Unternehmerstory: Startup-Gründer Karsten Schaal von food.de

Karsten Schaals food.de, der Supermarkt im Netz mit taggleichem Lieferservice, ist auf Wachstumskurs und sucht deutschlandweit Partner. Jeder, der Hunger hat, ist potenzieller Kunde seines Unternehmens, sagt Schaal. Somit düfte einer gesunden Expansion nichts im Wege stehen!

Karsten Schaal von food.de

Hallo Karsten, du bist Gründer des Online-Supermarktes food.de. Bitte stelle dich und dein Unternehmen kurz vor.

food.de wurde 2011 gegründet, um den Supermarkt im Netz als attraktive Alternative zum stationären Supermarkt zu entwickeln. Unser Novum damals war die taggleiche Belieferung zu Supermarktpreisen plus einer fixen Liefergebühr von fünf Euro. Das hat sich inzwischen zum Standard bei Online-Lebensmittelhändlern entwickelt. 

Nun sind wir in 32 deutschen Städten vertreten und liefern mit eigenen Fahrern und Fahrzeugen an 50.000 Kunden Lebensmittel aus. Dazu arbeiten wir mit einigen Food-Start-ups zusammen, von Rezepte-Apps bis zu Beschaffungsplattformen ist alles dabei.

Der Online-Lebensmittelhandel galt lange als harte Nuss. Was habt ihr anders gemacht als andere Anbieter vor euch? 

Wir haben uns schon früh auf eine Kernkompetenz konzentriert, die Last Mile. In der Logistik kann man nur Geld verlieren, verdienen lässt sich eigentlich nichts auf der Last Mile. Hat man die aber im Griff, behält man den Ertrag aus den anderen Bereichen, wie Lebensmittel, Liefergebühren, Provisionen. In einem Theoriemodell haben wir verschiedene Liefermodi getestet und miteinander verglichen. 

Hinzu kommt, dass wir uns immer noch in einem Start-up-Modus bewegen und täglich hinterfragen, ob wir noch wettbewerbsfähig sind oder ob der Prozess noch effektiver gestaltet werden kann.

Was ist das Besondere an eurem Angebot, auch im Vergleich zu anderen Anbietern? 

Lebensmittel an sich sind unsexy und wenig besonders. Taggleiche Belieferung schaffen aber immer noch die wenigsten Anbieter, ganz zu schweigen von 120 Minuten-Belieferungen bei Lebensmitteln. 

Wir sind pünktlich, das ist schon stark. Wir liefern wirklich am selben Tag. Geliefert wird in die Küche und ohne Verpackungsmüll. Wir sehen das als unseren Beitrag zu einer schöneren Art, miteinander zu leben. Ebenso bemühen wir uns, effektiv und schadstoffarm auszuliefern. Dafür werden unsere Touren nach Strecke und Zeit durch unsere Logistiksoftware optimiert.

Wer nimmt euer Angebote in Anspruch? Wer ist eure Zielgruppe?

Jeder, der Hunger hat! Oder anders gesagt: Braucht man Lebensmittel, kann man sich seine Wünsche aus über 25.000 Produkten erfüllen. Meist sind es Privathaushalte, aber auch kleine Firmen ohne Hausmeister, Kindergärten und Schulen bestellen bei uns.

Hinter food.de steht die Food Direkt GmbH, die 2011 gegründet wurde. Habt ihr damals einen Businessplan erstellt? Lässt du dich in Finanzangelegenheiten beraten?

Lieferservice von food.de und Food Direkt

Businesspläne haben wir einige erstellt, meist um selbst ein Gefühl für die Zahlen zu bekommen. Gebraucht haben wir sie weniger. Aus diesen sind teilweise aber gute Prozesskennzahlen entstanden, mit denen wir später unsere Controlling-Tools entwickelt haben.

In Finanzangelegenheiten sollte sich jeder beraten lassen. Es muss nicht unbedingt der bezahlte Coach sein, aber ein Austausch mit Gleichgesinnten, mit erfolgreichen Unternehmern und mit Mentoren, dazu rate ich jedem, der ein Unternehmen starten möchte.

Bleiben wir noch kurz beim Thema Finanzen: Habt ihr in der Corona-Krise staatliche Hilfen beantragt?

Wir haben keine staatlichen Hilfen beantragt, aber das muss nicht so bleiben. Der Zugang zu Risikokapital wird in absehbarer Zeit wohl schwieriger sein. Frisches Kapital oder eine Förderung über Darlehen, um eine stabile Finanzstruktur zu haben, darauf muss der Fokus vor allem eines Gründers liegen.

Welche unmittelbaren Auswirkungen hat die aktuelle Corona-Pandemie auf euer Tagesgeschäft?

Grundsätzlich sind die Auswirkungen eher positiv, die Einkaufssituation im Supermarkt fördert eher die Nutzung von Lebensmittellieferdiensten, auch der Trend zu mehr Digitalisierung trägt dazu bei. Wir haben deutlich mehr Kunden seit dem Shutdown, allerdings auch mit neuen Herausforderungen und anderen Wünschen.

Wie macht food.de auf sich aufmerksam? Was sind eure Marketing-Kanäle?

Wir werben vorrangig digital, aber auch unsere froschgrünen Transporter sind ein tolles Aushängeschild. Vermutlich werden in den nächsten Monaten noch einige mehr auf den Straßen zu sehen sein!

Drei Internetseiten, ohne die dein Unternehmeralltag nicht denkbar wäre: Welche Websites begleiten dich beruflich?

Google Docs, Analytics und die Bank-Website. Für mich sind das die Hauptarbeitsmittel. News beziehe ich meist direkt über die Portale aufs Handy, Kennzahlen zur Entwicklung des Unternehmens ziehe ich mir direkt auf Google Docs zusammen und werte sie dort aus.

Welche Pläne hat der Unternehmer Karsten Schaal? Wohin geht die Reise von food.de?

Der Unternehmer Karsten Schaal möchte zeigen, dass Online Lebensmitteleinzelhandel mehr als nur ein Nischenprodukt ist. food.de will beweisen, dass wir nicht zufällig als einziges konzernfreies Unternehmen im food-Markt vorn mitspielen. Gemeinsam wollen wir demnächst noch mehr Achtungszeichen in der Branche setzen und die Maßstäbe noch etwas höher schrauben. 

Deutschlandweites Ausrollen ist noch ein Wunsch von uns, und wir suchen dafür noch Partner. Finanziell sind wir inzwischen in der Growth Phase und haben etablierte Standorte mit stabilen Umsätzen. Deswegen sehen wir uns gut aufgestellt, unsere Ziele zu erreichen!

Herzlichen Dank für das Gespräch, Karsten, und weiterhin viel Erfolg mit food.de!

So kannst du Karsten und food.de erreichen

Logo food.de

Hier geht's zur Website:
food.de

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Über den Autor

Iris Kirchhoff

Ich bin seit Anfang 2020 im Redaktionsteam der unternehmenswelt.de, wo ich mich vorrangig um die Unternehmerstories kümmere. Ich habe selber 13 Jahre lang einen inhabergeführten Einzelhandel verantwortet und weiß, wie der Alltag eines Unternehmers aussieht. Schreiben kann ich, weil ich nach meinem Studium der Filmwissenschaften, American Cultural Studies und Publizistik als Pressereferentin und Texterin für deutsche und internationale Unternehmen tätig war.