Crypto News der Woche 27/2019
Blockchaintechnologie
DLT ist Kerntechnologie der Zukunft - Global Blockchain Survey von Deloitte eindeutig
Im Rahmen des diesjährigen Global Blockchain Survey des Beratungsunternehmens Deloitte wurden 1386 Unternehmen in 11 Ländern zu ihrer Haltung und Einsatz von Blockchaintechnologie befragt. Die insgesamt 200 chinesischen Unternehmen, die am Survey teilnahmen, haben demzufolge das größte Vertrauen in die weitere Entwicklung der Technologie und identifizierten sie als Kerntechnologie der Zukunft. In den USA sehen 56% der Befragten dies genauso. 53% aller Befragten erklärten DLT sogar als interne Priorität innerhalb der strategischen Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens. Dies ist ein Anstieg von 10% gegenüber dem Vorjahr und laut Meinung der Autoren ein Indikator dafür, dass Blockchaintechnologie „is maturing in the eyes of many executives and decision-makers“. Eine Zusammenfassung der Studie veröffentlicht in dieser Woche blockchainwelt.de.
Blockchain im Alltag
BMW setzt auf Blockchain im Supply Chain Management – „ethische Kobaltproduktion“ bald lückenlos dokumentierbar
Der Bayerische Automobilkonzern will zukünftig vollständig ethisch gewonnenes Kobalt für seine Produktlinien verwenden. Wie BTC-ECHO in dieser Woche berichtet, soll dies ab 2020/21 umgesetzt werden. Dies heißt konkret, dass BMW sein Kobalt künftig nicht mehr aus dem Kongo beziehen will, sondern aus Australien und Marokko. Um den Produktionsweg des Metalls lückenlos zu dokumentieren, sollen alle Informationen auf einer Blockchain verzeichnet werden. Weitere Einsatzbereiche sind für BMW ebenfalls denkbar.
Klaytn-Plattform seit dem 1.Juli live – bApp-Entwickler können sich noch bis 15. August bewerben
Ground X, die Blockchain-Tochtergesellschaft der südkoreanischen Mobilplattform Kakao hat zum 1. Juli das offizielle Klaytn-Mainnet gestartet. Bereits im Vorfeld hatte der weltweite Aufruf an Entwickler die Plattform aktiv mitzugestalten für Furore gesorgt. Nicht weniger als 1 Mio. USD Siegprämie für die Entwicklung von bApps für die Klaytn-Plattform wurden ausgelobt. Im Zuge des nun vollzogenen Launch entwickelt sich Klaytn bereits jetzt mit einigen Neuzugängen im Klaytn Governance Council zu einem der größten Netzwerke im asiatischen Raum. Kontrolle der Plattform und Betrieb der Konsens-Nodes verantworten künftig u.a. die Union Bank von den Philippinen, der Axiata Digital-Telekommunikationskonzern aus Malaysia oder HashKey, ein FinTech-Konzern aus Hongkong. Mehr Informationen dazu auf BTC-ECHO.
Crypto-Währungen
„Agile Gesetzgebung“ mit der CDU/CSU – Kommt bald die Bundes-Chain?
In einem bereits am 25. Juni veröffentlichten Positionspapier hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihre Sichtweise der „Zukunftstechnologie Blockchain“ vorgelegt. Dabei identifizieren die Schwesterparteien die „klassischen“ Anwendungsfälle erleichterter Administration über digitale Identitäten bis hin zum Finanzsektor. Überraschend ist hier die progressiv geplante Einführung eines digitalen bzw. elektronischen Euro (E-Euro), als „eine seriöse Schnittstelle zwischen Fiat-Währungen und der Token-Ökonomie“: „Der E-Euro sollte ein mit den meisten Wallets kompatibler Token sein (z. B. über den Standard ERC-20). Die Zentralbanken oder die von ihnen beauftragten Geschäftsbanken sollten stets die Kontrolle über den Token-Smart-Contract (...) ausüben“. Mehr Geld für DLT-bezogene Forschungsarbeit, eine Andockung des EXIST-Förderprogramms an entsprechende Institutionen, Personalaufstockungen in der BaFin für eine spürbare Beschleunigung von Antragsverfahren will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ebenfalls durchsetzen.
IOTA Launch von Software-Wallet Trinity - Mehr Benutzerfreundlichkeit, Mehr Sicherheit
Ein rasanter Anstieg wissenschaftlicher Publikationen im laufenden Jahr aus dem IOTA-Forschungslabor dokumentiert die kontinuierliche Entwicklungsarbeit im Unternehmen bereits eindrücklich. Neuestes Produkt ist nun das am 2. Juli vorgestellte Software-Wallet Trinity. Wie Cointelegraph berichtet, ist es sowohl für neue als auch fortgeschrittene Benutzer konzipiert. Eine laut IOTA-Pressemitteilung verbesserte Benutzerfreundlichkeit und erhöhte Sicherheit im Zuge von IOTA-Transaktionen sollen Trinity kennzeichnen. Darüber hinaus ist es kompatibel mit den Hardware-Wallets von Ledger für absoluten Cold Storage. Trinity ist bereits in 25 Sprachen verfügbar und für Mac, Windows, Linux, iOS und Android konzipiert.
Handel mit Crypto-Währungen
Zwischen Börsenlisting und Verbot - Facebooks Libra spaltet die öffentliche Wahrnehmung
Gin Chao, Chief Strategy Officer bei Binance hat gegenüber mehreren Medien bestätigt, dass aktuell offizielle Gespräche zwischen Binance und Facebook u.a. bezüglich eines möglichen Listings von Libra auf der Binance-Börse geführt würden. Unabhängig davon, ob es sich zunächst um eine private Blockhain handelte, würde Facebook früher oder später einen sekundären Markt suchen, so Chao. Überlegungen dahingehend einen eigenen Libra-Node zu betreiben, seien ebenfalls denkbar, wie BTC-ECHO außerdem berichtet.
Diese positive Resonanz seitens der Crypto-Wirtschaft schlägt den Libra-Initiatoren in heimischen Landen nicht unbedingt entgegen. Mit offiziellem Schreiben vom 2. Juli forderte der parlamentarische Ausschuss für Finanzdienstleistungen die Facebook-Exekutive auf sämtliche Libra-assoziierten Entwicklungsarbeiten einstweilig einzustellen. Befürchtungen eines „entirely new global financial system that is based out of Switzerland and intended to rival U.S. monetary policy and the dollar“ waren hierfür ausschlaggebend. Man appelliert weiterhin an die Marktmacht des Unternehmens und seine damit einhergehende Verantwortung. Den geforderten Karenzzeitraum wollen die Behörden nutzen für öffentliche Anhörungen und konkrete Beschlussfassungen.
Crypto-Köpfe
You won’t have to trust Facebook to get the benefit of Libra - David Marcus, Facebook Blockchain Lead
Auch David Marcus, Facebooks Blockchain Lead, äußert sich zu den Reaktionen im Zuge des Libra-Launch. Es gäbe keine Einsicht irgendwelcher Nutzerdaten durch das Unternehmen, das selbst wie alle anderen bisher teilnehmenden 27 Nodes die gleichen Rechte und Pflichten erfüllen müsse. Kommerziellen Nutzen werde der Konzern einzig aus Werbeeinnahmen über die verschiedenen Facebook-Apps erzielen. Die kritisierte Zentralität des Netzwerkes sei außerdem eben jenen angemahnten Sicherheitsvorkehrungen geschuldet, die man versuche zu gewährleisten. Das letzte Wort ist hier sicher noch nicht gesprochen und es bleibt abzuwarten, wann Zuckerberg, Sandberg und Marcus besonders mit den US-Behörden übereinkommen.