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SnacKid Gründer Fabian Demski im Interview

Fabian Demski, Gründer von SnacKid erzählt in seiner Unternehmerstory von der Entstehung von SnacKid – von der ersten Idee bis zur Umsetzung und dem Verkaufsstart der gesunden Kinder-Snacks für zwischendurch. Er spricht über diverse Finanzierungsmodelle, die für ihn interessant sind, ihm die notwendige Flexibilität bieten und was es braucht, um ein erfolgreiches Unternehmen an den Start zu bringen.

SnacKid Gründer Fabian Demski im Interview

Hallo Herr Demski, stellen Sie sich und SnacKid doch kurz vor!

Mein Name ist Fabian Demski. Ich komme ursprünglich aus der Werbebranche und bin Inhaber einer kleinen Werbeagentur in Berlin. Zudem bin ich glücklicher Vater von zwei Söhnen, die mich zu SnacKid inspiriert haben. Denn was gibt es zu Ostern, Weihnachten und zu allen Geburtstagen? – Süßigkeiten in Hülle und Fülle. Schokolade, Bonbons, Lutscher. Da dachte ich mir: „Das geht doch auch besser – und vor allem gesünder." Also habe ich mit meiner Frau zusammen zunächst vier verschiedene Nusskern-Beeren-Mischungen kreiert. Unsere Kinder standen freundlicherweise als Geschmackstester zur Verfügung. Für jede Snack Mischung habe ich dann gemeinsam mit den Kindern jeweils einen passenden Tier-Comic-Charakter entworfen. Diese speziellen Mischungen vertreiben wir nun unter dem Namen SnacKid – Der gesunde Snack der schmeckt.

Wie ist SnacKid bei Ihren „ersten Kunden“ angekommen? Und warum sollten Eltern SnacKid für ihre Kinder kaufen?

Super! Alle Kunden waren begeistert :) Besonders überrascht hat mich die Tatsache, dass auch die nicht-süßen Zutaten mit größtem Interesse verkostet wurden. Neben den süßen Zutaten befinden sich zum Beispiel auch getrocknete, leicht bittere Aroniabeeren und saure Physalis in den Mischungen, die die Kinder absolut gleich interessant fanden. Bei der ersten Verkostung waren die beiden Jungs etwa 1 1/2 und 3 Jahre alt. Eltern und Großeltern sollten lieber SnacKid anstatt andere schokoladige Kinder-Produkte kaufen, da sich zahlreiche, wichtige, natürliche Vitamine, Mineralien und Nährstoffe in den Nüssen und Beeren befinden. Diese sind essentiell für die Gesundheit und kommen viel zu selten – und oft nur in synthetischer Form – in industriellen Snacks und Bonbons vor. Zudem werden die Kinder früh an verschiedene Geschmacksrichtungen herangeführt und entwickeln ein natürliches Interesse für Neues – und das zwischendurch beim Naschen.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie in die Gründung einbringen und wie haben Ihnen Ihre Erfahrungen als Inhaber einer Werbeagentur weitergeholfen?

Ich kann gut zeichnen und rechnen. Diese Fähigkeiten konnte ich bei der Gründung optimal einbringen, um einerseits die liebevollen Charaktere zu erschaffen und andererseits eine solide Finanzplanung aufzustellen. Hobbymäßig interessiere ich mich zudem sehr für eine gesunde Ernährung und für die Hirnforschung. Meine Frau und ich kochen auch sehr gerne. Diese Aspekte waren ebenfalls wichtig – zum Beispiel beim Kreieren der verschiedenen Snack Mischungen. Meine Erfahrungen als Werbeagentur Inhaber helfen primär bei den gestalterischen und marketingtechnischen Dingen. Schließlich wurde ein Logo, verschiedene Etiketten und eine Webpräsenz bzw. ein Onlineshop zum Start benötigt. Es folgt die Suchmaschinenoptimierung, Flyer, Präsentationen bei Einzelhändlern und so weiter. Dies alles sind zeit- und geldintensive Werbeleistungen, die für jeden Gründer von enormer Bedeutung sind. Hier hatten wir den großen Vorteil dies fachgerecht intern erledigen zu können.

Beste Voraussetzungen um eine Gründung erfolgreich auf den Weg zu bringen. Welche anderen Beratungsmöglichkeiten haben Sie während und nach der Gründung in Anspruch genommen?

Das freut mich zu hören! Vor der Gründung habe ich mich mit meinem Steuerberater unterhalten. Dieser konnte mich gut in puncto Gesellschaftsformen beraten und gab mir nützliche Tipps in Bezug auf das Inverkehrbringen von Lebensmitteln. Hierzu habe ich mir ergänzend Beratung von einem Lebensmittelkontrolleur vom zuständigen Bezirksamt geholt. Dieser hat mir dann freundlicherweise Informationen und Anmerkungen zu den Snack Etiketten gegeben. Auch der Lebensmittelsachverständige unseres Kindergartens gab mir hilfreiche Auskünfte.

Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die bisher größte Herausforderung war es tatsächlich die Informationen vom Lebensmittelsachverständigen zu erhalten. Natürlich muss man Einiges beachten, wenn man Lebensmittel in den Handel bringen möchte. So wollten wir z.B. die Snack Etiketten von einem Fachmann überprüfen lassen. Wir gingen zunächst den Weg über das Bezirksamt. Nach den üblichen Weiterleitungen aufgrund von Zuständigkeiten, gelangten wir zu den drei Schlüsselpersonen – wobei eine der drei leider dauerhaft krank sei, wie es hieß. Da der Rest des Teams sehr beschäftigt war, zog sich die Kommunikation doch ziemlich hin. Nach ca. drei Monaten wurde uns schließlich mitgeteilt, dass man uns nicht helfen könne. Das war schon ärgerlich. Eine zweite große Herausforderung bestand darin, neben dem Berufs- und Familienleben genügend Zeit für die Umsetzung zu generieren. Mit einer 6-Tage-Woche und einer gesunden Schlafreduzierung hat das jedoch ganz gut geklappt. Kleine Kinder sorgen ja auch glücklicherweise dafür, die Tage früh zu beginnen :) Finanziert haben wir uns bisher komplett aus Ersparnissen. Größerer Kapitalbedarf entsteht erst jetzt, um die Bekanntheit von SnacKid zu erhöhen und um größere Rohstoffmengen vorfinanzieren zu können.

Wie werden Sie diese nächsten Schritte finanzieren? Haben Sie sich bereits informiert und welche Finanzierungsmöglichkeiten kommen für Sie in Frage?

Ich halte Crowdfunding für sehr interessant. Auf Plattformen wie zum Beispiel Companisto gab es ja schon viele erfolgreiche Fundings für Kinder Produkte. Mit weiteren Finanzierungsmöglichkeiten habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt. Sicher gibt es auch interessierte Business Angels für innovative, gesunde Kinder Snacks. Hierbei wäre das Know-How eines Branchenexperten wahrscheinlich noch wichtiger als die finanzielle Unterstützung. Ob es Accelerator-Programme in diesem Bereich gibt, weiß ich nicht. Wenn ja, wäre so etwas vielleicht ebenfalls eine Option.

Gibt es regelmäßige Events, die Sie als Gründer besuchen? Stammtische, Netzwerke, Wettbewerbe, Konferenzen? Welche können Sie anderen Gründern empfehlen und warum?

Ich denke die förderlichsten regelmäßigen Events waren und sind bisher für uns die Elternabende :) Hier konnten wir zahlreiche Eltern aus ganz unterschiedlichen Welten und damit auch unsere Zielgruppe deutlich besser verstehen- und kennenlernen. Das sind zwar keine üblichen Gründer-Treffen, Konferenzen usw. Was ich damit sagen will ist, dass jedes Zusammenkommen von Menschen das Startup zum Erfolg führen kann. Wenn es thematisch passt – also in unserem Fall etwas mit Kindern, Snacks und Bildung zu tun hat – umso besser! Ansonsten finde ich Internet-Plattformen wie Ihre sehr hilfreich und wichtig. Sie bieten viele interessante Artikel und Seminare. Auch Wirtschaft TV und Venture TV kann ich empfehlen.

Wenn Sie einen Tag lang mit einer bekannten Persönlichkeit zusammenarbeiten könnten, wer wäre das und warum?

Oh da gibt es Einige! Ich hätte zum Beispiel gerne einen Tag mit Peter Lustig verbracht. Ich war damals schon ein großer Fan von "Löwenzahn" und auch "Mittendrin" ist super! Er hatte ein großes Talent wichtige Themen und interessante Zusammenhänge leicht verständlich und sympathisch zu erklären. Leider ist er ja kürzlich verstorben. Dennoch leistet er mit seinen bei YouTube verfügbaren Werken nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur Bildung von Eltern und Kindern. Ich würde auch gerne einen Tag mit Edwin Catmull von Pixar oder Peter Brabeck-Letmathe von Nestlé verbringen, um zu lernen.

Rückblickend: Was sind die 3 wichtigsten Tipps, die Sie anderen Unternehmern mit auf den Weg geben möchten? Wie bringt man ein Unternehmen erfolgreich an den Start?

  1. Man sollte niemals aufgeben. Das ist der wichtigste Tipp überhaupt.
  2. Des Weiteren ist ein Businessplan mit kontrollierbaren Meilensteinen wirklich sinnvoll. Nur so erkennt man schwarz auf weiß, ob man auf dem richtigen Weg ist. Zudem ist man bei der Businessplan-Erstellung gezwungen, sich mit Fragen auseinanderzusetzen, vor denen man sich gerne drückt.
  3. Als dritten Tipp würde ich das Fokussieren auf die eigenen Stärken aufführen. Man sollte sich auf das konzentrieren, was man am besten kann und sich für alles andere kompetente Partner suchen. Oft trifft man diese in unscheinbaren Momenten. Also stets die Augen und Ohren offen halten :)

Wenn man diese Tipps beherzigt, sollte dem erfolgreichen Unternehmen nichts im Wege stehen.

Ein schönes Schlusswort! Vielen Dank für das nette Interview, Herr Demski und viel Erfolg mit SnacKid.

Hier gelangen Sie zum Unternehmensprofil von SnacKid

So erreichen Sie SnacKid

www.snackid.de

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Über den Autor
Janine Friebel

Janine Friebel

Janine Friebel wurde 1983 geboren und studierte in Magdeburg Internationales Management. Als Key Account Managerin einer Leipziger Online Marketing Agentur hat sie über mehrere Jahre zahlreiche Kunden im Online Marketing betreut und beraten. Jetzt verantwortet sie das Marketing für die Zandura GmbH und kümmert sich um die Vermarktung der Inhalte auf unternehmenswelt.de.