuschätzen, worin die Erfolgsformel direkter und indirekter Konkurrenten besteht, welche Schwachstellen du erkennst bzw. welche Marktpotenziale ungenutzt bleiben. Konzentriere dich auf einen überschaubaren Kreis, analysiere Best Practices und zeige auf, wie du diese noch besser machen wirst.
6. Marketing
Dein Marketing-Mix als Freiberufler/-in ist stark abhängig von deinem genauen Tätigkeitsfeld. In manchen freiberuflichen Tätigkeiten ist Vorsicht vor der sogenannten berufswidrigen Werbung geboten. Dies betrifft besonders die heilkundlichen Berufe, denen eine anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung untersagt ist. Dazu gehört konkret die bewusste Herausstellung der behandelnden Person statt ihrer Leistungen und Fähigkeiten. Auf Influencermarketing sollten diese Berufsgruppen daher nicht zurückgreifen. Umgekehrt dürfen z.B. Ärzte durchaus für sich werben, und zwar grundsätzlich auf der Basis sachlicher und berufsbezogener Informationen.
7. Unternehmensorganisation
Für eine freiberufliche Selbstständigkeit ist eine Vielzahl an Rechtsformen denkbar. Wenn du dich nicht explizit für eine gesonderte Rechtsform entscheidest, gilt automatisch mit Meldung beim Finanzamt das Einzelunternehmen als Firmierung. Es muss weder ins Handelsregister noch ins Partnerschaftsregister eingetragen werden. Du benötigest auch kein Mindeststammkapital, haftest jedoch bei Ansprüchen gegenüber deinem Unternehmen mit deinem gesamten Privatvermögen. Bei Gründung einer Kapitalgesellschaft wie z.B. die GmbH ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt.
Wenn du als Architekt, Arzt oder Physiotherapeut eine Büro- oder Praxisgemeinschaft gründen willst, um Kosten zu sparen und ohne aufwendige Akquise neue Kunden zu gewinnen, empfiehlt sich die Gründung einer Partnerschaftsgesellschaft.
Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht für freie Berufe
Zur Absicherung von Haftungsrisiken solltest du auf jeden Fall eine Betriebshaftpflichtversicherung bzw. Berufshaftpflichtversicherung erwerben. Sie greift immer dann, wenn Dritte einen Schaden erleiden, den du als Freiberufler/-in innerhalb deiner selbstständigen Tätigkeit verursacht hast.
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
Der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ist ebenfalls anzuraten, da diese im Gegensatz zur Betriebshaftpflicht nicht nur Vermögensfolgeschäden abdeckt, sondern echte Vermögensschäden. Für selbstständige Versicherungsmakler oder Steuerberater/-innen gilt eine gesetzliche Pflicht zum Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflicht.
8. SWOT (Stärken-Schwächen-Analyse)
Stärken und Schwächen erkennen, Chancen und Risiken abwägen:
Welche innerern und äußeren Risiken könnten den Erfolg deines Unternehmens verzögern oder gar vereiteln? Welche besonderen Stärken zeichnen dich aus, um Risiken gegenüber resilienter zu sein? Welche Chancen/Trends/neue Entwicklungen verschaffen deiner Gründung einen Wettbewerbsvorteil?
Sei ehrlich zu dir und deinem Leser, der in dich und deine Idee investieren will: Was kann im schlimmsten Fall passieren? Und wie bist du darauf vorbereitet? Bleibe realistisch optimistisch: Die SWOT-Analyse ist essentieller Bestandteil im Businessplan Beispiel für deine freiberufliche Selbständigkeit. Sie steht stellvertretend für verantwortungsvolles Unternehmertum.
9. Finanzierung
- Wie willst du den Start in deine Selbstständigkeit finanzieren?
- Welche Ausstattung brauchst du?
- Bist du zunächst mobil tätig, nutzt du Coworking Spaces oder planst du einen eigenen Standort mit Kundenverkehr?
- Soll dieser in einer zentralen und damit preisintensiven Region liegen?
- Welche Investitions- und laufenden Betriebskosten musst du zum Zeitpunkt der Gründung und in den ersten drei Jahren finanzieren?
Dies sind u.a. Fragen, welche es im Abschnitt Finanzierung zu klären gilt:
Kalkuliere deine wichtigsten Gründungs- und Investitionskosten. Ermittle abzüglich vorhandener Eigenmittel deinen Finanzierungsbedarf und finde Fördermittel und Zuschüsse für deine Unternehmung.
TIPP: Nutze den kostenfreien Fördermittel-Check von Unternehmenswelt und finde deine perfekte Gründungsfinanzierung. Nach Eingabe deiner individuellen Bedarfe und Kennzahlen unterstützt unser Tool bei der Suche nach passgenauen Fördermitteln, Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen.
Hier kannst du jetzt kostenfrei Fördermittel finden.
Preiskalkulation vs. Gebührenordnung
Welches Honorar wirst du im Gegenzug für deine Dienstleistung aufrufen? Und wieviele Kunden bzw. Aufträge benötigst du, um gemessen daran mindestens kostendeckend zu arbeiten? Welche Margen müssen erreicht werden, um erste Gewinne zu erzielen. Bei der Preiskalkulation solltest du nicht zu optimistisch und am besten mit verschiedenen Fallszenarien (Auslastung) planen.
In einigen Branchen gilt für Freiberufler eine staatlich festgelegte Gebührenordnung, etwa für Ärzte, Steuerberater, Rechtsanwälte oder Architekten. Alle anderen Gewerke sollten den eigenen Markt und die Preise der unmittelbaren Konkurrenz bei der individuellen Preisgestaltung zu Rate ziehen.
Welche Kostenarten beeinflussen die Preiskalkulation?
Je nach Branchenzugehörigkeit gibt es unterschiedliche Faktoren, welche in die Honorar-Kalkulation einfließen. Im produzierenden Gewerbe fallen naturgemäß höhere Produktionskosten an, als in Dienstleistungsberufen. Grundsätzlich müssen alle Kosten, die rund um die Bereitstellung eines Angebots/Dienstleistung entstehen, in der Preiskalkulation berücksichtigt werden. Dazu zählen:
- Materialkosten: Alle Kosten für u.a. Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe
- Fertigungskosten: Kosten für Maschinen, Lagerflächen, aber auch Lohnkosten für Fertigungsmitarbeiter
- Dienstleistungskosten: Kosten für die Durchführung der Dienstleistung, z.B. für Beratung; Transport von Produkten etc.
- Vertriebskosten: Kosten für Marketing und Vertrieb
- Verwaltungskosten: Kosten für Buchhaltung, Versicherungen etc.
- Unternehmerlohn: Persönliche Kosten und monatlicher Verdienst an deiner Unternehmung
Das Businessplan-Tool von Unternehmenswelt
Vielen Gründerinnen und Gründern, aber auch erfahrenen Unternehmern fällt es schwer, einen Businessplan ohne Beispiele zu erstellen.
Ein Businessplan Tool, das mitdenkt
Deshalb haben wir ein kostenfreies Businessplan-Tool entwickelt, welches dir bei der Erstellung deines Businessplans hilft. Mit unserem Tool wirst du Schritt für Schritt durch alle Bereiche eines Businessplanes geführt und kannst so jeden einzelnen Teil deiner Geschäftsidee einfach zusammenfügen.
Ein Finanzplan, der überzeugt
Vor allem die Finanzierung innerhalb des Businessplans birgt immer wieder große Herausforderungen. Mit dem Businessplan-Tool von UNTERNEHMENSWELT wirst du auch durch dieses komplexe Thema geleitet und erstellst so einen Finanzplan, der überzeugt.
Geschäftsplan auf maximal 10-Seiten
Am Ende erhältst du ein 10-seitiges Dokument als kostenfreies Businessplan PDF, welches du sofort für dich, die Förderprogramme der Agentur für Arbeit, für kleinere Finanzierungen und Zuschüsse verwenden kannst.
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