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Immobilienfinanzierung über die Crowd

Immobilienfinanzierung oder -entwicklung über eine Vielzahl Mikroinvestments zu realisieren, das ist in Deutschland bisher noch weitestgehend Neuland. Der Plattform Kapitalfreunde gelang es erstmals, eine Immobilen-Projekt über die Crowd zu finanzieren. Insgesamt 74 private Anleger investierten insgesamt 67.750 Euro, um den Neuaufbau eines alten Fachwerkhauses in Frankfurt zu ermöglichen.

Immobilienfinanzierung oder -entwicklung über eine Vielzahl Mikroinvestments zu realisieren, das ist in Deutschland bisher noch weitestgehend Neuland. Der Plattform Kapitalfreunde gelang es erstmals, eine Immobilen-Projekt über die Crowd zu finanzieren. Insgesamt 74 private Anleger investierten Ende vergangenen Jahres insgesamt 67.750 Euro in Form des aktuell marktüblichen Nachrangdarlehens, um den Neuaufbau eines alten Fachwerkhauses in Frankfurt zu ermöglichen.

Die Finanzierung des Projektes "Kleiner Ritter" setzte sich aus einer Mischung aus Fremdkapital (Bankfinanzierung), Eigenkapital der Projektgesellschaft sowie dem über die Crowd eingeworbenen Nachrangdarlehen (Mezzanine Kapital) zusammen. Die Crowd erhält dafür nach Abschluss der Umbauarbeiten und nach dem Verkauf des Gebäudes einen Zins von sechs Prozent pro Jahr. Die Laufzeit wurde auf 4 Jahre angesetzt, dann soll das Darlehen zurückgezahlt werden und die privaten Investoren erhalten etwas mehr als 24 Prozent des jeweiligen Darlehensbetrags obendrauf. Zumindest wenn alles gut geht, denn das Nachrangdarlehen wird auch in diesem Fall bei einer Pleite des Bauherren erst zurückbezahlt, nachdem alle anderen Gläubiger ihr Geld bekommen haben.

Wir sind gespannt, ob nach dem ersten Erfolg auf der Plattform bald weitere Immobilien-Projekte vorgestellt werden. Im Erfinderland des Crowdfundings, den USA, wird bereits erfolgreich mit der Finanzierung von Immobilienprojekten über das die Crowd als Alternative zu klassischen Immobilienfonds experimentiert. Allerdings existieren hier noch ganz andere Hürden: Die Mindestbeteiligungen liegen aufgrund regulatorischer Auflagen in den USA deutlich höher - bei bis zu 250.000 Dollar. Der Vorteil in Deutschland für eine erfolgreiche Entwicklung dieses Marktsegments liegt also aktuell in den geringen Anlagesummen und in der einfachen Handhabung. Gerade in der Immobilienbranche sehen viele Experten großes Wachstumspotenzial für Crowdfunding, denn das in Form von Mezzaninkapital eingeworbene Geld wird teilweise als Eigenkapital anerkannt, was sich wiederum positiv auf die Bonität auswirkt. Darüberhinaus ist es im direkten Vergleich oft günstiger als ein Bankkredit.

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Verena Freese