Die Zahl der Unternehmensgründungen ist weiterhin niedrig
Zwar scheint die Selbstständigkeit für viele Deutsche durchaus vorstellbar, doch die Bereitschaft dies auch wirklich umzusetzen, ist sehr niedrig. Aktuelle Zahlen dazu liefert der Länderbericht der Gründerklima-Studie „Global Entrepreneurship Monitor“.
Der Anteil der Gründer in Deutschland ist und bleibt seit zehn Jahren unverändert niedrig. Nicht einmal die Wirtschaftskrise und der damit verbundene Stellenabbau konnten die Zahl der Unternehmensgründungen ansteigen lassen. Gerade einmal 2,2 % der 18- bis 64-jährigen gründeten im vergangenen Jahr ein Unternehmen und wagten mit ihrer Geschäftsidee den Schritt auf den Markt. Im Vergleich mit 20 anderen hochentwickelten Ländern belegt Deutschland damit Platz 15. Deutlich vor Deutschland liegen dabei Norwegen, die Schweiz und die USA. Belgien und Japan bilden die Schlusslichter des Rankings.
Unflexible Finanzierungsmöglichkeiten und auch die Angst vor dem Scheitern stellen bei den Befragten die größten Hürden in Sachen Selbstständigkeit dar. Die Studie zeigt auch: obwohl Deutschland über eine gut ausgebaute Beratungsinfrastruktur verfügt, werden diese Angebote von Gründern zu selten genutzt. Nur jeder dritte Gründer nutze eine gewerbliche Beratung, nur jeder Vierte eine Beratung öffentlicher Träger - und das obwohl gerade Existenzgründerseminare eine sinnvolle Hilfe in Sachen Gründung seien, so die Autoren der Studie.
Die seit 1999 jährlich veröffentlichte Studie beruht auf den Daten des Global Entrepreneurship Monitors (GEM). Dazu wurden mehr als 6 000 Personen zu ihren Gründungsvorhaben befragt. Allein 2009 wurden dazu insgesamt 180 000 Interviews in 54 Ländern durchgeführt.