Wie du Franchise-Konzepte richtig beurteilst

Franchise-Konzepte richtig zu beurteilen, helfen dir für deine Existenzgründung oder als Unternehmer, dich mittels eines Franchising schnell auf dem Markt neu zu positionieren. Die verschiedenen Punkte, auf die du bei der Auswahl deines Franchise-Partners achten solltest, haben wir für dich in einer Übersicht nachfolgend zusammengefasst.

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Wie du Franchise-Konzepte richtig beurteilst

Die Qual der Franchise-Wahl

Franchise bietet dir die Möglichkeit, dich rasch und selbständig mit dem eigenen Unternehmen auf dem Markt zu positionieren. Die Nutzung einer bereits am Markt etablierten Marke plus seines bereits durchdachten Geschäftsmodells, kann deine Existenzgründung oder geschäftliche Veränderung massgeblich erleichtern. Das passende Franchise-Konzept für deine eigene Selbstständigkeit zu finden, ist nicht einfach. Folgende Faktoren, die maßgeblich den Erfolg eines Franchise-Systems ausmachen, haben wir für dich zusammengetragen:

1. Markenpotential

Voraussetzung für deinen Erfolg im Franchising ist ein auf Dauer, mindestens für 10 Jahre gesichertes Marktpotential. Ausschlaggebend ist hierbei der Bedarf der jeweiligen Zielgruppen. Idealerweise besteht bei diesen ein überregionaler und regelmäßig wiederkehrender Bedarf. Außerdem sollte der Markt deines Franchise-Systems auch weiterhin wachsen.

2. Wettbewerbskraft

Dein Erfolg als Franchisepartner ist auch vom Marktanteil des Franchisegebers abhängig. Entscheidend ist dabei der Wettbewerbsvorteil, der sich dir als Franchisenehmer bietet. Dieser kann etwa durch das Franchise-Produkt, die Franchise-Dienstleistung, den Auftritt am Markt oder das Markenimage erreicht werden.

3. Controlling

Voraussetzung für deinen Erfolg in einem Franchise ist auch, dass die Unter­nehmensziele festgelegt und dir mit Daten abgesichert dargelegt werden können. Dies umfasst auch die Förderung und Qualitätssicherung der partnerschaftlichen Leistungen und gewährleistet dadurch auch eine kontinuierlche Optimierung des Franchise-Konzeptes.

Ausserdem sind solche Informationen für deine betriebswirtschaftlich sinnvolle Bera­tung als Franchisenehmer wichtig. Denn schliesslich musst du auch für dein Franchise-Unternehmen einen Businessplan erstellen und ständig weiterentwickeln.

4. Partnerpotential

Die auferlegten Rechte und Pflichten einer Franchisepartnerschaft bestimmen auch dein Potential als Franchisenehmer. Wenn das Anforderungsprofil eines Franchise-Konzeptes dich als branchenfremden Franchisenehmer ohne Vorkenntnisse, ohne besondere Fähigkeiten und sowohl männ­liche als auch weibliche Partner umfasst, spricht man von einem grossen Partnerpoten­tial. 

Je nach Branche verringert sich mit jeder Einschränkung dieses Partnerpotential. Viele Franchisegeber haben die Erfahrung gemacht, dass branchenfremde Partner flexibler sind und sich schneller in das Konzept einar­beiten. In der Handwerksbranche hingegen haben branchenerfahrene Fach­leute einen höheren Stellenwert.

5. Übertragbarkeit der Erfolgsformel

Die Erfolgselemente des jeweiligen Franchise-Konzeptes müssen standardisiert und genau definiert sein. Denn Franchise-Erfolge beruhen auf dem Prinzipt der "Multiplikation". Diese ist dann am erfolgreichsten gewährleistet, wenn die unternehmerischen Komponente klar beschrieben sind und sich ohne besondere An­passung übertragen lassen.

Desweiteren muss die Produktqualität reprodu­zierbar und das "Produkt" oder die "Dienstleistung" möglichst unabhängig von dem Franchisegeber sein. Dies gilt es bei der Auswahl eines passenden Franchise zu beachten.

6. Know-How

Neben der Franchising Marke und dem Fachwissen zur Miete, sind fundierte Erfahrungen deines Franchisegebers auf allen unternehmerischen Gebieten unver­zichtbar für den Markterfolg allgemein und im speziellen auch für eure Partnerschaft. Er sollte für deine erfolgreiche Betreuung insbesondere Kenntnisse im Projektmanagement mitbringen und Erfolgseffekte am Markt vorweisen können. Dein Franchisegeber und seine Vertreter sollten entsprechend ein unternehmerisches Vorbild für dich als Franchisenehmer sein.

Dein Franchisegeber sollte dir als Franchisenehmer gegenüber eine starke Bindungskraft entwickeln, um einen nachhaltigen Erfolg zu sichern. Diesen erreicht er unter anderem durch günstige Einkaufskonditionen für dich als Franchisenehmer, durch maßgebliche unternehmerische Kompetenz und siche­res Know-how.

7. Kosten

Dafür das dir dein Franchisegeber sein Geschäftsmodell zur Verfügung stellt und dir Support gibt, möchte er natürlich auch etwas zurückbekommen. Entsprechend fallen einmalige Aufwandspauschalen für deinen Start und fortlaufende Kosten und Gebühren an. Diese können folgender Natur sein:

  • Einstiegsgebühr
  • Franchisegebühr
  • Werbegebühr
  • Eigenkapital
  • Investitionskosten

Um sicher mit dem angenommenen Franchise-Konzept deine Existenz absichern zu können, sollten sich die Kosten entsprechend fair darstellen. Hierbei lohnt es sich auch mal, die aufgerufenen Summen mit anderen Franchise-Konzepten zu vergleichen. Denn wenn dein Franchisegeber prozentual zu viel von deinem Umsatz für seine Tasche beansprucht, ist es vielleicht nicht der Richtige.

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Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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