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Tradition meets Innovation: Daimler und Mercedes Benz gestalten die Zukunft der Automotive

Vom leichten, schnell laufenden Verbrennungsmotor, über den Benz-Patent-Motorwagen und den ersten Mercedes vergingen fast 2 Jahrhunderte Ingenieurswirken bis zur Blockchain Mobility Platform im Jahr 2019. Ein Bericht über deutschen Gründergeist und StartUp-Kultur im Wandel der Zeit.

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Tradition meets Innovation: vom Benz Velo über die l'ère Mercédès bis zu Daimler Mobility

Auf fast 130 Jahre Firmengeschichte blickt die heute namentliche Daimler AG bereits zurück. Als Gottlieb Daimler 1890 die Daimler-Motoren-Gesellschaft gründete, hatte dieser bereits das erste entscheidende Patent angemeldet. Sein dem Aussehen analog als "Standuhr" bezeichneter Einzylindermotor 1,5 PS wurde erstmals 1886 in der sogenannten Motorkutsche verbaut und gilt als das erste vierrädrige Automobil der Welt.

Zeitgleich entwickelte Carl Benz für seine Rheinische Gasmotoren-Fabrik, Mannheim sein ebenfalls 1886 patentiertes „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“. Der dreirädrige Benz-Patent-Motorwagen (kurz: Benz Velo) gilt als das erste Benzin-Automobil der Welt. Anders als bei Daimlers Motorkutsche ist der Benz-Motorwagen eine eigenständige Einheit aus Fahrgestell und Motor. Diese quasi Geburtsstunde der modernen Mobilität honorierte die UNESCO durch die Aufnahme der Benz Patentschrift in das internationale UNESCO-Register für dokumentarisches Erbe „Memory of the World“.

Beide Entwickler lernten sich selbst im Leben nie kennen. Dennoch fusionierten die Daimler-Motoren-Gesellschaft und die von Carl Benz Söhnen fortgeführte Benz & Cie. 1926 zur Daimler Benz AG.

Weiterer kluger Kopf und Wegbegleiter innerhalb der Daimler-Benz-Triade ist Wilhelm Maybach, der kurz nach Daimlers Tod den ersten Mercedes entwickelte. Dieser erlangte seinen heutigen Markennamen durch seine Präsenz im damaligen Motorsport. Emil Jellinek, größter Händler für Fahrzeuge der DMG und gleichzeitig Rennfahrer trat bei seinen Rennen unter dem seiner Tochter gewidmeten Pseudonym „Mercédès“ an. Im Dezember 1900 lieferte die DMG den ersten Mercedes 35 PS an Jellinek aus. Jellinek machte Maybachs Entwicklung in der Folge durch zahlreiche Siege weltberühmt. 

„Nous sommes entrés dans l'ère Mercédès“ („Wir sind in die Ära Mercedes eingetreten“), schrieb daraufhin im Frühjahr 1901 Paul Meyan, Generalsekretär des französischen Automobil-Clubs.

Fast 130 Jahre später gehört die Daimler AG zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist laut eigener Aussage der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Den Gründergeist und Anspruch von Gottlieb Daimler verfolgt man bis heute. Immer stärker orientieren sich die Geschäftsfelder des Konzerns in Zukunftstechnologien wie Blockchain, Smart Devices oder IoT und deren Anwendungen in der Plattformökonomie. Frei nach dem Motto seines Gründers: "Das Beste oder Nichts". 

Mobilität der Zukunft: StartUp Autobahn und die Suche nach dem „Next Green Thing“

Das Projekt StartUp Autobahn dient der Daimler AG als eine Vermittlerplattform zwischen internen Geschäftsfeldern und innovativen StartUps. Über den Prozess der Partnerfindung, Projektanbahnung und einer 100-tägigen Zusammenarbeits-Phase bietet die Plattform dem Konzern eine schnelle Möglichkeit, um interessante technologische Entwicklungen der Startup-Szene schneller bewert- und entscheidbar zu machen.

Seit dem Start der Initiative 2016 wurden weltweit mehr als 5.000 Startups gescoutet und 150 Pilotprojekte gestartet. Der Konzern geht dabei immer nach gleichem Prozedere vor. Nach einem weltweiten Scouting werden die innovativsten StartUps zu „Match-Making Veranstaltungen“ eingeladen. Während eines Speed Dating treffen die Entwickler auf Experten aus dem Daimler- Konzern, die ihre Technologien u.U. bewerten und einsetzen können. Für bis zu 30 ausgewählte Projekte folgt im Anschluss eine 100-tägige Pilotphase. Ist diese erfolgreich, freut man sich bei bei Daimler auf eine echte Zusammenarbeit.

Interessierte StartUps können sich jederzeit online bewerben.

Erfolgreiches Beispiel einer StartUp Autobahn Kooperative ist die jüngste Zusammenarbeit von Mercedes Benz Sales Service mit dem Tech StartUp PlatON. Dessen blockchainbasierte „Plattform für das Restwertmanagement von Fahrzeugen“ soll bald im lukrativen chinesischen Gebrauchtwagenmarkt für mehr Transparenz sorgen. Die Plattform verarbeitet einen Mix aus statischen und dynamischen Fahrzeugdaten. So kann man den Restwert eines Fahrzeugs berechnen. Angesichts von 6,5 Millionen in China gehandelten Gebrauchtwagen allein im ersten Halbjahr 2019 kein unlukratives Unterfangen. 

Daimler Blockchain Mobility Platform: Sind die Tage von Uber gezählt?

Zum letzten Expo Day der StartUp Autobahn am 16. Juli 2019 präsentierte Daimler ein weiteres zukunftsweisendes Projekt aus seinem Portfolio. Gemeinsam mit evan.network, Blockchain Helix, RIDDLE&CODE und 51nodes hat der Konzern eine offene Plattform für Mobilitätsdienstleister entwickelt und will sich damit bewusst gegenüber Plattform-Monopolisten wie Uber positionieren. Anders als die geschlossene Uber-Plattform, die zentralistisch ausgerichtet ist, soll die Mobility Platform von Daimler nach einem offenen Wettbewerbsprinzip funktionieren und für verschiedene Anbieter zugänglich sein. 

Nach zuletzt milliardenfachen Quartalsverlusten bleibt Uber trotzdem weiter auf Expansionskurs. Jochen Kaßberger, Mitgründer von 51nodes, gibt sich zuversichtlich ob des anstehenden Wettbewerbs: „Wir bei 51nodes sind überzeugt, dass die Mobility Blockchain Platform ein Teil einer neuen digitalen, kryptografischen Ökonomie werden wird. Wir gehen davon aus, dass sich in den nächsten 18 bis 24 Monaten zeigen wird, ob der gewählte Ansatz eine ernstzunehmende Alternative zu Unternehmen wie Uber werden wird.“

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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