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News aus der Onlinewelt - Woche 2010/22

Facebook erhöht sein Anzeigenvolumen und ist vor Yahoo größter Display Advertiser, Marktplatz für Onlinewerbung AdScale sahnt fünf Millionen Euro in Finanzierungsrunde ab, primacado.de will Online-Reisemarkt per Freitextsuche revolutionieren, deutschen Unternehmen fehlt oft die Social-Media-Strategie - viele lehnen Nutzung des Web 2.0 ganz ab

Facebook vor Yahoo größter Display Advertiser
Werbung im Internet kann eine äußerst gewinnbringende Sache sein, wenn man sie richtig angeht. Facebook scheint das gut zu können, denn wie jetzt bekannt wurde, ist das Anzeigenaufkommen des Social Networks seit letztem Jahr rasant gestiegen. Wie der amerikanische Internetmarktforscher Comscore berichtet, hat Facebook im ersten Quartal 2010 bereits 176 Milliarden Display-Ads geschaltet. Mit dieser hübschen Summe liegt das Netzwerk vor der Websuche Yahoo, die 132 Milliarden Werbeeinblendungen vorweisen kann.

Finanzierungsrunde bei AdScale
Der Echtzeit-Markplatz für Online-Werbung AdScale hat eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Fünf Millionen Euro wechseln jetzt ihren Besitzer und sollen in Zukunft für den Ausbau des Produktportfolios von AdScale sorgen. Das Kapital stammt von Time Investors, einer französischen Beteiligungsgesellschaft, die sich auf die strategische Unterstützung von Internet- oder Medienunternehmen spezialisiert hat. Im Gegenzug übernimmt das französische Unternehmen eine Minderheitsbeteiligung und erweitert damit den Kreis der bestehenden Investoren rund um den European Founders Fund sowie Holtzbrinck Ventures. Das frische Kapital soll genutzt werden, um das Unternehmen national und international auf ein neues Level zu führen und das Geschäftsmodell um zusätzliche Werbeformen und Buchungsmöglichkeiten zu erweitern, so der Sprecher von AdScale.

Reiseportal mit Freitextsuche
Und wieder ist die Onlinewelt um ein Reiseportal reicher: primacado.de heißt der Neuling und will „Deutschlands einfachstes Reiseportal“ sein. Wie viele andere Reiseportale, hat primacado auch das Ziel, Reiseveranstalter und Reisewillige zusammenzubringen. Jedoch setzt man hier auf ein anderes Prinzip: um die perfekte Reise zu finden, gibt man seine Suche einfach mit eigenen Worten in ein prominent platziertes Freitextfeld ein. Abfragemasken und Auswahlmenüs entfallen. Die selbst formulierte Suchanfrage wird dann automatisch an Anbieter geschickt, welche die entsprechenden Keywords bei sich hinterlegt haben. Von diesen erhalten Kunden dann ihre gewünschten Angebote. Ob das System funktioniert, wird die Praxis zeigen.

Nicht alle Unternehmen setzen auf Social Media und Web 2.0
Eine aktuelle Umfrage zeigt: die Nutzung des Web 2.0 ist bei Unternehmen zwar angekommen, doch können nur 32,5 % der deutschen Unternehmen tatsächlich eine Social-Media-Strategie aufweisen. Jedes zehnte Unternehmen hat sich mit diesem Thema noch gar nicht auseinandergesetzt. Auch in der Chefetage sieht es schlecht aus: nur gut jede zehnte Geschäftsführung ist selbst im Netz aktiv. Die Umfrage zeigt auch: jedes zwanzigste Unternehmen plant in Zukunft gar keine kommunikativen Maßnahmen in sozialen Netzwerken. Das Web 2.0 wird am häufigsten von Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich (38 %) genutzt. Verwaltungen und Verbände bilden die Schlusslichter, lediglich 23, 6 % setzen bei der Kommunikation auf Social Networking.

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Kristin Lux