Businessplan: Dein Start in die Nachfolge!
Businessplan für deine Übernahme

Jede Unternehmensnachfolge ist eine vielschichtige Angelegenheit. Administrative und persönliche Fragen beider Vertragspartner müssen sorgfältig geklärt werden. Dies erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand. Eigentümer und Existenzgründer sollten daher ein bis drei Jahre für eine erfolgreiche Nachfolgeplanung einkalkuieren. Für die volle steuerliche Ausnutzung bedarf es eines Transformationsprozesses von mindestens 5 Jahren.
Administrative Aufgaben im Rahmen der Betriebsübergabe:
- Wertermittlung des zu übertragenden Unternehmens
- steuerliche Fragen, z.B. ein Rechtsformwechsel vor der Betriebsübergabe müssen geklärt werden
- Unternehmenseigentümer müssen Kriterien definieren, anhand derer der Kreis passender Nachfolger eingegrenzt werden kann
Persönliche Fragen im Rahmen der Unternehmensnachfolge:
- Interne oder externe Nachfolge klären (Gibt es ein Familienmitglied, welches den Betrieb fortführen will? Welche Führungskräfte im Unternehmen haben Interesse als externe Nachfolger Verantwortung zu übernehmen? etc.)
- Einarbeitungsprozess definieren und begleiten
Viele Unternehmen finden keine Nachfolgelösung!
Viele Unternehmen müssen jedes Jahr in Deutschland letztlich liqidiert werden, da die Unternehmensnachfolge scheitert. Laut KfW Research sucht auch 2025 fast die Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland händeringend eine Nachfolgelösung. Mit 39 % der Inhaber über 60 Jahren steigt der Druck. Gleichzeitig gibt es zu wenige Nachfolger, da viele lieber eigene Projekte starten. Als Nachfolger kannst du diesen Engpass aktiv mitgestalten.
Tipp für ein erfolgreiches Match: nexxt-change
Suchst du ein passendes Unternehmen zur Übernahme oder möchtest du als Eigentümer einen Nachfolger finden? Auf der Plattform nexxt-change treffen sich Interessierte, um das perfekte Match zu finden.
Ein Businessplan ist bei einer Firmenübernahme unverzichtbar, da er dir hilft, die Chancen und Risiken der Übernahme zu bewerten, eine klare Strategie zu entwickeln und potenzielle Kapitalgeber zu überzeugen. Als Nachfolger profitierst du von einem bestehenden Kundenstamm, erprobten Abläufen und einer erleichterten Finanzierung – ein solider Businessplan maximiert diese Vorteile.
Mit diesem Businessplan Muster hast du einen Leitfaden, der den Prozess einer Betriebsübergabe für beide Parteien zielführend strukturiert.
Die Zusammenfassung, alternativ das Executive Summary bildet den Einstieg in deinen Businessplan. Hier fällt die Entscheidung, ob du das Interesse deiner Leserinnen und Leser wecken kannst. Auf maximal ein bis zwei Seiten muss es dir gelingen, die wichtigsten Punkte der geplanten Unternehmensnachfolge zusammenzufassen ohne dem Businessplan Inhalt vorzugreifen.
Die Executive Summary sollte folgende Kernpunkte enthalten:
- Geschäftsidee (1/4 Seite): Beschreibe dein Produkt oder deine Dienstleistung, Zielgruppe, Alleinstellungsmerkmal und Kundennutzen. Skizziere Strategie und Ziele für drei Jahre.
- Profil des Nachfolgers (1/4 Seite): Zeige deine Stärken als Führungskraft und erläutere, wie du dich ins Team einbringst und kaufmännische Aufgaben meisterst.
- Markt und Wettbewerb (1/2 Seite): Beschreibe Zielmarkt, Marktpotenzial und Besonderheiten sowie deine Strategie, darauf einzugehen.
- Marketing und Vertrieb (1/4 Seite): Erläutere Maßnahmen zur Kundengewinnung und deinen Marketingplan.
- Finanzierung (1/2 Seite): Gib Einblick in die finanzielle Lage des Unternehmens, Kapitalbedarf, Sicherheiten und Ziele für drei Jahre.
Im zweiten Kapitel deines Businessplans für eine Betriebsübergabe geht es um das konkrete Geschäftsmodell. Die Besonderheit besteht darin, dass du ein bereits etabliertes Geschäftsmodell übernimmst oder übergibst.
Beantworte folgende Fragen:
- Wirst du das jeweilige Unternehmen gänzlich ohne Änderungen am Geschäftsmodell übernehmen?
- Welche persönlichen Akzente wirst du in deiner Rolle als Nachfolger setzen?
Beschreibe im Businessplan ganz konkret, in welchen Unternehmensbereichen du Veränderungen vornehmen willst, worin diese genau bestehen und welche Auswirkungen dadurch auf die Umsatz-Generierung zu erwarten sind.
Im Kapitel „Gründerpersönlichkeit“ geht es um deine unternehmerischen Qualifikationen als Nachfolgerin und Nachfolger. Um eine realistische Einschätzung deiner Fähig- und Fertigkeiten vorzunehmen, können die folgenden Fragen hilfreich sein:
- Fachliche Qualifikationen: Verfügst du über die nötige Ausbildung oder Fachkenntnisse für die Branche?; Hast du Erfahrungen in der Führung eines Unternehmens oder in leitenden Positionen?
- Persönliche Eignung: Welche Führungsqualitäten bringst du mit?; Wie gehst du mit Stress und Herausforderungen um?; Bist du bereit, langfristige Verantwortung zu übernehmen?
- Branchenanforderungen: Erfüllst du branchenspezifische Anforderungen, wie Zertifizierungen oder gesetzliche Vorgaben?; Verfügst du über das nötige Netzwerk in der Branche?
- Motivation und Ziele: Was motiviert dich zur Übernahme dieses Unternehmens?; Welche Vision hast du für die Weiterentwicklung des Betriebs?
- Rollenverständnis: Wie planst du, dich in das bestehende Team einzubringen?; Welche Rolle möchtest du im operativen und strategischen Alltag des Unternehmens einnehmen?
- Kaufmännische Kompetenz: Hast du Kenntnisse in Buchhaltung, Finanzen und rechtlichen Fragen?; Wie planst du die wirtschaftliche Steuerung des Unternehmens?
- Vorbereitung auf die Übernahme: Hast du dich intensiv mit dem aktuellen Zustand des Unternehmens auseinandergesetzt?; Kennst du die Stärken, Schwächen und Potenziale des Betriebs?
- Ziele als Geschäftsführer: Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele möchtest du umsetzen?; Wie willst du die Unternehmenskultur bewahren oder weiterentwickeln?
- Netzwerk und Unterstützer: Verfügst du über ein starkes berufliches Netzwerk, das dich unterstützt?; Planst du, Berater oder Coaches in der Übergangsphase einzusetzen?
- Selbstreflexion: Welche Schwächen hast du identifiziert, und wie möchtest du an ihnen arbeiten?; Was unterscheidet dich als Geschäftsführer von anderen potenziellen Nachfolgern?
Tipp: Ein individuelles Stärken Schwächen Profil unterstützt dich bei der realistischen Einschätzung deiner Fähigkeiten und möglicher Risiken (vgl. auch Punkt 7 im Businessplan: die SWOT-Analyse).
In der Marktanalyse deines Unternehmenskonzepts liegt der Fokus auf dem Verständnis des Marktgeschehens und der strategischen Positionierung. Nachfolger profitieren von einem etablierten Geschäftsmodell und dem Know-how der bisherigen Eigentümer. Nutze diese Stärken, um den Zielmarkt und die bevorzugten Kundengruppen genau zu verstehen.
Zeige auf, wie du Bestandskunden durch Vertrauen und Kontinuität an die neue Geschäftsführung binden und gleichzeitig noch ungenutzte Marktpotenziale erschließen willst.
Alles rund um deine Außenwahrnehmung ist Gegenstand im Kapitel „Marketing & Vertrieb“. Auch hier ziehst du in der Regel Vorteile aus einer etablierten Marke, die du als Nachfolger fortführen darfst.
Gleichzeitig hast du natürlich die Möglichkeit, neue Wege der Außenkommunikation einzuschlagen. Definiere zunächst (in Absprache mit dem Inhaber resp. der Inhaberin), welche grundsätzlichen Marketing- und Vertriebsziele entlang der 4 P´s im Marketing Mix verfolgt werden sollen. Skizziere sämtliche praktischen Maßnahmen, die zum Erreichen dieser Ziele notwendig sind.
Eine Übernahme, sprich ein Eigentümerwechsel kann unmittelbar aber auch schrittweise erfolgen. In diesem Abschnitt gilt es somit zunächst festzuhalten, ob du als Nachfolger:
- die alleinige Geschäftsführung übernehmen wirst oder
- gemeinsam mit dem Alteigentümer in einer definierten Übergangsphase die Geschäfte leiten wirst.
Ebenso ist es denkbar, dass ein Alteigentümer in beratender Funktion oder als mitarbeitende Führungskraft weiterhin im Unternehmen eingebunden bleibt. In diesem Fall kannst du den Kaufpreis durch nachgelagerte Zahlungen von Honoraren oder Festeinkommen reduzieren.
Änderung der Rechtsform mit steuerlichen Vorteilen
Im Zuge der Unternehmensnachfolge kann eine Änderung der Rechtsform von Vorteil sein. Durch einen Rechtsformwechsel bei der Betriebsübergabe, z.B. von einer GmbH in ein Personenunternehmen vor dem avisierten Unternehmensverkauf erreichst du steuerliche Vorteile, durch die sich der Unternehmenswert erhöht. All dies führt zu Änderungen in der bestehenden Unternehmensorganisation und sollte im Vorfeld detailliert beraten werden.
Neben den normalen Ummeldungen und Aktualisierungen etwa beim Gewerbe- und Finanzamt, Kammern, Arbeitsagentur, Berufsgenossenschaften, Mitgliedschaften, müssen auch Marken, Patente, Lizenzen, bestehende Dauerschuldverhältnisse und Versicherungsverträge neu strukturiert werden.
SWOT: dt. Abk. für Analysis of strengths, weaknesses, opportunities and threats
Innerhalb der SWOT-Analyse betrachtest du innerbetriebliche Stärken und Schwächen und stellst diese externen Chancen und Gefahren der geplanten Unternehmensnachfolge gegenüber.
Besonderheiten für Nachfolger
Prüfe die Geschäftsabschlüsse der letzten Jahre und erstelle, falls nötig, eine Bilanz, um wirtschaftliche Kennzahlen zu analysieren und mögliche Altlasten zu erkennen. Als Nachfolger hast du zudem den Vorteil, das Unternehmen vorab durch Mitarbeit kennenzulernen. So gewinnst du Einblicke in Abläufe und das Team, bevor du dich entscheidest.
Der wichtigste Part im Businessplan zur Unternehmensnachfolge kommt jetzt. Anders als bei einer Neugründung, musst du im Finanzplan auch einige steuerliche und rechtliche Besonderheiten beachten. Du solltest vor der Kalkulation deines etwaigen Finanzbedarfs zunächst alle Verträge, Verpflichtungen sowie Schulden, die als Nachfolger auf dich zukommen, im Detail kennen. In die Ermittlung des Kaufpreises der Unternehmung fliessen auch mögliche notwendige Investitionen mit ein. Dazu gilt es eine genaue Bewertung der Unternehmensausstattung vorzunehmen.
Form der Betriebsübergabe klären
Soll ein Verkauf, eine Verpachtung oder eine Schenkung des Unternehmens erfolgen? Dies ist wichtig für die steuerliche Erfassung des Vertrags, die zwar abweichend, aber in allen Fällen kostenpflichtig erfolgt. Hier solltest du dich von einem Wirtschaftsprüfer oder Notar beraten lassen.
Rechtsansprüche klären
Um eine möglichst klare Übernahme ohne spätere juristische Konsequenzen zu vollziehen, sollten sich Alteigentümer außerdem zu möglichen Testamenten bzw. familiären Erstansprüchen äussern. Bei deren Vorhandensein sollten alle rechtsverbindlichen Vereinbarungen sämtlicher Vertragspartner abgeglichen bzw. gegenseitig wirksam ergänzt werden.
Im Kauf- bzw. Übernahmevertrag als Basis für die Gespräche mit Banken und Finanzierungspartnern sind folgende Angaben Pflicht:
- Präzise Angaben zum Unternehmen, das übernommen werden soll
- Genaue Beschreibung des Kaufgegenstands (in Abgrenzung zu möglichen Teilübernahmen)
- Vom Verkäufer zugesagte Eigenschaften
- Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten
- Zeitpunkt der Übergabe
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Dein Start in die Nachfolge!
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