Befragung zeigt: Mittelstand verliert Vertrauen in Banken
Auch wenn sich mittlerweile die Meldungen über die Erholung der Konjunktur in Deutschland überschlagen, in Zukunft eine höhere Anzahl an Existenzgründungen erwartet wird und auch die Zahl der Arbeitslosen stark sinken soll, so sind die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise immer noch zu spüren. Eine aktuelle Befragung zeigt nun, dass der Mittelstand das Vertrauen in die deutschen Banken verloren hat. In der Befragung der Commerzbank-Initiative "Unternehmer-Perspektiven" wurden rund 4.000 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in Deutschland hinsichtlich ihrer Bankenzufriedenheit befragt.
Die Ergebnisse machen das Dilemma deutlich: Rund 61 % der befragten Unternehmen gaben an, kein Vertrauen mehr in deutsche Banken zu haben. Der einzige Wermutstropfen: Die Beziehung zur eigenen Hausbank oder Sparkasse hat nach der Krise kaum Schaden genommen. Rund drei Viertel der befragten Unternehmen im Mittelstand schätzen das Vertrauensverhältnis als „unverändert“ ein. Richtig zufrieden mit den Leistungen der Banken sind jedoch die wenigsten Unternehmen. 47 % der Befragten sind mit ihren Bankbeziehungen lediglich „zufrieden“. 13 % der Unternehmenskunden sind „weniger zufrieden“ und sogar „unzufrieden“.
Interessant sind allerdings die Faktoren der Kundenzufriedenheit: Positive Kreditentscheidungen sind dabei nicht so entscheidend wie Service und Beratung. Für 77 % der befragten Unternehmen werden diese beiden Faktoren künftig wichtiger sein als noch vor der Krise. Auch gute Konditionen sind für Unternehmer von hoher Bedeutung. Der Mittelstand fordert vor allem bei Gebühren und Konditionen mehr Verhandlungsbereitschaft. Ein weiterer Wunsch der Unternehmer: Bankpartner sollten unternehmerischer denken und handeln. 83 % der Befragten fordern weniger Bürokratie, 63 % wünschen sich, dass Finanzinstitute die Geschäftsbeziehungen nicht nur vom kurzfristigen Erfolg eines Unternehmens abhängig machen und diese auch in schwierigen Zeiten unterstützen.