Ab in die erste Reihe!
Studien weltweit haben einige Tendenzaussagen zum typischen Profil einer Gründerperson ermittelt. Demnach sind Unternehmensgründer bespielsweise durchschnittlich Anfang 30, stammen eher aus Familien von Selbstständigen und sind oft das erstgeborene Kind, sofern Geschwister vorhanden. Zudem ist die Mehrheit der Existenzgründer männlich, dabei ist die Zahl der weiblichen Gründer insgesamt gar nicht so gering: 2010 waren rund 37 Prozent aller Gründer bundesweit weiblich.
Die Welt der Internet-StartUps ist allerdings ganz klar männlich dominiert. Das liegt mitunter an der fehlenden weiblichen Risikobereitschaft: Frauen gründen eher kleinere Unternehmen, welche nur selten auf schnelles Wachstum ausgelegt sind - dies wiederum ist jedoch ein charakteristisches Merkmal der Internetszene oftmals in Verbindung mit einer großen Kredit- oder Venture Capital Finanzierung. Die Motivation zur Gründung eines eigen Unternehmens ist bei Frauen nicht unbedingt die bahnbrechende Geschäftsidee, sondern eher die Erkenntnis, dass eine Gründung die bessere Erwerbsalternative ist, insbesondere nach einer Familienzeit. “Nothing ventured, nothing gained” gilt also tendenziell eher nicht für Frauen.
Demgegenüber führt aber das weibliche Risikobewusstsein auch dazu, dass ihre Unternehmen im Durchschnitt eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben. Frauen sind deswegen natürlich keineswegs die besseren Gründer oder besseren Führungskräfte, aber sie können Fähigkeiten einbringen, die das männliche Gründerprofil oft gut ergänzen... Und eigentlich lässt sich die Internetbranche doch durch eine verhältnismäßig große Chancengleichheit charakterisieren. Frauen mit Geschäftsideen, Gestaltungswillen und Führungspotenzial kann man da nur sagen: Ab in die erste Reihe!