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Liquiditätsplan erklärt: So bleibst du zahlungsfähig

Der Liquiditätsplan gehört in jeden Businessplan. Bleibe auch in schwierigen Zeiten zahlungsfähig und behalte die Kontrolle über deine Finanzen! Entdecke die wichtigsten Inhalte der Liquiditätsplanung sowie bewährte Strategien, um die Liquidität deines Unternehmens langfristig zu sichern.

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In der Liquiditätsplanung werden alle prognostizierten Zahlungsein- und -ausgänge eines Unternehmens für einen bestimmten Planungszeitraum erfasst, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Einen Liquiditätsplan zu erstellen, birgt mehrere Vorteile für Gründer/-innen und kleine Unternehmen:

  • Nachhaltige Finanzplanung: Im Gegensatz zur kurzfristigen Liquiditätsdisposition, die sich auf die tagesgenaue Steuerung deiner Liquidität konzentriert, erfasst die Liquiditätsplanung über einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont alle erwarteten Einnahmen und Ausgaben deines Unternehmens. 
  • Finanzielle Stabilität: Ein Liquiditätsplan gehört als Bestandteil der Finanzplanung in jeden Businessplan. Im Betriebsalltag sichert eine sorgfältige Liquiditätsplanung die finanzielle Stabilität deines Unternehmens.
  • Vermeidung von Zahlungsausfällen: Durch eine gründliche Liquiditätsplanung können Selbständige ihre Zahlungsfähigkeit gewährleisten und finanzielle Risiken minimieren (Insolvenzrisiko).
  • Optimierung Einnahmen- und Ausgabenmanagement: Eine effektive Liquiditätsplanung ermöglicht es dir außerdem, Chancen für Investitionen oder zur Nutzung von Skonti oder anderen Rabatten bei Zahlungsverpflichtungen besser wahrzunehmen.

Das gehört in einen Finanzplan:

Businessplan-Finanzplan

Businessplan Finanzplan in 5 Schritten erstellen

Im Finanzplan blickst du realistisch auf die finanzielle Zukunft deines Gründungsvorhabens oder eines geplanten Projekts. Entscheidend für den unternehmerischen Erfolg ist die Finanzierbarkeit deiner Geschäftsidee. Wir geben fünf Tipps für einen Finanzplan, der Banken und Investoren überzeugt.

Bei der Liquiditätsplanung musst du verschiedene Faktoren berücksichtigen, darunter u.a.

  • zu erwartende Verkaufseinnahmen,
  • laufende Kosten und Ausgaben,
  • Investitionen,
  • Kreditlinien,
  • Darlehen und andere finanzielle Verpflichtungen.
Liquidität monatlich oder vierteljährlich überwachen

Deinen Liquiditätsplaner solltest du in regelmäßigen Intervallen überprüfen, um Veränderungen in der Geschäftstätigkeit oder im wirtschaftlichen Umfeld berücksichtigen zu können. Ein monatlicher oder vierteljährlicher Abgleich deiner Projektionen mit dem realen Geschäftsverlauf ist empfehlenswert.

digitale Buchhaltungstools unterstützen dich 

Die Liquiditätsplanung kannst du mithilfe von Finanzinstrumenten wie Cashflow-Statements, Budgets, Finanzprognosen und Szenarioanalysen durchführen. Digitale Buchhaltungstools unterstützen dich bei der Automatisierung deiner Umsatz- und Finanzplanung. 

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Durch eine genaue und umsichtige Liquiditätsplanung können Unternehmen Engpässe in der Liquidität vermeiden, ihre finanzielle Gesundheit verbessern und ihre strategischen Ziele früher erreichen. 

Damit ein Liquiditaetsplan erfolgreich ist, müssen einige wichtige Inhalte in die Liquiditätsplanung einbezogen werden:

  1. Einnahmenprognose: Die Ermittlung der erwarteten Einnahmen ist ein wesentlicher Bestandteil der Liquiditätsplanung insbesondere für Gründerinnen und Gründer, die gegenüber Finanzierungspartnern aufzeigen müssen, dass ein Geschäftsplan tragfähig ist. Zu erwartende Einnahmen sind u.a. sämtliche Verkaufserlöse aus Produkten oder Dienstleistungen, Zinseinnahmen, Dividenden oder sonstige Einnahmequellen.
  2. Ausgabenprognose: Es ist wichtig, die erwarteten Ausgaben ebenfalls genau zu analysieren. Dazu gehören Betriebskosten wie Mieten, Löhne, Materialkosten, Marketingkosten, Steuern, Versicherungen usw. Darüber hinaus solltest du deine unregelmäßigen Ausgaben hinzuaddieren. Dazu zählen z.B. Investitionen, Schuldenrückzahlungen oder geplante Anschaffungen.
  3. Zahlungsverpflichtungen: Jede Liquiditätsplanung berücksichtig bestehende Zahlungsverpflichtungen wie Kreditrückzahlungen, Mietzahlungen, Zinszahlungen oder Lieferantenverbindlichkeiten. Dies hilft dir, sicherzustellen, dass du jetzt und in Zukunft deine wichtigsten Zahlungsverpflichtungen jederzeit termingerecht erfüllt werden kannst.
  4. Saisonale Schwankungen: Hat ein Unternehmen saisonale Schwankungen im Umsatz oder in den Ausgaben, sollten diese in der Liquiditätsplanung berücksichtigt werden. Dies gilt z.B. für Betriebe in der Gastronomie, im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft. So verhinderst du Engpässe aufgrund saisonaler Flauten und hältst jederzeit genügend Liquiditätspuffer vor, um z.B. auch die erhöhte Nachfrage während der Hochsaison zu bewältigen.
  5. Finanzierungsinstrumente: Dein Liquiditätsplan beinhaltet bei Bedarf die Nutzung von Finanzierungsinstrumenten wie Mikrokrediten, KfW-Darlehen oder privates Investorenkapital. Diese Instrumente können dabei helfen, vorübergehende Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder unterstützen die Wachstums- und Expansionspläne kleiner Unternehmen.
  6. Cashflow-Überwachung: Es ist wichtig, den tatsächlichen Cashflow regelmäßig zu überwachen und mit der geplanten Liquiditätsplanung abzugleichen. Dadurch können Abweichungen des berechneten Umlaufvermögens schneller erkannt und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden, um so die Liquidität des Unternehmens zu optimieren.

Wichtig: Der Liquiditätsplan sollte regelmäßig aktualisiert und überprüft werden, um auf Veränderungen im Markt, im Geschäftsumfeld oder in der betrieblichen Praxis angemessen reagieren zu können. So stellst du sicher, dass du immer flüssig bist und vermeidest Engpässe, die das Wachstum und die Rentabilität deines Unternehmens beeinträchtigen.

Leitfaden zum Finanzierungsgespräch:

Checkliste Bankgespräch: Erfolgreich zur Finanzierung

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Als Gründer/-in und Unternehmer/-in ist eine Liquiditätsplanung von entscheidender Bedeutung, da sie dir hilft, die finanzielle Gesundheit deines Unternehmens sicherzustellen sowie fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Ein Liquiditätsplan ermöglicht es dir, langfristig zu denken und deine Geschäftsstrategie nachhaltig zu entwickeln.

Anhand der Liquiditätsplanung kannst du realistische finanzielle Ziele definieren, Wachstumschancen analysieren und Strategien zur Optimierung deiner Liquidität entwickeln. So gewährleistest du die langfristige Rentabilität deines Unternehmens.

Hier sind fünf gute Gründe, warum du als Selbständige/-r einen Liquiditätsplan brauchst:

1. Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit

Die Liquiditätsplanung sorgt dafür, dass zu jedem Zeitpunkt ausreichende liquide Mittel im Unternehmen verfügbar sind, um sämtliche finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Engpässe können anhand der Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt sowie Gegenmaßnahmen formuliert werden. Dadurch vermeidest du Zahlungsausfälle oder Verzögerungen, die der Reputation deines Unternehmens schaden könnten.

2. Finanzierungsoptimierung

Durch eine genaue Liquiditätsplanung kannst du den Finanzbedarf deines Unternehmens besser einschätzen. Dadurch bist du schneller in der Lage zu entscheiden, wann und in welchem Umfang zusätzliche Finanzierungsinstrumente wie Fördermittel oder KfW-Kredite erforderlich sind, um dein Unternehmen zu stabilisieren bzw. weiteres Wachstum nicht zu gefährden. 

3. Kostenkontrolle und Budgetierung

Der Liquiditätsplan ermöglicht es dir, deine Ausgaben genau zu überwachen und zu steuern. Erstelle z.B. Budgets und lege Ausgabenkategorien fest, um sicherzustellen, dass du deine finanziellen Ressourcen effizienter nutzt. Ein detailliertes Monitoring deiner laufenden Kosten unterstützt dich außerdem bei der Identifikation potenzieller Einsparungen.

4. Entscheidungshilfe

Nutze den Liquiditätsplan als beratendes Instrument für wichtige geschäftliche Entscheidungen. Mithilfe der Liquiditätsplanung lassen sich beispielsweise die Auswirkungen von Investitionen, Geschäftserweiterungen oder neuen Projekten auf die Liquidität eines Unternehmens besser abschätzen. Dies ermöglicht dir, fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Risiken oder Chancen frühzeitig zu erkennen.

5. Verhandlungsposition stärken

Eine gut durchdachte Liquiditätsplanung kann dabei helfen, eine bessere Verhandlungsposition mit Lieferanten, Kreditgebern oder Investoren zu erreichen. Selbständige, die ihre finanzielle Stabilität und Ihre Zahlungsfähigkeit belegen können, sind in einer besseren Verhandlungsposition im Bankgespräch und B2B Geschäftsverkehr. Sie erhalten bessere Konditionen, niedrigere Zinssätze oder können längere Zahlungsfristen aushandeln.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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