· Nachfolge regeln

Unternehmensnachfolge: So gelingt dein Unternehmensverkauf

Insbesondere in der Gastronomie- und Hotellerie steht in vielen Teilen Deutschlands ein Generationenwechsel inhabergeführter Unternehmen bevor. Doch dass der Nachwuchs den Betrieb übernimmt, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Damit du beim Verkauf des eigenen Betriebs an externe Unternehmer oder Finanzinvestoren die maximale Rendite erzielst, gilt es einige Regeln zu beachten.

Unternehmensnachfolge absichern

Unternehmensverkauf: 3 Grundregeln für maximale Rendite

1. Plane genügend Zeit für die Nachfolge respektive Übernahme ein.

Sowohl rechtlich, strategisch als auch steuerlich ist der Übernahmeprozess langwieriger als andere Verkaufsverfahren. Als Unternehmer solltest du ein bis drei Jahre für eine erfolgreiche Übernahme einkalkuieren. Für volle steuerliche Ausnutzung bedarf eines Transformationsprozesses von mindestens 5 Jahren.

2. Transaktionsberatung konsultieren

Der Prozess der Übernahme und insbesondere der Rechtsformenwechsel zur Nutzung steuerlicher Vorteile bedarf einer genauen strategischen Planung und Vorbereitung. Ein auf die Käufersuche und die Führung der Vertragsverhandlungen spezialisierter Dienstleister kann dich hierbei unterstützen.

3. Rechtsformwechsel vornehmen und steuerliche Vorteile sichern

Durch einen Rechtsformwechsel von einer GmbH in ein Personenunternehmen vor dem avisierten Unternehmensverkauf erreichst du steuerliche Vorteile, durch die sich der Unternehmenswert erhöht.

Unternehmensnachfolge: Die Vorteile des Rechtsformwechsels

  • eine künftig günstigere Besteuerung entnommener Gewinne
  • eine bessere steuerliche Nutzung von Verlusten
  • die volle Abziehbarkeit von Refinanzierungsaufwendungen des Gesellschafters aus dem Erwerb des Unternehmens
  • prinzipiell höhere steuerliche Flexibilität bei der Überführung oder Übertragung einzelner Wirtschaftsgüter
  • es fällt z.B. keine Gewerbesteuer beim Verkauf an, wenn der Unternehmer seinen Betrieb zuvor in eine GmbH & Co. KG umgewandelt hat (bei der Kapitalgesellschaft und der Veräußerung von Wirtschaftsgütern in Form eines Asset-Deals ist dies nicht der Fall); diese Regelung gilt allerdings mit § 18 Abs. 4 UmwStG. nur, sofern der Verkauf mindestens 5 Jahre nach dem Rechtsformenwechsel erfolgt
  • der gezahlte Kaufpreis kann außerdem vom Käufer ganz konkret in sogenanntes Abschreibungsvolumen transformiert werden und etwaige Refinanzierungsaufwendungen in vollem Umfang als Betriebsausgaben oder Sonderbetriebsausgaben geltend gemacht werden

Alle genannten steuerlichen Vorteile erhöhen in Summe den Unternehmenswert des zu verkaufenden Betriebes und sollten auch bei der Preiskalkulation beachtet werden.

Unternehmensnachfolge: Wie wandle ich die Rechtsform um?

Ein Rechtsformwechsel von der Kapitalgesellschaft zur Personengesellschaft erfolgt nach dem Veräußerer-Umwandlungsmodell.

Du kannst die GmbH umwandeln in

Für dich als Unternehmer entstehen durch den Wechsel keine Kosten. Die Umwandlung gilt als steuerneutral und es kommt zu keiner Aufdeckung etwaiger stiller Reserven, welche eine Besteuerung verlangten.

Unternehmensnachfolge und Rechtsformwechsel: Fazit

Durch das Veräußerer-Umwandlungsmodell können Unternehmer zur Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs eine Umwandlung von der Kapitalgesellschaft in ein Personenunternehmen vornehmen. Dadurch kann der Käufer den zu zahlenden Kaufpreis steuerlich absetzen. Etwaige Finanzierungskosten können ebenfalls vollständig als Betriebsausgaben oder Sonderbetriebsausgaben geltend gemacht werden. Für den Verkäufer entstehen dadurch keinerlei Kosten, im Gegenteil, durch die steuerlichen Vorteile erhöht sich der Unternehmenswert und dein Betrieb wird für Käufer zusätzlich attraktiv.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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