News aus der Onlinewelt - Woche 2010/16
wunderloop meldet Insolvenz an
Eine überraschende Meldung zu Beginn: der Targeting-Spezialist wunderloop hat Insolvenz angemeldet. Wie der CEO Torsten Ahlers mitteilte, wäre für das Hamburger Unternehmen eine Zwischenfinanzierung notwendig gewesen, doch leider konnten sich alte und neue Investoren nicht auf eine geeignete Lösung einigen. Die Folge: die Verbindlichkeiten der nächsten vier Wochen hätten nicht beglichen werden können. In der Hoffnung einen neuen strategischen Investor zu finden, steht das Unternehmen jetzt in Gesprächen mit weiteren Interessenten. In der Branche hatte die Insolvenzankündigung für Aufsehen gesorgt, da wunderloop sich anscheinend auf einem guten wirtschaftlichen Weg befand, internationale Expansionen plante und große Neukunden gewonnen hatte. Außerdem hatte sich wunderloop bereits als Techniklieferant der Vermarkter-Allianz AdAudience etabliert.
Immonet übernimmt Umzugsauktion.de
Immonet.de, eine Tochter der Axel Springer AG, weitet ihr Angebot als Immobilienportal aus und übernimmt die Mehrheit am Online-Unternehmen umzugsauktion.de sowie umzugspreisvergleich.de, den bundesweiten Marktführern im Bereich Online-Umzugsvermittlung. Dabei handelt es sich um Vermittlungsplattformen für überregionale und regionale Umzüge, die sich bereits seit 2005 auf dem Markt positioniert haben. Immonet hat somit die Chance, sich als Full-Service-Dienstleister für alle Fragen rund ums Thema Immobilien zu etablieren.
Facebook will die Internetherrschaft
Dass Google die Datenkrake im Netz ist, das ist bekannt. Dass sie nun immer mehr Konkurrenz bekommt, überrascht auch nicht. Nun wird es aber offiziell: Facebook sagt Google den Kampf an. Das Social-Network plant nun, die Vorlieben und Meinungsäußerungen der Nutzer überall im Web zu speichern und zu vernetzen. Von Facebook bereit gestellte Code-Schnipsel können von Nutzern auf ihren Websites integriert werden. Diese bedienen sich dem Facebook-Datenpool, füttern ihn wiederum aber auch. Mit einer „Like“-Schaltfläche und über eine Schnittstelle namens Open Graph Protocol teilt Facebook also in Zukunft noch mehr Informationen über Vorlieben und Verhaltensweisen der Nutzer. Wozu das Ganze gut sein soll ist schnell klar: je mehr man über die Nutzer weiß, desto gezielter kann Werbung auf den User zugeschnitten und im Netz platziert werden.
Grünes Licht für Paypal-Pflicht bei eBay
Das Kartellamt hat entschieden: das Internetauktionshaus eBay darf in Zukunft Kleinanbieter verpflichten, den konzerneigenen Bezahldienst Paypal zu verwenden. Seit Februar müssen Verkäufer mit wenigen Bewertungspunkten, also meist Privat- oder Gelegenheitsnutzer, auch die alternative Zahlung via Paypal anbieten. Mit dem alternativen Zahlungsweg sollen sich Käufer zusätzlich absichern können. Diese neuen Nutzungsrichtlinien hatten für viel Wirbel gesorgt und zu Beschwerden beim Bundeskartellamt geführt. Die Frage, ob eBay seine marktbeherrschende Stellung nicht doch ausnutze, ist aber damit noch nicht vom Tisch.