Businessplan für Freelancer: Von der Idee zum Erfolg
Erstelle deinen eigenen Businessplan!
Noch vor deiner Gründung solltest du wissen, ob es für deine Freelance-Tätigkeit auch wirklich einen Markt gibt und ob du in diesem bestehen kannst. Im Verlauf deiner freien Tätigkeiten dient dir dein Businessplan Freiberufler als roter Faden in Sachen Kerntätigkeit, Honorarberechnung und vor allem als objektiver Finanzplan.
Drei gute Gründe für einen Businessplan:
- Klare Zielsetzung und Struktur: Ein Businessplan dient dazu, deine Ziele und Strategien präzise zu definieren und alle Schritte strukturiert zu planen.
- Finanzielle Planung: Der Businessplan beinhaltet einen detaillierten Finanzplan, der dir hilft, Einnahmen, Ausgaben und mögliche Investitionen im Blick zu behalten.
- Überzeugung von Investoren und Partnern: Ein gut ausgearbeiteter Businessplan zeigt Professionalität und erleichtert es, potenzielle Geldgeber oder Geschäftspartner zu überzeugen.
Tipp: Fehlende Struktur oder mangelnde Planung – vermeide häufige Fehler im Businessplan mit unseren Tipps und Tricks.
Freelancer Businessplan für Fördermittel & Zuschüsse
Für Bankfinanzierungen, Fördermittelanträge oder die Erstellung einer fachkundigen Stellungnahme (z. B. für den Gründungszuschuss) muss die Businessplan Vorlage eine professionelle Aufmachung vorweisen, die auf die Anforderungen der jeweiligen Institution zugeschnitten ist.
Tipp: Je nach persönlicher Situation kannst du eine vollständig geförderte Existenzgründungsberatung mit einem AVGS-Gutschein nutzen, um gemeinsam mit einem Coach deinen Businessplan zu erstellen und dich optimal auf Fördermittelanträge vorzubereiten.
Als Freiberufler wirst du anerkannt, wenn du in einer der folgenden Berufsarten aktiv bist:
- heilkundlichen Berufe (z.B. Psychologische Beratung; systemische Beratung)
- rechts-, steuer- und wirtschaftsberatende Berufe (z.B. Logistikberatung; Steuerberatung)
- naturwissenschaftliche und technische Berufe (z.B. Data Analyst; Softwareentwicklung)
- Kulturberufe (z.B. Künstlerin; Fotograf; Eventplaner)
Darüber hinaus gelten wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende Tätigkeiten und ähnliche Berufe als freiberufliche Tätigkeiten.
Wichtig: Bevor du deine Freiberuflichkeit beantragst, solltest du dich intensiv mit dem Zweck deiner Tätigkeit auseinandersetzen. Die Finanzämter verlangen klare Anhaltspunkte, um die freiberufliche Natur deiner Freelancer-Arbeit zweifelsfrei anzuerkennen.
Freiberufliche vs. gewerbliche Selbstständigkeit
Wenn du in Bereichen wie Bau, Vertrieb oder Programmierung als Freelancer tätig werden möchtest, ist in der Regel eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Diese erfolgt meist beim zuständigen Gewerbeamt an deinem Wohnort oder dort, wo du Geschäftsräume unterhältst.
Vorsicht vor Scheinselbständigkeit!
Als Freelancer musst du für mehrere Auftraggeber arbeiten, damit du nicht mit dem Vorwurf der Scheinselbständigkeit konfrontiert wirst. Je nachdem, in welcher Branche du antreten wirst und wie du deine Freelancetätigkeit umsetzt, kannst du als einfacher Freiberufler vom Finanzamt eine Genehmigung bekommen.
Synonym als Executive Summary bezeichnet, bildet dieser erste Abschnitt im Businessplan eine kurze Vorschau auf die kommenden Kapitel. Die Leser lernen dich und deine Geschäftsidee kurz und prägnant kennen. An diesem Punkt entscheidet sich oft, ob du das Interesse weckst, damit sich potenzielle Partner oder Kunden intensiver mit deinem Vorhaben auseinandersetzen.
Tipp: Den richtigen Ton treffen, die richtigen Fragen beantworten, du hast nur einen One Pager, um die Aufmerksamkeit deines Gegenübers zu fesseln. Mit dieser Checkliste für ein perfektes Executive Summary überzeugst du Kapitalgeber und Entscheidungsträger von deiner Geschäftsidee.
Deine Freelance-Geschäftsidee bildet das Fundament deiner Selbstständigkeit. In diesem Abschnitt solltest du die Vision deines Freelance-Unternehmens prägnant und klar umreißen:
- Welche konkreten Freelance-Dienstleistungen möchtest du in welchem Fachbereich anbieten (Key activities)?
- Welche Marktnachfrage kannst du mit deiner Tätigkeit als Freelancer decken (Customer segments)?
- Welchen Mehrwert bietest du deiner Zielgruppe (Value proposition?
Gleichzeitig ist es wichtig, deine Leistungsversprechen zu definieren: Welche einzigartigen Vorteile und Lösungen lieferst du mit deiner Freelance-Tätigkeit, die dich von der Konkurrenz abheben? Indem du diese Fragen beantwortest, legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Positionierung deines Freelancer-Angebots am Markt.
Als Freelancer spielt deine Persönlichkeit und deine nachgewiesene Qualifikation eine zentrale Rolle für den Erfolg deiner Selbstständigkeit. Erläutere hier, was dich als Person von deinen Mitbewerbern abhebt und wie du eventuelle Schwächen ausgleichen möchtest.
Beantworte in diesem Zusammenhang folgende Fragen:
- Warum möchtest du den Schritt in die Selbstständigkeit wagen?
- Welche fachlichen Kompetenzen bringst du mit?
- Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
- Solltest du deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse auffrischen?
- Bist du in der Lage, dich selbst zu motivieren und Projekte erfolgreich abzuschließen?
- Wie gehst du mit Herausforderungen um und wie lösungsorientiert bist du?
- Erfüllst du alle rechtlichen Voraussetzungen, um in deinem Tätigkeitsfeld als Freelancer arbeiten zu dürfen?
Zulassungspflichten in den Freien Berufen
In einigen Berufen ist eine spezielle Zulassung erforderlich, insbesondere in den 12 verkammerten freien Berufen, darunter Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Rechtsanwälte oder Architekten.
Dieses Kapitel gehört zu den zentralen Abschnitten deines Geschäftsplans, da es sich um die Analyse deiner bevorzugten Kunden dreht.
Buyer Persona erstellen
Eine präzise Beschreibung deiner Zielgruppe ist für die weitere Planung entscheidend. Sammle alle verfügbaren Informationen über deine potenziellen Kunden oder Mandanten und unterteile sie in klar definierte Gruppen. Zeige, wie deine Dienstleistungen gezielt auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppen zugeschnitten sind.
Hinweis: Entscheide, ob du primär für Privatpersonen oder Unternehmen arbeiten willst – denn die Anforderungen variieren stark, etwa zwischen Bauwesen und IT-Branche.
In diesem Businessplan-Kapitel führst du eine branchenspezifische Marktanalyse durch, die eine detaillierte Untersuchung deiner Wettbewerber einschließt:
- Standortanalyse: Je nach Freelance-Modell konzentriert sich die Analyse auf deinen Standort oder die digitale Reichweite deiner Zielgruppe.
- Konkurrenzanalyse: Identifiziere direkte und indirekte Konkurrenten, prüfe ihre Erfolgsstrategien und überlege, wie du sie verbessern kannst.
- USP definieren: Definiere dein Alleinstellungsmerkmal und überprüfe seine Marktposition.
Ein zentrales Element deiner Marketing-Strategie als Freelancer ist die präzise Definition deines Alleinstellungsmerkmals – und vor allem, wie du dieses authentisch und wirkungsvoll kommunizierst. Dein USP entscheidet darüber, wie du dich von der Konkurrenz abhebst und welche Zielgruppe du ansprichst. Besonders für Freelancer ist es entscheidend, klar zu formulieren, welchen Mehrwert du bietest und wie du diesen gezielt vermarktest.
Regeln für „berufswidrige“ Werbung
In bestimmten freiberuflichen Bereichen, vor allem in den heilkundlichen Berufen, gelten jedoch strenge Regeln für Werbung. Eine seriöse und sachliche Darstellung deiner Dienstleistungen ist hier essenziell, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden:
Anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung ist verboten, da sie als „berufswidrig“ eingestuft wird.
Für eine Selbstständigkeit als Freelancer kommen verschiedene Rechtsformen in Betracht, meist gründest du jedoch als Einzelunternehmen. Du meldest dich dafür entweder beim Gewerbeamt oder, bei freiberuflicher Tätigkeit, direkt beim Finanzamt an. Ein Eintrag ins Handelsregister und ein Mindeststammkapital sind nicht nötig, jedoch haftest du mit deinem Privatvermögen.
Gründen im Team
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist eine Personengesellschaft, bei der sich mindestens zwei natürliche oder juristische Personen für einen gemeinsamen Zweck zusammenschließen. Häufig wird die GbR von Freiberuflern genutzt, die eine Gemeinschaftspraxis oder Sozietät gründen möchten. Seit 2024 gelten neue Regeln für die Gründung einer GbR. Dazu gehören die Anerkennung der Rechtsfähigkeit, ein eigenes Gesellschaftsregister und mehr Flexibilität für Freiberufler in Praxisgemeinschaften.
Absicherung als Freelancer
Zum Schutz vor Risiken solltest du passende Gewerbeversicherungen abschließen. Diese helfen, wenn Dritte durch deine Arbeit geschädigt werden oder du bei Unfall oder Krankheit Leistungen brauchst. In bestimmten Berufen, wie bei Finanzmaklern oder Steuerberatern, ist eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung Pflicht.
Personalplanung
In diesem Abschnitt deines Unternehmenskonzepts geht es nicht nur um die Wahl der Rechtsform und notwendiger Versicherungen, sondern auch um die Strukturierung deiner Geschäftsabläufe. Bestimme klar, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist und wie, wann und wo diese ausgeführt werden. Dazu gehören auch Überlegungen zu einzusetzenden Hilfskräften, Outsourcing-Möglichkeiten und der Nutzung von Onlinetools.
Die Stärken-Schwächen-Analyse, englisch als sogenannte SWOT-Analyse bezeichnet, legt den Fokus auf eine gründliche Betrachtung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken deines Freelancer-Geschäfts.
Wichtige Fragen, die du beantworten solltest, sind:
- Wie realistisch kannst du deinen Gründungserfolg abschätzen?
- Welche innerern und äußeren Risiken könnten den Erfolg deines Unternehmens verzögern oder gar vereiteln?
- Was kann im schlimmsten Fall passieren?
- Wie bist du auf drohende Eventualitäten vorbereitet?
Hinweis: Zu Beginn einer Gründung können oft mangelndes Wissen, besonders im kaufmännischen Bereich, sowie eine unklare Differenzierung deiner Angebotsstruktur und Zielkundensegmente Stolpersteine sein. Es ist wichtig, dass du Schwächen und Risiken klar erkennst und ansprichst. Lösungen, wie zum Beispiel Weiterbildungen, eigene Coachings, der Einsatz von Fachpersonal oder technischer Unterstützung, sollten in deinem Plan konkret formuliert werden.
In den vorherigen Kapiteln hast du bereits viele wichtige Zahlen erarbeitet. Nun geht es darum, diese zu vervollständigen und im Finanzplan strukturiert darzustellen. Beantworte in diesem Zusammenhang die folgenden zentralen Fragen:
- Wie finanzierst du den Start deiner Selbstständigkeit?
- Welche Grundausstattung, wie Fahrzeuge, Material oder Technik, benötigst du?
- Bist du mobil, nutzt Coworking-Spaces oder planst du einen eigenen Standort mit Kundenverkehr?
- Welche Investitions- und laufenden Betriebskosten musst du zu Beginn und in den ersten drei Jahren decken?
- Welches Honorar wirst du für deine Dienstleistungen verlangen, und wie hoch muss es sein, um deine Kosten zu decken?
- Wie viele Kunden oder Aufträge brauchst du, um mindestens kostendeckend zu arbeiten?
- Welche Margen sind erforderlich, um Gewinne zu erzielen?
Preiskalkulation für Freelancer
Kalkuliere Preise realistisch und berücksichtige verschiedene Szenarien. In einigen Branchen, wie bei Ärzten, Steuerberatern, Rechtsanwälten oder Architekten, gibt es festgelegte Gebührenordnungen. Für alle anderen Berufe sollte die Preisgestaltung auf Basis der Marktlage und der Preise der Konkurrenz erfolgen.
Die Erstellung eines Businessplans ist oft mühsam, egal ob als Gründer oder erfahrener Unternehmer. Mit unserem kostenlosen Businessplan-Tool erstellst du deinen Plan einfacher. Schritt für Schritt wirst du durch alle Bereiche geführt und erhältst am Ende ein vollformatiertes, ca. 10-seitiges PDF, das du sofort herunterladen, ausdrucken und für Förderprogramme der Agentur für Arbeit nutzen kannst.
Dein kostenloser Freelancer Businessplan
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