Bundesregierung will Finanzierung von jungen Unternehmen erleichtern
Die Deutsche Bundesregierung möchte zukünftig mehr Wagniskapital für deutsche Unternehmen mobilisieren, um die eigene Position im internationalen Innovationswettbewerb weiter zu stärken. Diese Aussage traf Bundeskanzlerin Angela Merkel beim „Innovationsdialog“, der vergangene Woche in Berlin stattfand. Um die Finanzierung von jungen Hightech-Unternehmen zu erleichtern, legt die Bundesregierung deshalb eine Investitionszulage für Business Angels auf.
Die Details der Zulage sollen in den kommenden Wochen beschlossen werden. Roland Kirchhof, Vorstand des Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) erwartet, dass sich die Förderung an das britische Modell anlehnt. Das dortige Enterprise Investment Scheme sowie das neue Seed Enterprise Investment Scheme setzen nicht beim Investor sondern beim Unternehmen an. Start-ups und kleinere Mittelständler gelten bis zu einer bestimmten Umsatzhöhe und Mitarbeiterzahl als förderungswürdig. Sie können sich darüber eine Bescheinigung ausstellen lassen. Das Dokument erlaubt es dann Investoren, ihre Einkommensteuer um bis zu 50 % der Investitionssumme zu kürzen.
In Deutschland wird die Förderung jedoch voraussichtlich nicht durch einen Steuernachlass erfolgen, sondern über einen verlorenen Zuschuss. Gedacht wird offenbar an 20 % bis 30 % der Investitionssumme. Nach Schätzungen des ZEW investieren deutsche Business Angels jährlich rund 300 Mio. € in innovative Existenzgründer und Jungunternehmen. Für das Förderinstrument müsste der Bundeswirtschaftsminister mithin 60 Mio. € bis 90 Mio. € bereitstellen. Neben der Investitionszulage soll bis zur Sommerpause geprüft werden, wie noch in dieser Legislaturperiode auch die steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital verbessert werden können.