Unternehmen in nur 18 Tagen per Crowdfunding finanziert
BluePatent hat es geschafft, sich per Crowdfunding online durch Privatpersonen mit kleinen Beträgen zu finanzieren. Das junge Unternehmen BluePatent ist die europaweit erste Online-Plattform für Schutzrechtsrecherchen und hilft Unternehmen, auf einem neuen Weg blockierende Patente der Konkurrenz zu beseitigen oder Plagiate eigener Produkte aufzuspüren. Seit dem 21. Oktober 2011 kann jeder auf der Crowdfunding-Plattform Seedmatch eine Beteiligung an BluePatent bereits ab 250 Euro erwerben. 76 Investoren haben den Mindestkapitalbedarf des Unternehmens von 50.000 Euro in nur 18 von 60 möglichen Tagen zusammengetragen. Und die Zahlen steigen weiter: Bis zum 20. Dezember 2011 können die einzelnen Investoren noch bis zu 100.000 Euro für BluePatent zusammentragen. Das Startup ist neben dem Online-Shop Cosmopol und NeuroNation, eine Online Plattform für kognitives Training, bereits das dritte junge Unternehmen, das diesen neuen Weg der Unternehmensfinanzierung bei Seedmatch erfolgreich gegangen ist.
Was ist Seedmatch – Crowdfunding für Startups?
Seedmatch ist eine Online-Plattform, die seit August 2011 erstmalig in Deutschland Crowdfunding für junge Unternehmen anbietet. Crowdfunding für Startups ist ein neues Finanzierungsmodell, bei dem eine Vielzahl von Menschen bereits ab kleinen Beträgen online Beteiligungen an jungen Unternehmen erwerben kann. Gemeinsam werden auf diesem Weg größere Beträge zusammengetragen, die den Kapitalbedarf der Startups decken. So können mehr innovative Konzepte hierzulande realisiert werden, wenn sie das Potential haben, eine Vielzahl von Menschen zu begeistern und zu überzeugen.
BluePatent – Eine Geschäftsidee, die überzeugt.
Plagiate und zu Unrecht erteilte Patente sind zentrale Herausforderungen der globalen Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen sind durch Patente der Konkurrenz in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt. Dabei ist es nicht selten der Fall, dass die Techniken und Verfahren in den Patenten schon vor deren Anmeldung veröffentlicht waren - beispielweise in der wissenschaftlichen Literatur. Sie gehören somit zum „Stand der Technik“ und die entsprechenden Patente sind in diesem Fall unrechtmäßig erteilt worden.
Der Patentexperte Helge Cohausz schätzt, dass sich inzwischen jedes zweite Patent durch eine intensive Recherche zu Fall bringen ließe. Das Problem vieler mittelständischer Unternehmen ist jedoch, hierfür die geeigneten Dokumente zu finden. Die Überprüfung von bestehenden Schutzrechten – wie geschützten Patenten, Marken- oder Urheberrechten - erfordert eine fachkundige, kontinuierliche und sehr aufwendige Recherche. Der Grund: Die relevanten Informationen verteilen sich auf dem ganzen Globus in allen Sprachen und Fachbereichen und können sogar in auf dem Markt erhältlichen Produkten verborgen sein. Gerade für Mittelständler sind umfassende Recherchen häufig zu kostspielig und schwierig zu realisieren. Folglich wird die Einführung von innovativen Produkten und die Erschließung neuer Märkte blockiert, was letztlich auch die gesamte Wirtschaft hemmt.
Die Gründer von BluePatent aus Berlin haben für dieses Problem eine in Europa bisher einzigartige, innovative Lösung: Unternehmen stellen auf der Internet-Plattform von BluePatent Aufträge zu Schutzrechtsrecherchen online. Ein weltumspannendes Netzwerk aus Experten und Fachleuten geht den Rechercheaufträgen nach, prüft diese und deckt Verletzungen auf. Eine erfolgreiche Recherche wird durch entsprechende Prämien belohnt. Die Unternehmen können dann beispielsweise entwickelte Produkte hürdenfrei auf neue Märkte bringen. Darüber hinaus werden Gelder frei, die sonst für die Patentstreitigkeiten oder Lizenzzahlungen ausgegeben worden wären.
Das Konzept dahinter nennt sich Crowdsourcing: Unternehmen lagern interne Aufgaben online an eine Vielzahl von Menschen aus. Der Vorteil: Anstatt nur das Wissen interner Experten zu nutzen, setzt man auf das Know-how der weltweiten Webcommunity. Im Fall von BluePatent können so Informationen zu Schutzrechten zum Vorschein gebracht werden, welche sonst für einzelne Schutzrechtsrechercheure kaum auffindbar wären. (Einen interessanten Blogbeitrag, der das Thema für jeden anschaulich darstellt, finden Sie hier.)
Wie funktioniert Crowdfunding für Startups?
Gründer stellen sich mit ihrem Konzept in einem kurzen, selbst produzierten Video vor und präsentieren darüber hinaus ihren Business- sowie Finanzplan. Ist man als potentieller Investor von einem jungen Unternehmen überzeugt, kann man sich an diesem bereits ab 250 Euro beteiligen. So sucht sich jeder seine Favoriten unter verschiedenen Startups aus und stellt Stück für Stück sein individuelles Investment-Portfolio zusammen.
Die Finanzierung der Startups basiert bei Seedmatch auf dem „Alles oder Nichts-Prinzip“. Die Investoren haben nur in einem begrenzten Zeitraum von 60 Tagen die Chance, in ein Startup zu investieren. Innerhalb dieses Zeitraums müssen die einzelnen Investments einen vom Startup festgelegten Mindestkapitalbedarf erreichen oder noch besser überschreiten. Anderenfalls bekommen alle bisherigen Investoren des jeweiligen Startups ihr Geld vollständig zurück. Bei einer erfolgreichen Finanzierung sind die Investoren an möglichen Gewinnausschüttungen beteiligt und profitieren vor allem vom Wachstum des Unternehmenswertes. Im besten Fall ist eine Vervielfachung des investierten Geldes möglich.
Mit Seedmatch und BluePatent trifft Crowdfunding auf Crowdsourcing – zwei Zukunftsmodelle, die auf die Kraft und Intelligenz der Masse setzen und somit voneinander profitieren. Menschen, die BluePatent mit einem Investment unterstützen, sind von dem Potential und den Entwicklungschancen dieses Crowdsourcing-Ansatzes überzeugt und tragen diesen Gedanken in ihrem Umfeld weiter. Dies wiederum erhöht die Aufmerksamkeit für das Geschäftsmodell, unterstützt den Ausbau des Expertennetzwerkes und hilft BluePatent, mehr Unternehmen für eine Crowdsourcing-Lösung zu begeistern. Der Erfolg lässt das Unternehmen wachsen und durch die Steigerung des Unternehmenswertes profitieren auch die Investoren.