Marketing: KMU planen am Kunden vorbei
Dass Marketing für jedes Unternehmen wichtig ist, um sich eine Stammkundschaft aufzubauen und auch Neukunden zu erreichen, ist selbstverständlich. Wichtig ist dabei aber, dass die Marketinginstrumente optimal gewählt und das Budget sinnvoll eingesetzt werden. Eine Studie gibt nun Aufschluss über das Werbeverhalten kleiner und mittelständischer Unternehmen und deckt so manche Fehlentscheidungen auf.
Die Ergebnisse der im Auftrag der telegate AG erstellten Studie zeigen, dass das Marketing bei deutschen KMU immer noch Chefsache ist. Vor allem in Kleinstbetrieben wirbt in fast 70 % der Betriebe der Geschäftsführer selbst. Die Studie zeigt auch, dass viele KMU ihre Werbebudgets am Kunden vorbei planen. Zwischen 1.000 und 5.000 Euro geben KMU im Durchschnitt für das Marketing aus. Dabei setzt man hauptsächlich auf Printmedien. Knapp 75 % der Befragten gaben an, in Print-Branchenbüchern, Zeitungen oder Anzeigenblättern Anzeigen zu schalten. Fatal, denn Studien zeigen, dass das Internet mittlerweile das beliebteste Medium bei der lokalen Suche ist. Von den jährlich auf dem Gesamtmarkt getätigten 1,3 Milliarden Suchanfragen finden bereits 44 % im Web statt. Bei der speziellen Suche nach regional ansässigen Unternehmen wird sogar die Hälfte aller Suchanfragen im Netz getätigt.
Kleine und mittelständische Unternehmen scheinen dies jedoch noch nicht erkannt zu haben. Selbst bei den Online-Basics gibt es laut Studie noch enormen Nachholbedarf. So haben rund 40 % der befragten KMU nicht mal eine Website. Ein weiteres Ergebnis: Die Hälfte aller deutscher KMU findet Websites mit Bewegtbildern, wie zum Beispiel Unternehmensvideos, interessanter als Textinhalte. Jedoch haben nur 6 % der Befragten jemals ein eigenes Unternehmensvideo produziert. Ein Grund dafür sei die intransparente Kostenstruktur in diesem Werbebereich. Der Aufwand für die Erstellung eines Videos und der tatsächliche Nutzen seien für die wenigsten KMU realistisch messbar, so die Macher der Studie.