Franchise Story: Körperformen
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Hallo Carola. Körperformen ist als Lizenzsystem seit neun Jahren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien am Markt. Welche Herausforderungen stellen sich eurem Unternehmen in der Corona-Pandemie?
Guten Tag, uns traf die aktuelle Pandemie selbstverständlich auch unerwartet. Wir betreuen rund 150 Unternehmer mit über 220 EMS-Studios, die teilweise große Existenzängste plagten. Dies ist wahrscheinlich die größte Verantwortung für uns als Lizenzgeber während der Pandemie. Wir haben uns dieser allerdings von Anfang an erfolgreich stellen können und unseren Partnern vielfältige Lösungsansätze geliefert. Uns ist es extrem wichtig, dass wir in solchen Zeiten alle zusammenhalten und niemand zurückgelassen wird. Darüber hinaus spüren natürlich auch wir als Lizenzgeber die Auswirkungen durch fehlende Einnahmen im Vertrieb, in der Expansion und auf vielen weiteren Kanälen. Durch ein schnelles und situationsangepasstes Handeln konnten wir aber auch diese Auswirkungen bewältigen.
Wie reagiert ihr auf die derzeitigen Beeinträchtigungen? Wie hat sich euer Tagesgeschäft verändert?
Unser Tagesgeschäft hat sich in den ersten Wochen stark verändert. Besonders in der Anfangszeit haben wir viel Recherche und Aufklärungsarbeit geleistet, um unseren Partnern so gut wie möglich unter die Arme zu greifen. Statt auf unser reguläres Tagesgeschäft haben wir unseren Hauptfokus auf die Erstellung und Erweiterung einer kompletten Unterstützungs-Datenbank und auf Hilfsangebote gelegt. Zusätzlich hat jeder Partner mehrmals täglich über einen Newsticker die aktuellen Infos und Entwicklungen erhalten, die wir zuvor für unsere Branche aufbereitet haben.
Wie geht es euren Franchisenehmern? Macht ihr ihnen besondere Unterstützungsangebote?
Unseren Lizenzpartnern geht es zum Großteil gut. Wir haben das große Glück, dass wir nicht von tagesaktuellen Einnahmen abhängig sind, sondern laufende Verträge mit unseren Mitgliedern haben. Wir haben frühzeitig angepasste Vorgehensweisen und Kampagnen empfohlen. Mit diesen war es uns möglich, die Kundenbindung aufrechtzuerhalten. Viele unserer Kunden haben sich entsprechend solidarisch gezeigt, und es konnte ein Großteil der Beiträge gesichert werden.
Zudem haben wir unseren Partnern finanziellen Support angeboten und ihnen eine Vielzahl an Informationen, Anträgen, Vordrucken und vieles mehr aufbereitet und über unsere Datenbank schnell zur Verfügung gestellt. Bis heute haben wir über 130 Dokumente alleine für unsere Unterstützungs-Datenbank erstellt. Wir supporten alle Partner zudem mit kostenlosen Anzeigen und der Planung ihres Marketings.
Das beste Beispiel für unseren erfolgreichen Support ist einer unserer Partner, der mit gezieltem Marketing trotz Corona und den Schließungen seinen Break-Even-Point erreicht hat – und das vor seiner Eröffnung am 01.06.2020!
Ist es derzeit schwierig, neue Partner zu gewinnen? Macht ihr potenziellen Partnern besondere Angebote?
Besonders im Bereich Lizenzpartner-Akquise merken wir natürlich die Auswirkungen der Pandemie. Der Rückgang an Interessenten für die Selbstständigkeit mit Körperformen war deutlich zu spüren. Wir haben uns während dieser Zeit daher besonders an einzelne Inhaber von EMS-Studios gewendet und diesen unsere Hilfe angeboten. Viele Unternehmer, die keiner Kette angehören, fühlen sich aktuell sehr alleine gelassen. Sie haben keinen starken zentralen Partner, der finanzielles Entgegenkommen anbietet, Tipps gibt und alles nötige an Dokumenten vorbereitet. Wir haben Beratungstermine, finanzielle Hilfen und einen leichten Einstieg ins System angeboten. Dieser inkludiert auch die vielen Hilfestellungen, von denen alle Bestandspartner bereits profitieren. Zusätzlich haben wir unsere Beratungen umgestellt. Es wurden viele Zoom-Calls geführt und auf einen persönlichen Kontakt verzichtet. Das ist uns als Gesundheitsanbieter besonders wichtig.
Nehmt ihr als Lizenzgeber staatliche Hilfen in Anspruch? Diese sind in den verschiedenen Ländern sicher sehr unterschiedlich?
Da wir selber 15 Studios in NRW leiten, haben auch wir staatliche Soforthilfen beantragt. Unsere Masterlizenznehmer in den einzelnen Ländern kümmern sich um die Partner vor Ort. Auch sie haben entsprechende Daten aufbereitet, um den Partnern unter die Arme zu greifen. Generell profitieren aber alle Partner von unseren Kooperationen, Konzepten und Marketingideen.
Ihr habt schon vor Corona digitale Möglichkeiten der Kommunikation genutzt, wie zum Beispiel eure Ideenschmiede. Ist dieses Tool - und vielleicht noch weitere - für euch aktuell wichtiger geworden?
Der Hauptaustausch mit unseren Partnern erfolgte auch vor der Pandemie über Telefon und E-Mail. Dies ist auch so geblieben und hat sich besonders in den ersten Wochen enorm verstärkt. Wir sind fünf Tage in der Woche telefonisch für die Partner erreichbar – das ist uns sehr wichtig. Aber auch außerhalb dieser Zeiten kann jeder Partner auf unsere Datenbank zugreifen. Zusätzlich haben wir bereits seit mehreren Jahren eine große Wissensdatenbank aufgebaut. Hier findet der Partner 24/7 unser geballtes Wissen und bekommt so immer eine Antwort auf seine Fragen. Hinzu gekommen sind die Zoom-Calls, die unsere persönlichen Gespräche ersetzt haben. Wie du siehst, gibt es also eine breite Auswahl an Kommunikationswegen.
Die von dir angesprochene Ideenschmiede nutzen Partner, um ihre Ideen für eine Weiterentwicklung des Systems zu kommunizieren. Aber auch im Internet tauschen viele Partner regelmäßig ihre Ideen aus – so profitieren alle im System und es entsteht ein schneller Informationsfluss!
Ist die Corona-Krise bisher eure schwierigste unternehmerische Herausforderung?
Wir glauben, dass man als Unternehmer immer vor gewissen Herausforderungen stehen wird. Ob dies nun die schwierigste ist, vermag ich nicht zu sagen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies bestimmt nicht unsere letzte Herausforderung sein wird.
Viel wichtiger ist uns der Fokus auf die Lösung der Herausforderungen – egal wie groß diese sein mögen. Wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir auch eine solche Pandemie gemeinsam bewältigen können. Nicht umsonst sagte bereits Charles Robert Darwin: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert.“
Welchen Rat gibst du anderen Unternehmern für ihr Krisenmanagement mit auf den Weg?
Wir haben in den letzten Wochen festgestellt, dass es besonders wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir alle müssen diese Situation gemeinsam durchstehen. Aus diesem Grund sind Zusammenhalt und Solidarität innerhalb des Unternehmens besonders wichtig. Unternehmer sollten stets ein offenes Ohr für ihre Kunden und Partner haben und offen mit ihnen kommunizieren. Transparenz, Ehrlichkeit und ein verständnisvoller Umgang sind wichtiger denn je.
Gleichzeitig sollte man als Unternehmer auch selber nach offenen Ohren suchen und sich nicht scheuen, um Hilfe zu bitten. Ebenso wichtig ist ein tägliches Informieren über die aktuelle Lage, aber auch ein Differenzieren von Falschmeldungen und unseriösen Quellen. Nur wer sich fortlaufend gut informiert, kann schnell und professionell auf Änderungen reagieren.
Wenn du einen Blick in die Zukunft wirfst: Was glaubst du, wie wird es Körperformen in sechs Monaten wirtschaftlich gehen?
Ich gehe fest davon aus, dass wir diese Pandemie durch unser schnelles Handeln und die vielfältigen Lösungsansätze gut überstehen werden. In den letzten Wochen hat sich gezeigt, wie stark der Zusammenhalt zwischen den Partnern und auch zwischen den Unternehmern und den Kunden ist. Zudem haben wir durch unser Konzept einen enormen Vorteil gegenüber anderen Fitnessunternehmen. Bei uns trainieren maximal zwei Personen gleichzeitig unter Einhaltung strengster Hygienemaßnahmen. Körperformen steht für höchste Qualität. Dies hat uns in vielen Städten bereits eine Sondergenehmigung verschafft. Hinzu kommt, dass unser Training absolut systemrelevant ist. Wir verstehen uns als Gesundheitsdienstleister, der den Kunden zu einer verbesserten körperlichen Verfassung behilft. Besonders Mitglieder mit Rückenbeschwerden, Rheuma, Arthrose und vielen weiteren Krankheiten profitieren von EMS-Training. Nicht umsonst kommt diese Trainingsmethode aus dem Reha-Bereich. Dies erkennen nun auch immer mehr Behörden, die einer Wiedereröffnung zustimmen.
Danke für das Gespräch, Carola!
Wir haben euch Körperformen im Juni 2019 bereits ausführlich vorgestellt. Hier kannst du den Franchise-Check und unser Gespräch mit Carola Brauckmann nachlesen.
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