Das Jahr 2014 - So war es für Gründer
Das Jahresende ist immer eine gute Gelegenheit mit etwas Distanz auf die Entwicklungen zurückzuschauen, die das Jahr gebracht hat. Wirft man einen Blick auf das Gründungsgeschehen des Jahres 2014, sieht man, dass sich einige markante Entwicklungen der letzten Jahre fortgesetzt oder sogar verschärft haben, aber auch einige neue Trends.
So zeichnet sich immer stärker ab, dass die Zahl der Gründungen im Haupterwerb sinkt, die Zahl der Gründungen im Nebenerwerb aber ansteigt. Bereits für das Jahr 2013 hatte der KfW-Gründungsmonitor diese Diagnose gestellt. Demnach steigt zwar die Zahl der Gründungen insgesamt an, die Gründungen im Haupterwerb sind dabei aber weiter rückläufig.
Was die staatliche Förderung von Existenzgründern angeht, ergibt sich für 2014 ein differenziertes Bild. Bei der Vergabe des Gründungszuschuss durch die Agentur für Arbeit herrscht weitestgehend Stillstand. In den vergangenen zwölf Monaten wurde in 32.000 Fällen ein Gründungszuschuss durch die Bundesagentur für Arbeit gewährt. Das sind nun gut 6.200 Fälle mehr als im 12-Monatszeitraum davor. damit ergibt sich zwar ein Anstieg von 24 %.
In den letzten sechs Monaten ist aber kein Aufwärtstrend zu erkennen. Zudem muss das vergleichsweise niedrige Niveau, auf dem die Zahlen verharren, berücksichtigt werden, so dass man durch den geringen Anstieg nicht von einem positiven Impuls für die Gründungslandschaft ausgehen kann. Insgesamt muss hier konstatiert werden, dass die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigte Verbesserung der Rahmenbedingungen für Gründer bisher noch auf sich warten lässt.
Immerhin wurde in 2014 der ERP-Gründerkredit noch einmal aufgestockt. Banken, die das StartGeld vergeben, erhalten nunmehr eine 80%ige Haftungsfreistellung. Auch der Mikromezzaninfonds der die Aufnahme von Krediten durch Stärkung der Eigenkapitalbasis der Gründer verbessern soll, wurde noch einmal aufgestockt.
Etwas positiver gestaltet sich die Lage auch bei den Förderprogrammen für innovative Startups und Ausgründungen. So ist bei den Ausgründungen aus Universitäten ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen. Der Gründungsradar für die Hochschulen bringt diese Tendenz in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Förderprogramm EXIST. Mit dem Anstieg des Gesamtbudgets der bereitgestellten Fördermittel stieg auch die Zahl der Gründungen für den Zeitraum 2014. Mit dem neuen Jahr werden die bereitgestellten Mittel noch einmal erhöht. So erhalten Studierende oder Absolventen im Jahr 2015 ein um 25% höheres EXIST-Gründerstipendium.
Diese Anstrengungen sind Teil der Bemühungen der Bundesregierung, die im September 2014 unter dem Dach der Hightech-Strategie vorgestellt wurden. 11 Milliarden Euro sollen demnach in "Forschungsthemen von besonderer Relevanz für Gesellschaft" investiert werden. Hier zeigt sich, dass sich der Schwerpunkt der Förderpolitik im Bezug auf Existenzgründungen in Deutschland sich mitterweile stark auf Spitzencluster verlagert hat. In der Breite verlässt man sich hingegen auf einen weiterhin boomenden Arbeitsmarkt.
Für 2015 bleibt also zu hoffen, dass 2015 die seitens der Bundesregierung versprochene Verbesserung der Rahmenbedingungen für Gründer endlich angegangen wird.
Doch egal was das neue Jahr an Entwicklungen bringen mag: vorher wünschen wir Ihnen einen besinnlichen Jahresausklang 2014 und ein frohes Weihnachtsfest.
Das Team von unternehmenswelt.de