Businessplan Fotograf: So erstellst du einen scharfen Plan
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Eine Selbständigkeit ist immer an eine Art von Businessplanung gebunden. Wie professionell du diese gestaltest, legst du in der Regel selbst fest. Je intensiver du dich jedoch mit deiner Existenzgründung beschäftigst, umso erfolgreicher wird diese ablaufen. Das idealste Instrument dafür ist ein ausformulierter Businessplan.
Als Fotograf hast du massig Einsatz- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Ob es für deine Fotos auch wirklich einen Markt gibt, in dem du bestehen kannst, ist primärer Inhalt deines Businessplans. Im Verlauf deiner meist freiberuflichen Tätigkeit als Fotograf dient dir dein Businessplan dann als Leitfaden. Somit verlierst du den Kern deiner Fotografie nicht aus den Augen und verzettelst dich nicht in deinen Marketingaktivitäten und bei den Finanzen.
Ein freier Beruf ist auch eine selbständig ausgeübte künstlerische Tätigkeit. Im Regelfall bist du als Fotograf somit Freiberufler. Jedoch solltest du dich vor Beantragung deiner Freiberuflichkeit genau mit dem Zweck deiner Fotografie befassen. Die prüfenden Finanzämter wollen klare Merkmale deiner Freiberuflichkeit sehen, um diese anzuerkennen.
Aus deinem Businessplan sollten neben der Tragfähigkeit deiner Geschäftsidee im Haupt- oder Nebenberuf somit auch die Merkmale einer Freiberuflichkeit deutlich werden.
Einen Businessplan erstellst du primär für dich selbst. Für Startinvestitionen kann es jedoch sein, das externe Geldgeber diesen auch sehen wollen. Auch wenn du Fördermittel für deine Tätigkeit als selbständiger Fotograf beantragen möchtest, musst du dafür einen Businessplan vorweisen. Die Businesspläne für externe Partner unterscheiden sich dann je nach Anlass von deinem eigentlichen Businessplan Muster. Ein Businessplan für etwa eine Bankfinanzierung oder für Fördermittel sollte speziell auf die geldgebende Institution ausgerichtet sein.
Auf englisch "Executive Summary" genannt, bildet der erste Teil von deinem Businessplan eine kurze Vorschau. Ein Leser lernt dich und deine Geschäftsidee hier kennen. Kurz und simpel, bringst du den folgenden Inhalt von deinem Businessplan auf den Punkt. Externe Leser entscheiden hier, ob es sich lohnt deinem Businessplan weiter Aufmerksamkeit zu widmen. Die Zusammenfassung bildet somit den Einstieg in deinen Businessplan und soll überzeugen.
Es empfiehlt sich die Zusammenfassung erst nach der Absolvierung der folgenden Abschnitte zu verfassen. So kommst du bei Änderungen im Verlauf der Erstellung nicht durcheinander und gewährleistest, das die Zusammenfassung und Inhalt stimmig sind.
Deine eigene Geschäftsidee ist das Kernstück deiner Gründung. Umreisse in diesem Kapitel kurz und klar die Vision deiner Fotographie. Was für Fotos, Fotodienstleistungen und Fotoprodukte in welchem Bereich möchtest du anbieten? Möchtest du dir als Naturfotograf oder als Investigationsfotograf eine Nische suchen? Spezialisierst du dich auf Kataloge etwa für Mode, Immobilien oder Fahrzeuge? Oder hast du gern Menschen vor der Linse und schiesst Passfotos, Hochzeitsfotos, Jubiläumsfotos, Sportfotos oder Nightshots in Clubs oder auf Konzerten? Welches Bedürfnis kannst du mit deinem Fotos erfüllen? Welchen Nutzen hat deine Zielgruppe durch deine Fotographie? Was sind deine zusätzlichen Leistungsversprechen?
Als Fotograf, gilt es deine eigene Persönlichkeit mit deinen Fähigkeiten als starkes Argument für oder gegen den Erfolg deiner geplanten Gründung abzuwägen.
Warum willst du dich selbstständig machen? Welche Vision verfolgst du und hast du die fotografischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse, diese in die Tat umzusetzen?
Was zeichnet dich vor deinen Mitbewerbern aus? Wieso hebt sich deine Fotografie von anderen ab? Kannst du mit Filtern umgehen, fotografierst du analog, mit alten Geräten und entwickelst die Fotos noch in nostalgischer Art? Und wie sieht es bei digitaler Fotografie mit dem Umgang von Bildbearbeitungssoftware aus?
Defizite, gerade im betriebswirtschaftlichen Bereich lassen sich durch Webinare und Coachings beseitigen. Fotografische Kenntnisse gibt es zuhauf auf Youtube, in Kursen von Volkshochschulen, Fotoläden, bei organisierten Fotosafaries oder Fotowettbewerben.
Dies ist einer der wichtigsten Abschnitte von deinem Geschäftsplan. Denn es geht um die Analyse deiner Zielgruppe. Was für die weitere Betrachtung enorm wichtig ist. Dabei solltest du alles zusammentragen, was du über deine künftigen Kunden weisst. Ordne die Personengruppen, Unternehmen, staatlichen Einrichtungen, etc. in klar abgrenzbare Gruppen und stelle deine Fotodienstleistungen für sie vor.
In diesem Abschnitt sondierst du die Marktsituation bezüglich deiner Fotografie, einschließlich einer genauen Analyse deiner Mitbewerber. Je nach fotografischem Angebot erfolgt dies standortbezogen oder entsprechend der digitalen Erreichbarkeit deiner Zielgruppe. Dabei gilt es deine direkten und indirekten Konkurrenten genau zu benennen. Analysiere deren Fotografie und was du noch besser machen wirst.
Fotoleistungen unterliegen meist einer bestimmten Methodik. Hast du diese in deinem Schnappschussbereich selbst kreiert oder eine gängige übernommen. Ist Letzteres der Fall, solltest du in diesem Punkt dein Alleinstellungsmerkmal als Fotograf am Markt überprüfen und darstellen.
Deine Marketingmaßnahmen als Fotograf sind stark abhängig von deinem genauen Tätigkeitsfeld. Als Fotograf und Influencer wird dies anders sein, als Fotograf für Passfoto oder Familienfotos. Zum Marketing zählen vorab alle Einsatzmittel zur Erstellung deiner Fotos. Wie du deine Fotos erstellst und ggf. bearbeitest ist ausschlaggebend für dein Marketing. Auch welche Dienstleistungen wie Plakatdruck, Fototapete, Speicherung du zu deiner Fotografie anbietest oder ob du zusätzlich noch Kameras verkaufst oder selbst Fotokurse anbietest, ist grundlegend. Je nach Aufwand und Reproduzierbarkeit deiner Fotos, deiner sonstigen Dienstleistungen oder Produkte schliesst sich deren Vermarktung an. Wo erreichst du deine Zielgruppe und stellst deine Fotos zur Schau? Erstellst du eine eigene Website oder reicht deine Präsenz auf sozialen Netzwerken? Stellst du deine Fotos auf Download-Plattformen zur Verfügung? All diese möglichen Fragen und dazugehörigen Kosten gilt es zu klären und zu strukturieren.
Als selbständiger Fotograf ist eine Vielzahl an Rechtsformen denkbar. Wenn du dich nicht speziell für eine bestimmte Rechtsform entscheidest, gilt automatisch mit Meldung beim Finanzamt das Einzelunternehmen als valide Rechtsform. Diese muss weder ins Handelsregister noch ins Partnerschaftsregister eingetragen werden. Für deren Gründung benötigest auch kein Mindeststammkapital, haftest jedoch bei Ansprüchen gegenüber deinem Unternehmen mit deinem gesamten Privatvermögen.
Zur Absicherung von Risiken solltest du auf jeden Fall eine Betriebshaftpflichtversicherung erwerben. Sie greift immer dann, wenn Dritte einen Schaden erleiden, den du als Fotograf innerhalb deiner selbstständigen Tätigkeit verursacht hast. Beim investigativen Schnappschuss versehentlich eine Person angerempelt oder ein Fahrzeug gestreift, all die möglichen Fälle solltest du mit einem Finanzberater durchgehen.
In diesem Punkt von deinem Unternehmenskonzept geht es aber nicht nur um die Wahl deiner Rechtsform und der Versicherungslösungen sondern insbesondere um die Strukturierung deiner Geschäftsabläufe: Wer macht was, wie, wann, wo?. Einhergehnd dreht es sich auch um die zu klärenden Fragen von einzusetzenden Hilfskräften, Outsourcing und Onlinetools.
Auf englisch wird dieser Punkt abgekürzt SWOT genannt. Dabei geht es um die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken deines Fotografie-Unternehmens. Kannst du deine Gründung realistisch abschätzen? Welche innerern und äusseren Risiken könnten den Erfolg deines Unternehmens verzögern oder gar vereiteln? Sei ehrlich zu dir und auch zu Lesern, welche in dich und deine Fotografie investieren wollen. Was kann im schlimmsten Fall mit deinem Unternehmen passieren und wie bist du darauf vorbereitet? Zur Klärung der Mängel solltest du entsprechend auch Weiterbildungen, eigene Coachings, den Einsatz von Mitarbeitern und Technik anbringen.
Bis zu diesem Abschnitt deines Businessplans solltest du alle wichtigen Kennzahlen deines Fotografie-Angebotes zusammengetragen haben. Jetzt gilt es mit Zahlen unter anderem folgende Fragen zu unterlegen:
- Wie willst du den Start in deine Selbstständigkeit finanziell meistern?
- Welche Grundausstattung brauchst du?
- Bist du zunächst mobil tätig, nutzt du Coworking Spaces oder planst du einen eigenen Standort für deine Kundschaft?
- Soll dein Fotostudio in einer zentralen und damit preisintensiven Region liegen?
- Welche Investitions- und laufenden Betriebskosten musst du zum Zeitpunkt der Gründung und in den ersten drei Jahren finanzieren?
- Welches Honorar wirst du für deine Fotografie-Dienstleistung aufrufen?
- Wieviele Kunden, Aufträge, Fotoverkäufe benötigst du, um mindestens kostendeckend zu sein?
- Welche Margen musst du erreichen, um erste Gewinne zu erzielen?
Kalkuliere nicht zu optimistisch und am besten in verschiedenen Fallszenarien.
Vergesse auch deine privaten Lebenshaltungskosten nicht. Diese musst du mit erwirtschaften und gehören somit entweder als anonymer Posten oder detailliert in deinen Businessplan. Auch solltest du für die ungewisse Anfangszeit mögliche Fördermittel sondieren. Denn nicht nur für eventuelle Startschwierigkeiten gilt es, deine Liquidität und damit dein Eigenkapital zu schützen.
Auch mit Businessplan Beispielen ist es für Existenzgründer aber auch erfahrene Unternehmer oft mühsam, einen eigenen Businessplan zu erstellen. Das haben wir schon seit seit Langem erkannt.
Mit unserem Businessplan Tool kommst du daher einfacher und kostenfrei zu deinem Plan. Dabei wirst du Schritt für Schritt durch alle Abschnitte eines Businessplans geleitet. Am Ende erhältst du ein rund 10-seitiges Dokument, vollformatiert als PDF zum downloaden und ausdrucken. Dieser Businessplan ist dann auch sofort etwa für die Förderprogramme der Agentur für Arbeit einsatzbereit.
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