Zahl der High-Tech-Gründungen leicht gestiegen, aber immer noch niedrig
Leichtes Aufatmen für Wirtschaftsforscher: Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Microsoft Deutschland zeigt, dass die Anzahl der High-Tech-Gründungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 % gestiegen ist. Insgesamt gesehen liegt die Gründungstätigkeit im High-Tech-Bereich mit 14.000 Neugründungen, die oft Kleinstunternehmen sind, auf einem sehr niedrigen Niveau.
Während der Software-Bereich einen regelrechten Gründerboom zu verzeichnen hat, nahmen die High-Tech-Gründungen im Bereich der Spitzentechnologien mit besonders großen Wachstumschancen, zum Beispiel die Medizintechnik, weiter ab. Wirtschaftsforscher schlagen Alarm. Dr. Georg Licht, Leiter des Forschungsbereichs „Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung“ beim ZEW, betont, dass die deutsche Gründerlandschaft mehr Startups mit technologischen Produktinnovationen brauche. Weiterhin müssen steuerliche Anreize geschaffen werden, damit der eine oder andere Investor angelockt werde. Der Innovationsstandort Deutschland könnte sonst den internationalen Anschluss verlieren, so Licht.
Die Gründerhemmnisse sind dabei oft die Angst vor der Auftragsakquisition und vor Problemen mit dem Aufbau eines Kundenstamms. Startups haben auf dem Markt mit zu vielen Vorurteilen zu kämpfen. Viele Gründer beklagen, dass gerade etablierte Unternehmen Bedenken hätten, mit jungen Startups zusammenzuarbeiten. Außerdem kritisierten die befragten Unternehmen den eingeschränkten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie die geringe Zahl an Venture Capital Gebern. Diese würden sich, so die Gründer, zu sehr auf die Wachstumsphasen konzentrieren, sich aus der Finanzierung der ersten Lebensphase jedoch zurückziehen.