Der Zugang zu Kreditmitteln für Unternehmergesellschaften ist häufig erschwert
Die Wahl der Rechtsform ist ein Baustein für den erfolgreichen Start eines Unternehmens. Die Unternehmergesellschaft bietet Gründern nun eine weitere Option. Bei etwa fünf Prozent der Existenzgründungen fällt die Entscheidung inzwischen auf die Unternehmergesellschaft. Dennoch variiert die Bedeutung der UG in den verschiedenen Branchen erheblich. Im Dienstleistungssektor beispielsweise, wo es nicht zwangsläufig auf eine hohe Kapitalausstattung ankommt, ist die Unternehmergesellschaft besonders beliebt. Des Weiteren ist die UG vorrangig für Kleinunternehmen interessant.
Die Vorteile für die Gründung einer UG liegen in erster Linie bei dem geringen Stammkapital von einem Euro, mit dem eine haftungsbeschränkte Kapitalgesellschaft gegründet werden kann. Zudem verläuft die Gründung recht zügig und kostengünstig, wenn ein standardisiertes Musterprotokoll verwendet wird. Vorteilhaft ist außerdem, dass automatisch Eigenkapital angespart wird, denn ein Viertel des Jahresgewinns muss als Rücklage eingestellt werden. Die Umwandlung in eine reguläre GmbH ist schließlich möglich, wenn 25.000 € eingezahlt wurden. Die UG gilt damit als allgemein akzeptierte und kostengünstige Alternative zur GmbH.
Dennoch sind auch Nachteile zu berücksichtigen. Häufig ist für Unternehmergesellschaften der Zugang zu Kreditmitteln erschwert. Kreditinstitute stufen aufgrund des geringen Stammkapitals die Bonität der Unternehmergesellschaften als niedrig ein. Die UG verleitet Gründer zu einem besonders geringen Kapitaleinsatz, so verfügt die Hälfte über maximal 500 € Stammkapital. Das macht sie besonders anfällig für Krisen, in denen häufig Liquiditätsprobleme auftreten. Auch bei der Gründung der UG kann es zu Problemen kommen. Schon geringe Abweichungen vom Musterprotokoll verlangen etwa einen individuellen Gründungsvertrag vom Notar.