Beteiligungsmarkt leidet unter den Folgen der Finanzkrise
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich nicht nur auf die Kaufkraft und Produktion ausgewirkt, sondern auch auf den Beteiligungsmarkt. Wie eine Studie jetzt zeigt, hat sich der Finanzierungsschwerpunkt der Risikokapitalgeber auf die sogenannte Spätphase von jungen Unternehmen verlagert. Für die Früh- und Wachstumsphasen von Unternehmen steht jedoch immer weniger Beteiligungskapital zur Verfügung.
Die von der KfW Bankengruppe und dem KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance der TU München durchgeführte Studie macht deutlich, dass Wagniskapitalgeber aus dem öffentlichen Sektor den Beteiligungsmarkt im Frühphasensegment während der Krise nicht ausreichend stabilisieren konnten. Auch ist festzustellen, dass die Nachfrage in Sachen Finanzierung gesunken ist. So ging die Anzahl der Finanzierungsanfragen pro Beteiligungsgesellschaft um 17 % zurück.
Laut Studie sind die Zielunternehmen kritischer geworden. Die Zahl der gescheiterten Abschlüsse hat sich demnach erhöht, in den meisten Fällen konnten sich die Vertragsparteien schlichtweg nicht einigen. Auch haben immer noch viele Unternehmen eine ablehnende Haltung gegenüber der Beteiligungsbranche.
Die Krise hat sich auch auf die Renditeerwartungen ausgewirkt. Die Zahlen zeigen, dass die Investoren ihre Erwartungen deutlich nach unten korrigierten. Der Anteil von Gesellschaften mit einer erwarteten Mindestbruttorendite von 30 % und mehr ist deutlich gesunken.
Die Krise machte sich vor allem bei Beteiligungen bemerkbar, die 2009 veräußert wurden. Hier brachten 41 % aller Exits Totalverluste. Zum Vergleich: 2005 waren das nur 24 %. Ebenso kam es zu weniger Secondary-Buyouts, also zum Weiterverkauf einer Beteiligung an andere Beteiligungsgesellschaften. In Sachen Börse sah es zu Krisenzeiten besonders schlimm aus: Nahezu keine Beteiligungsgesellschaft hat in Deutschland eines ihrer Portfoliounternehmen an die Börse gebracht.