Businessplan Künstler: So erstellt du kostenfrei einen kreativen Plan
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Warum brauche ich als Künstler einen Businessplan?
Um einen Überblick zu bekommen, ob deine Kunst dein künstlerisches Schaffen und deine Existenz tragen kann, macht sich ein individueller Businessplan hilfreich. Anhand von einem Businessplan Muster kannst du vorausplanen, was du beim Schritt in die Selbständigkeit und danach beachten musst.
So musst du schauen, ob dein künstlerisches Schaffen als Gewerbe oder als freiberufliche Tätigkeit eingestuft wird. Dies kann das Ausmass deiner unternehmerischer Pflichten veringern, wodurch du mehr Zeit für deine Kunst hast.
Ausserdem macht es auch als Künstler Sinn zu planen, wie und wo du deine Kunst der Allgemeinheit präsentieren kannst. Gründest du als selbständiger Künstler, kannst du eventuell staatliche Fördermittel beantragen. Auch hierfür ist ein Businessplan notwendig.
Kunst, Gewerbe oder Freiberuf?
Wird ein Beruf von der Allgemeinheit als künstlerische Tätigkeit angesehen, schliesst sich der Gesetzgeber in Deutschland dieser Auffassung meist an. Ob du ein Künstler bist, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab. So müssen deine künstlerischen Werke eigenen und kreativen Ideen entspringen. Ausserdem muss deine Kunst in der Regel zweckfrei sein, wodurch sie sich von gewerblichen Gebrauchsgegenständen abhebt. Bei Werken, die auch einem praktischen Einsatzzweck dienen, musst du eventuell mittels Gutachten das überwiegende künstlerische Element beweisen.
Alle Selbständigen gelten vorerst als Gewerbetreibende. Ausnahmen hiervon sind freiberufliche Tätigkeiten. Dazu zählen auch selbstständig ausgeübte künstlerische Berufe. Wenn du eine anerkannte künstlerische Tätigkeit ausübst, betreibst du also kein Gewerbe. Damit unterliegst du nicht der Gewerbeordnung und musst auch keine Gewerbesteuer abführen.
Stellst du in deiner künstlerischen Tätigkeit keine Gebrauchsgüter her und verkaufst solche auch nicht, findet also kein Warenaustausch statt und deine Werke tragen zum Wohl der Allgemeinheit bei, kannst du bei deinem für dich zuständigen Finanzamt deine Freiberuflichkeit beantragen.
Wird deine Freiberuflichkeit genehmigt, gelten für dich als selbstständiger Künstler trotzdem Regelungen bezüglich Buchhaltung, Jahresabschluss, Steuerabgaben sowie Versicherungsbeiträgen.
Ob Kunstgewerbe oder freiberufliche Tätigkeit, das prägt deinen Businessplan massgeblich. Dieser unterliegt keinen Formvorschriften. Jedoch hat sich im Laufe der Zeit eine allgemein akzeptierte Struktur mit entsprechenden Inhalten manifestiert.
Die Struktur deines Businessplans
Jeder Businessplan, auch der für deine selbständige künstlerische Tätigkeit strukturiert sich in folgende Abschnitte:
1. Zusammenfassung
Auch als Executive Summary bezeichnet, gibt dieser Abschnitt einen kurzen Einblick in deine künstlerische Tätigkeit. Ein Leser lernt dich und deine künstlerischen Fähigkeiten kennen. Kurz und prägnant, bringst du den restlichen Inhalt deines Businessplans auf den Punkt.
Hier entscheidet sich ein Leser, ob es sich lohnt deinem Businessplan weiter Aufmerksamkeit zu widmen. Die Zusammenfassung bildet somit den Einstieg in das Konzept deines selbständigen künstlerischen Schaffens.
2. Kunstprofil
Umreisse hier kurz und klar die Vision deiner Kunst. Wirst du in einer anerkannten Kunstgattung wie etwa, der Musik, der Literatur, der bildenden oder darstellenden Kunst tätig? Welche Nachfrage kannst du damit erfüllen oder auf welchen menschlichen oder gesellschaftlichen Umstand möchtest du aufmerksam machen?
3. Künstlerprofil
Was sind deine Fähigkeiten als Künstler. Wie ist dein Umgang mit einem Instrument, Werkstoffen, deiner Stimme oder Wörtern? Hast du eine entsprechende Meisterschule oder eine Kunsthochschule besucht?
Neben deiner Auszeichnung als Künstler, musst du hier auch deine Fähigkeit mit dem Umgang deiner Selbständigkeit darstellen. Hast du betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse, welche den Gepflogenheiten deines Kunstmarktes entsprechen?
Spreche hier auch persönliche Defizite an und wie du diese beseitigen gedenkst.
4. Zielgruppe
In diesem Abschnitt deines Geschäftsplans wird der Erfolg deiner künstlerischen Tätigkeit untermauert. Denn es geht um die Darstellung deiner Zielgruppe. Dabei solltest du zusammentragen, wen du mit deinem künstlerischen Schaffen erreichen möchtest. Je genauer du das machst, kannst später eventuelle Preisvorstellungen umsetzen.
5. Markt und Wettbewerb
Im Kapitel "Markt und Wettbewerb" musst du eine Sondierung der Marktsituation einschließlich einer genauen Analyse deiner Mitbewerber vornehmen. Wer ist noch ein Stargeiger, eine Opernsängerin, angesagter bildender oder darstellender Künstler?
Mit der Technologisierung steigt auch die Nachfrage nach digitaler Kunst. Wie ist etwa der NFT Markt aufgestellt und wer sind dort schon konkurrierende Grössen?
6. Marketing
Als Künstler bist du eine "personal brand", egal ob du in einer Band, einer Theatergruppe oder einer Künstlerkommune tätig wirst. Dies solltest du von Anfang deiner selbständigen künstlerischen Tätigkeit akzeptieren und fördern.
Deine Marketingmassnahmen sind dabei als Künstler stark abhängig von deinem genauen Tätigkeitsfeld. In der Anfangsphase musst du dich sicherlich noch selbst um deine Auftritte oder Ausstellungsmöglichkeiten kümmern. Kannst du unter einem Plattenlabel, einer Agentur, einem Verlag, einer Galerie oder einem Künstlermanagement unter Vertrag kommen, werden diese sich professionell um dein Marketing kümmern.
7. Organisation
Als freiberufliches Einzelunternehmen musst du weder ins Handelsregister noch in ein Partnerschaftsregister eingetragen werden. Du benötigst dabei auch kein vorgeschriebenes Mindestkapital. Dafür haftest du bei Ansprüchen gegenüber deinem Unternehmen mit deinem gesamten Privatvermögen. Zur Absicherung von Haftungsrisiken kannst du auch eine andere Rechtsform wählen oder diverse Versicherungen abschliessen.
In diesem Punkt von deinem Unternehmenskonzept geht es somit um deine Geschäftsabläufe und damit den erfolgreichen Umgang mit deinen Unternehmerpflichten. Wie planst du deine Buchführung, die Steuerberechnung, den Umgang mit deinem Management, Anfragen, der Reinigung deines Atteliers oder Lieferanten?
8. Stärken Schwächen Analyse
In diesem Punkt geht es um die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken deiner Selbständigkeit. Diese wollen gegeneinander abgewogen sein. Kannst du die Gründung deiner Selbständigkeit überblicken? Welche innerern und äußeren Risiken könnten den Erfolg deines künstlerischen Schaffen verzögern oder gar vereiteln? Sei hiebei ehrlich zu dir und dem Leser deines Businessplans.
Was kann im schlimmsten Fall passieren? Und wie bist du darauf vorbereitet? Nimmst du an Coachings, Webinaren, Lehrgängen, Messen, fremden Konzerten, Aufführungen oder Ausstellungen teil? Bist du Teil einer Künstlerkommune mit verschieden Kunstformen?
9. Finanzierung
Dieser Abschnitt wird in Künstlerkreisen oft als lästig empfunden, ist aber einer der wichtigsten deines Businessplans. Erfolgreiche Künstler haben in der Regel auch ein sicheres Auge auf ihre Ausgaben und Einnahmen.
Wie finanzierst du den Start in deine Selbständigkeit als Künstler? Welche Investitions- und laufenden Betriebskosten ab den Zeitpunkt deiner Gründung in den ersten drei Jahren musst du finanzieren? Musst du nebenher noch Auftragsarbeiten oder gar kommerzielle Tätigkeiten einplanen? Dies sind Fragen, welche es in diesen Abschnitt zu klären gilt.
Welche Gage oder welche Preise wirst du in deiner weiteren Entwicklung aufrufen können? Wieviele Auftritte, verkaufte Werke benötigst du, um gemessen daran mindestens deine künstlerische Tätigkeit plus deiner Existenz absichern zu können?
Kalkuliere nicht zu optimistisch und am besten in verschiedenen Fallszenarien. Wichtig dabei ist, das du dir einen finanziellen Puffer bewahrst. Somit gilt es auch als selbständiger Künstler deine Liquidität zu schützen. Dazu gilt es nicht nur die Kosten im Blick zu haben, sondern auch staatliche Fördermittel zu sondieren und an lukrativen Wettbewerben teilzunehmen.
Künstlersozialkasse
Gerade als anfangs unbekannter Künstler ist es schwierig, mit steten oder überdauernden Einnahmen zu rechnen. Um selbstständige Künstler vor dem sozialen Abstieg zu bewahren, stellt in Deutschland die sogenannte Künstlersozialkasse die gesetzliche Sozialversicherung für selbstständige und freiberufliche Künstler und Publizisten zwangsweise sicher.
Wie bei dem Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil in einem normalen Angestelltenverhältnis, zahlen die zwangsversicherten Künstler der Künstlersozialkasse anteilig die Hälfte ihrer Sozialversicherungsbeiträge, also der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Dabei wird die Künstlersozialkasse vom Bund gespeist. Sie erhält, ausser in Krisenzeiten, bis zu 40 Prozent Förderung vom Bund. Die restlichen 60 Prozent zahlen die Unternehmen, welche die Leistungen von selbstständigen Künstlern nutzen, in Form der Künstlersozialabgabe.
Die Versicherung in der Künstlersozialkasse ist laut § 1 Künstlersozialversicherungsgesetz vorgeschrieben, wenn du deiner künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit erwerbsmässig und nicht nur vorübergehend nachgehst sowie selbst, nicht mehr als einen Angestellten beschäftigst.
Unser Businessplan-Tool hilft dir
Vielen Existenzgründern aber auch erfahrenen Unternehmern fällt es trotz Business Beispielen generell schwer, einen solchen zu erstellen.
Mit unserem Businessplan Tool kannst du einfach und kostenfrei deinen individuellen Businessplan erstellen. Dabei wirst du Schritt für Schritt durch alle Bereiche deines Businessplans geleitet. Am Ende bekommst du ein rund 10-seitiges Dokument, welches du vollformatiert als PDF downloaden und ausdrucken kannst. Diesen Businessplan kannst du dann auch sofort etwa für die Förderprogramme der Agentur für Arbeit nutzen.
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