Unternehmensgründung in Deutschland
In keinem anderen Land wird es Gründern so schwer gemacht wie in Deutschland - heißt es - die Realität allerdings sieht anders aus. Jeder Gründer sollte sich zu Beginn seiner Gründungsphase einen Überblick über die ihm zur Verfügung stehenden Fördermittel des Bundes, der Länder und der Europäischen Union verschaffen. Allein die Förderfibel der Investitionsbank Berlin enthält über 80 Programme, von Investitionen in Betriebsmittel über arbeitsmarktpolitische Förderung bis zur Gründerberatung. Dabei ist Berlin keineswegs eine Ausnahme: Deutschland verfügt über eine sehr gute Förderlandschaft, von der europäischen bis zur lokalen Ebene gibt es mehr als 300 verschiedene Förderprogramme.
Die kleinen und mittleren Unternehmen sorgen in Deutschland für 38,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und stellen 60,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Was die Bedingungen für Unternehmensgründungen in Deutschland angeht, so ist durchaus eine positive Entwicklung zu verzeichnen. So ist es seit November 2008 etwa möglich, mit nur einem Euro Stammkapital eine »Mini GmbH« zu gründen. Rund 45.000 Gründer haben sich seitdem als Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) registrieren lassen.
Seit 2007 verringerte sich die durchschnittlich Gründungszeit von 6,3 auf 4,5 Tage, der EU-Schnitt liegt bei 7,4 Tagen. Notar und Amtsgericht dürfen sich mittlerweile elektronisch austauschen und in den ersten Bundesländern ist die Gewerbeanmeldung schon online möglich. Zudem ist für neue Unternehmen eine Veröffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger ausreichend. Nichtzuletzt sind die durchschnittlichen Gründungskosten seit 2007 von 792 auf 166 Euro gesunken, das entspricht Platz acht im Kreise der EU-27.