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Förderung im Fokus – FAQ zum Bundeshaushalt 2026

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Bundeshaushalt 2026. Finde heraus, welche Förderprogramme, Investitionsimpulse und Steuerentlastungen enthalten sind – für Gründer, Selbstständige und KMU. Jetzt Vorteile sichern und vorbereitet sein!

Fördermittel-Check 2026

Holzkloetze mit der Aufschrift "2026", eine Hand setzt einen letzten Block mit Aufwaertspfeil und Prozentsymbol.
Wirtschaft im Aufwind – mit den richtigen Fördermitteln.

Haushalt 2026 im Check: Chancen für Gründer & KMU

Am 30. Juli 2025 hat das Bundeskabinett den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 und den Finanzplan bis 2029 beschlossen. Im Mittelpunkt stehen drei finanzpolitische Ziele:

  1. Investitionen in Wachstum und Infrastruktur,
  2. Strukturreformen zur Entlastung von Unternehmen sowie
  3. die Konsolidierung des Haushalts (Sparkurs).

Grundlage des Entwurfs sind die bereits am 24. Juni 2025 verabschiedeten Eckwerte. Anpassungen ergaben sich u. a. durch die Umsetzung des Wachstumsboosters – einem Maßnahmenpaket aus dem Koalitionsvertrag, das steuerliche Entlastungen und Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit enthält. Weitere Änderungen ergeben sich durch die Mütterrente III und angepasste Zinsberechnungen.

Doch was bedeutet das konkret für Gründer, Selbstständige und kleine Unternehmen? Das folgende FAQ gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Fördermittel, Entlastungen und Reformen im Bundeshaushalt 2026.

Eckdaten zum Bundeshaushalt 2026 & Finanzplan bis 2029 © BMF

Tabelle mit Eckdaten des Regierungsentwurfs zum Bundeshaushalt 2026 und des Finanzplans bis 2029.

FAQ: Bundeshaushalt 2026 – 10 Antworten für Gründer & KMU

1. Was bedeutet »Konsolidierung« für Fördermittel und Zuschüsse?

Viele Förderprogramme und Finanzierungen werden beibehalten, aber unter Vorbehalt gestellt. Neue Projekte müssen nachweislich wirksam und wirtschaftlich sein. Die Beantragung wird voraussichtlich strenger, Fristen kürzer und Prioritäten klarer. Weniger Gießkanne, mehr gezielte Wirtschaftsförderung.

2. Wie sieht der Finanzrahmen bis 2029 aus – ist die Förderung sicher?

Die Investitionen bleiben bis 2029 auf hohem Niveau (ca. 120 Mrd. Euro jährlich). Kernbereiche wie Digitalisierung, Klima und Infrastruktur sollen durchgehend gefördert werden. KMU müssen sich jedoch auf einen höheren Eigenanteil und stärkere Zielvorgaben einstellen.

3. Welche Maßnahmen gibt es zur Senkung von Energiekosten?

Geplant sind u. a.:

  • Senkung der Stromsteuer für produzierende Betriebe
  • Abschaffung der Gasspeicherumlage
  • Netzentgeltabsenkung

Diese Maßnahmen sollen Kosten senken und Planungssicherheit bieten.

4. Wie viel Geld fließt in Digitalisierung, KI und Forschung?

2026 fließen allein:

  • 8,5 Mrd. Euro in Digitalisierung
  • 17,1 Mrd. Euro in Forschung & Entwicklung, inkl. KI-Offensive und 1.000 Köpfe-Plus-Programm

Die Mittel für Investitionen stammen aus unterschiedlichen Förderprogrammen, darunter:

  • der Klima- und Transformationsfonds (KTF),
  • der DigitalPakt 2.0 (2,25 Mrd. Euro zusätzlich aus dem Sondervermögen für Infrastruktur ), plus
  • 250 Millionen Euro Bundesmittel für das Programm „Digitales Lehren und Lernen“.

5. Welche Strukturreformen betreffen Selbstständige & Freiberufler?

Die geplanten Strukturreformen zielen auf mehr Flexibilität und weniger Pflichtaufwand für Selbstständige und Freiberufler. Dazu gehören unter anderem:

  • Bürokratieabbau durch Bürokratieentlastungsgesetz
  • Steuervereinfachung durch digitale Verfahren
  • One-Stop-Shop für Existenzgründung in 24h
  • Reformkommissionen zur Kranken- und Rentenversicherung
  • „Aktivrente“ zur Anreizsetzung für berufstätige Rentner

6. Steuern & Bürokratie: Was bringt der Haushalt 2026?

Mit dem Haushalt 2026 sollen wesentliche Elemente aus dem sogenannten „Wachstumsbooster“ in Kraft treten, um gezielt Investitionen und die Innovationskraft von Unternehmen zu stärken. Konkret ist die Umsetzung zentraler Inhalte des Wachstumschancengesetzes gemeint, das bereits 2023 vom Bundesfinanzministerium vorgelegt wurde, jedoch lange im parlamentarischen Verfahren blockiert war.

Der „Wachstumsbooster“ sieht insbesondere vor:

  • Steuerliche Entlastungen für Unternehmen, z. B. durch erhöhte Abschreibungen (degressive Afa), bessere Verlustverrechnung (insb. Verlustrücktrag), Investitionsprämien für Klimaschutz und Digitalisierung sowie die Ausweitung der Thesaurierungsbegünstigung für Personengesellschaften.
  • Bürokratieabbau im Steuerrecht, z. B. durch digitale Verfahren, verkürzte Aufbewahrungsfristen und die Erhöhung von Schwellenwerten für steuerliche Pflichten.
  • Entlastung der Kommunen durch vollständige Übernahme der aus dem „Wachstumsbooster“ entstehenden Mindereinnahmen durch den Bund – mit einem Gesamtvolumen von rund 13,5 Mrd. Euro bis 2029.

7. Wie können sich Gründer & Unternehmen vorbereiten & profitieren?

Gründer sollten:

  • frühzeitig Fördermittel prüfen (z. B. KfW, KTF, DigitalPakt)
  • Regionale Angebote der Länder nutzen (bes. bei Wohnraum und Infrastruktur)
  • Digitalisierungs- und Innovationsprojekte konkretisieren – hier fließt am meisten Geld.

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8. Was steckt für Bauunternehmen im Bundeshaushalt 2026?

Der Haushalt bringt klare Auftragsimpulse für Bauunternehmen:

  • 4 Mrd. Euro für sozialen Wohnungsbau (plus 500 Mio. gegenüber Vorjahr)
  • 1 Mrd. Euro Städtebauförderung
  • 33,7 Mrd. Euro für Verkehrsinfrastruktur
  • Investitionen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Krankenhäuser und Digitalisierung

Diese Mittel fließen direkt in Neubau, Ausbau und Sanierung – vor allem im öffentlichen Sektor. Bauunternehmen, die kommunale Ausschreibungen bedienen und auf klimafreundliches, serielles Bauen setzen, profitieren besonders.

9. Wer profitiert vom „Bauturbo“?

Der neue Wohnungsbau-Turbo nach § 246e BauGB ermöglicht Kommunen erstmals, Bauvorhaben ohne Bebauungsplan in nur knapp zwei Monaten statt fünf Jahren zu prüfen – sofern die Gemeinde zustimmt. Dieser Regelmechanismus ist befristet bis Ende 2030 und soll jährlich rund 2,5 Mrd. € an Verwaltungs‑, Bürger- und Wirtschaftskosten sparen. 

Für Bauunternehmen bedeutet das:

  • Planungs- und Genehmigungsprozesse werden deutlich schneller.
  • Mehr Aufträge im Wohnbau, Sanierung und Nachverdichtung durch kommunale Nutzung der Turbo-Regel.
  • Fördermittel von Bund und Ländern bieten Potenziale für klimafreundliches, serielles Bauen.
  • Wettbewerbsvorteile, wer Ausschreibungen frühzeitig identifiziert und Dienstleistungskonzepte standardisiert.
  • Gilt auch für Einfamilienhäuser & Quartiereideal für mittelständische Bauunternehmen mit Kommunalerfahrung.

10. Wie werden ländliche Regionen und lokale KMU entlastet?

Auch für Betriebe außerhalb der Ballungsräume entstehen im Bundeshaushalt 2026 Vorteile:

  • Verstetigung des Deutschlandtickets
  • Erhöhung der Pendlerpauschale auf 38 Cent pro Kilometer 
  • Investitionen in ländliche Infrastruktur (Verkehr, Betreuung)

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Fazit: 2026 gehört den Vorausdenkenden

Der Bundeshaushalt 2026 und der Finanzrahmen bis 2029 zeigen: Fördermittel und Investitionsspielräume sind vorhanden. Gründer und KMU, die frühzeitig planen, gezielt investieren und ihre Vorhaben an den neuen Rahmenbedingungen ausrichten, können ihre Position im Markt stärken und zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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