· Existenzgründung Aktuell

Wenn Inhaber planen, bist Du als Gründer gefragt!

Eine ungeklärte Nachfolge bremst Investitionen im Mittelstand – das belegt eine aktuelle KfW-Studie. Wer früh plant, investiert mehr. Mit einem Businessplan zur Nachfolge lassen sich Potenziale nutzen und Fördermittel sichern. Tipps für Inhaber und Nachfolger findest du hier.

Nachfolge planen – Businessplan gratis erstellen

Laechelnder Chef mit Bauarbeitern in Sicherheitsausrüstung, die auf der Baustelle eine Pause einlegen.
Im Baugewerbe gehen viele erfahrene Inhaber in den Ruhestand – jetzt werden engagierte Gründer gesucht.

Die aktuelle KfW-Studie: „Alterung: unterschätztes Hemmnis von Investitionen im Mittelstand“ zeigt: Ältere Unternehmer investieren deutlich seltener in ihre Betriebe – und genau daraus ergeben sich neue Chancen für die Existenzgründung durch Nachfolge.

Während Inhaber unter 40 Jahren zu 58 % investitionsbereit sind, liegt dieser Anteil bei über 60-Jährigen nur noch bei 38 %. Diese Investitionslücke besteht seit 2004 und bleibt konstant. Mit dem demografischen Wandel gewinnt sie an Bedeutung: Inzwischen ist mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmer in Deutschland 55 Jahre oder älter.

Die wichtigsten Zahlen aus der KfW-Studie:

  • Im Durchschnitt investierten mittelständische Unternehmen zwischen 2007 und 2024 8.400 Euro je Mitarbeiter und Jahr.
  • Unternehmer, die eine Nachfolge innerhalb von fünf Jahren planten, investierten im Schnitt nur 7.300 Euro je Beschäftigtem – oft aus Unsicherheit über den Übergang.
  • Liefen bereits Gespräche mit Nachfolgekandidaten, verdoppelte sich das Volumen auf 16.400 Euro je Mitarbeiter.
  • Wurde die Nachfolge erfolgreich geregelt, lag die Investitionssumme sogar bei 21.900 Euro je Beschäftigtem.

Die Alterung der Inhaberschaft betrifft den gesamten Mittelstand – doch einige Branchen und Regionen sind besonders stark betroffen:

  • Baugewerbe: Anteil älterer Inhaber (> 60 Jahre) von 14 % (2003) auf 34 % (2024) gestiegen.
  • Wissensintensive Dienstleistungen (z. B. Steuerberater, Rechtsanwälte, Ingenieure): von 10 % auf 42 %.
  • Sonstige Dienstleistungen: sogar bis auf 44 %.

Auch kleine Unternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten sind überdurchschnittlich stark betroffen – hier liegt der Anteil älterer Inhaber mittlerweile bei 42 %.

Nachfolgeproblem Ost vs. West

In Westdeutschland ist der Alterungsprozess mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren weiter fortgeschritten als im Osten (Ø 54 Jahre). Dennoch: In Ostdeutschland ist der Anteil der über 60-Jährigen mit 43 % sogar etwas höher als im Westen (39 %).

Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es für junge Menschen attraktiver macht, bestehende Unternehmen zu übernehmen. Wenn ältere Unternehmer bessere Aussichten haben, Nachfolger zu finden, werden sie auch mehr investieren.

– Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.

Alterung der Inhaberschaft im Mittelstand © Kfw Research

Tabelle mit Kennziffern zum Alter der Inhabenden im Mittelstand 2003 und 2024 sowie Veränderung seit 2003.

1. Frühzeitig die Nachfolge planen

Je klarer deine Nachfolge geregelt ist, desto höher ist die Bereitschaft, in dein Unternehmen zu investieren – ob von dir selbst oder später vom Nachfolger. Beginne idealerweise fünf Jahre vor Deinem geplanten Rückzug mit der Suche.

Tipp: In diesem Beitrag begleiten wir dich Schritt für Schritt zur perfekten Nachfolge!

2. Investieren trotz Alter – mit klarem Fokus

Auch im höheren Alter lohnen sich Investitionen – wenn sie gut geplant sind. Setze gezielt auf Investitionen, die den Unternehmenswert erhöhen oder das Unternehmen attraktiver für potenzielle Nachfolger machen.

Tipp: Das neue Investitionssofortprogramm bietet gezielte Entlastung für betriebliche Anschaffungen und Investitionen. In unserem Beitrag erklären wir dir alle Vorteile und geben praktische Tipps für Investitionen und Superabschreibungen.

3. Junge Gründer ermutigen und einbinden

Wenn du selbst noch am Anfang stehst: Nutze die Chance, in alternde Betriebe einzusteigen. Die Chancen auf erfolgreiche Übernahmen steigen – und mit ihnen die Möglichkeit, auf bestehender Substanz aufzubauen.

Tipp: In unserer Checkliste Unternehmensnachfolge findest du alle wichtigen Punkte für eine gelungene Betriebsübergabe.

4. Förderprogramme nutzen

Es gibt zahlreiche Förderungen für Nachfolgeregelungen und Investitionen, etwa von der KfW (StartGeld) oder den Landesbanken (Digitalisierung und Innovation). Lass dich beraten, welche Programme zu deinem Vorhaben passen.

Tipp: Entdecke hier weitere Fördermittel für Gründerinnen und Gründer als Nachfolger.

5. Businessplan Nachfolge

Ein durchdachter Businessplan Unternehmensnachfolge wird zum zentralen Hebel, um Finanzierung, Fördermittel und Vertrauen bei Banken und dem Übergeber zu gewinnen. Wir von Unternehmenswelt unterstützen dich mit unserem kostenlosen Businessplan-Tool:

Businessplan Nachfolge – Easy & Online

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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