Crypto News der Woche 26/2019
Blockchaintechnologie
RIDE - die neue Programmiersprache von Waves für Smart Contract-Entwicklung und dApp-Konzeption
Alexander Ivanov, CEO von Waves, verfolgt aktuell Expansionspläne auf breiter Ebene. Nachdem erst Anfang Juni auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum die Plattform Vostok vorgestellt wurde, hat Ivanov in dieser Woche bereits die zweite Neuankündigung in petto. Hauptziel der Private Business Blockchain Vostok ist es, die digitale Infrastruktur für Zertifizierungen, Registrierungen und Datenverfolgung abzubilden. Vostok arbeitet dafür mit großen russischen Unternehmen und Regierungskunden zusammen. Die jüngste Vorstellung von RIDE, einer eigenen Programmiersprache für die Waves-Plattform zur Entwicklung von Smart Contracts und daraus folgend dApp-Konzeption, soll externe Entwickler für Waves begeistern und die das zweite Projekt von Ivanov weiter wachsen lassen. Damit orientiert sich Ivanov nach dem ICO-Hype der vergangenen Jahre erneut am Vorreiter Ethereum und verspricht sich schon jetzt einen Transaktionsanstieg von bis zu 50%.
Blockchain im Alltag
Mit der Lolli-App den nächsten Urlaub buchen und Bitcoin gratis dazu erhalten - Hotels.com und booking.com sind mit an Bord
Erst im September 2018 fand der Launch der In-Browser App Lolli statt. Dabei handelt es sich um eine Shopping-App mit einem ganz besonderen Gimmick. Pro Einkauf und in Abhängigkeit der ausgegegebenen Summe, erhalten Nutzer anteilig Bitcoin als reward. Partner von Lolli sind neben erwähnt Hotels.com und booking.com auch die Marriott-Gruppe. Mehr als 40% der Einnahmen von Lolli werden bereits jetzt im Travel&Leisure Segment generiert. Damit ist die Zeit gekommen für eine Expansion zunächst auf den kanadischen Markt. Eine Mobile App ist ebenfalls in Planung, wie in dieser Woche Coindesk berichtet. Lolli CEO Alex Adelman sieht besonders unter der Millenial-Zielgruppe großes Potenzial. Angesichts der aktuellen Kursmargen von BTC zu Redaktionsschluss bei fast 12.000 USD je Coin ist das Angebot von Lolli kein kleines. Gelingt es doch bereits mit Buchung einer Urlaubsreise inklusive Flügen und Hotels im Wert von einigen Tausend Dollar äquivalent hierfür Bitcoin im Wert von mehr als 100 USD extra zu erhalten. Und wer den Satoshi nicht ehrt, ... (dem ist bekanntermaßen nicht zu helfen).
Volksbank Mittweida wird erstes Bankenmitglied im Bundesverband Blockchain
Der Bundesverband Blockchain wurde im Juni 2017 gegründet. Unter den bislang 80 Mitgliedern sind z.B. FraunhoferFOKUS, ein Ableger des Fraunhofer Instituts, die Crypto-Bank Bitwala, die Cryptowährung Dash, Deutsche Telekom, die Frankfurt School of Finance oder das StartUp IOTA. Als erste Bank überhaupt ist nun die Volksbank Mittweida dem Interessennetzwerk beigetreten. Mittweida als Hochschulstandort lässt bereits keinen Zweifel daran, dass die sächsische Kleinstadt richtungsweisend agiert und u.a. einen Masterstudiengang Blockchain & Distributed Ledger Technologies (DLT) anbietet. Damit Potenzial nicht abwandert, sondern unternehmerisch vor Ort tätig wird, vernetzt sich die Volksbank Mittweida in den insgesamt 24 Arbeitsgruppen des Bundesverbandes.. Sie sind in Bereichen wie Cyber Security, Steuerrecht, Gesundheit, Verwaltung, Versicherung und Sharing Economy tätig. Weitere Hintergrundinformationen zum Neuzuwachs erfahren Sie auf BTC-ECHO.
Crypto-Währungen
Ist der Bitcoin eine Avocado? - der aktuelle Bull Run mit Top-Margen und einige Erklärungsmuster
Mit knapp 12.000 USD je BTC zu Redaktionsschluss hat Bitcoin in den letzten Wochen massive Zugewinne erzielen können. Seinen letzten Tiefunkt erreichte das Crypto-Urgestein im November 2018 in einem 11-monatigen Bärenmarkt mit rund 3.130 USD. In den vergangenen drei Monaten ist das BTC/USD-Paar um 9.000 USD gewachsen. Wie erklären sich solche Volatilitäten? Immer wieder gibt es interessante Querverweise und Kuriositäten, die Prognosen legitimieren sollen. Oder wer hätte gedacht, dass Bitcoin und Avocados hier an einem Strang ziehen. Fakt ist jedoch, dass beide in einem (gemeinsamen) Bärenmarkt ein überraschend ähnliches Verhalten aufwiesen. Am 2. April verkündete US-Präsident Traump, dass er die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko schließen will. Am selben Tag stieg der Preis von Avocados um 34 Prozent, denn ein Großteil der Avocados wird aus Mexiko importiert. Am 2. April stieg ebenfalls der Preis von Bitcoin deutlich an. Die Bloomberg-Journalistin Tracy Alloway hat auf Basis von derlei Beobachtungen ihr BTC/Avocado-Modell entwickelt. Diese und weitere Stilblüten wie die "Kimchi-Prämie" versammelt in dieser Woche Cointelegraph.
In jedem Falle hat die wachsende Popularität von Bitcoin nach dem enormen Preisanstieg seit Beginn des Jahres dazu beigetragen seine Geldbasis zu vergrößern. Vergleicht man Bitcoin aktuell alleinstehend mit anderen Ländern, erzielt es Platz 9 unter den weltweiten Geldsystemen. Zählt man Gold und Silber noch dazu, hält es Platz 11. Mehr Informationen dazu auf Coincierge.
Gemischte Reaktionen auf Libra von Facebook - Frankreich und Deutschland kritisch, Schweiz aufgeschlossen
Bafin-Chef Felix Hufeld hat anlässlich einer Veranstaltung im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten seine Bedenken bezüglich Facebooks Stablecoin Libra geäußert: “Wir können ganz sicher nicht einfach zugucken. Wir werden in irgendeiner Form angemessen reagieren müssen” äußerte sich Hufeld mindestens besorgt. Damit zeigt sich Hufeld der in gleicher Sache ablehnenden Haltung Frankreichs eher zugeneigt, als jener der Schweiz, die sich über den Stammsitz der Libra Foundation in Genf freuen darf. Das stellvertretende Direktoriumsmitglied der Schweizer Nationalbank Dr. Thomas Moser gibt sich deshalb gelassen:"Ich denke, es ist eine interessante Entwicklung und ich bin in Bezug darauf ziemlich entspannt". Die gemischten Reaktionen auf den Libra-Launch versammelt Cointelegraph.
Bitcoin-Skeptiker Jamie Simon verkündet Testbetrieb für JPM Coin - Ripple ist gewarnt
Die Abwicklung von Intra- und Interbankengeschäften soll mit der Quorum-Blockchain und dem stabilen JPM Coin in Zukunft deutlich beschleunigt werden können. Konzerninterne Überweisungen und die Abwicklungen von Anleihengeschäften stehen dabei im Vordergrund. Noch in diesem Jahr soll der Testbetrieb starten, wie BTC-ECHO unter Berufung auf Bloomberg Japan berichtet.
Crypto-Köpfe
Mt. Gox kommt nicht zur Ruhe - Gründer und ehemaliger CEO Jed McCaleb von Ex-Tradern wegen Betrug verklagt
Lange bevor der historische Fall der Mt. Gox-Börse die Presse und Insolvenzverwalter beschäftigte, hatte ihr einstiger Gründer und heutiger CEO der Stellar Foundation Jed Mc Caleb in Mark Karpeles seinen Nachfolger gefunden, der sich noch heute vor Gerichten verantworten muss. Wie das Bitcoin Magazine nun berichtet, wird Jed McCaleb von den ehemaligen Mt. Gox Tradern Joseph Jones and Peter Steinmetz indirekt mitverantwortlich gemacht für den historischen Hack von 850.000 Bitcoins im Jahr 2014, als bereits karpeles CEO der Börse war. McCaleb habe Sicherheitslücken, die im Vorfeld aufgetreten seien durch den Verkauf seiner Anteile verschleiert und damit den Käufern Wege geebnet das Gleiche zu tun. Jones und Steinmetz machen McCaleb damit indirekt mitverantwortlich für den Verlust ihrer funds im historischen Hack 2014, auch wenn McCaleb zu diesem Zeitpunkt bereits andere Ziele verfolgte. Seit Beginn dieses Jahres können Nutzer mit verifiziertem Mt. Gox-Account zum Zeitpunkt des Vorfalls ihre Ansprüche geltend machen. Es bleibt zu beobachten, wie weit der Gesetzgeber die Verantwortlichkeiten anhand der überhaupt zu klärenden Beweislage im konkreten Fall definieren wird. Karpeles als nachweislicher CEO zum Zeitpunkt des Börsenhacks wurde bislang im März 2019 lediglich wegen Urkundenfälschung verurteilt.