Pensionsverpflichtungen belasten Mittelstand
Was Pensionsverpflichtungen und Betriebsrenten angeht, so sind nicht nur große Unternehmen gefragt, sondern auch der Mittelstand steht vor einem dringenden Handlungsbedarf. Eine Studie zeigt nämlich jetzt, dass die Ausfinanzierung von Rentenansprüchen gerade von kleinen Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt wird. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz soll die Unternehmen zum Umdenken bewegen.
Eine von Allianz Global Investors und dem Versorgungswerk MetallRente durchgeführte Unternehmensbefragung zeigt, dass vor allem die KMU im Gegensatz zu DAX-Unternehmen zu wenig über die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen nachdenken. Nur etwa ein Drittel der befragten Unternehmen verfügt über separat angelegtes Deckungsvermögen für die Rentenansprüche der Mitarbeiter. Im Vergleich: bei DAX-Unternehmen liegt dies bei 66%. Die Unternehmen, die ihre Verpflichtungen ausfinanziert haben, entscheiden sich laut Studie meist für sperrige Rückdeckungsversicherungen. Finanzwirtschaftliche Motive spielen leider nur eine untergeordnete Rolle bei der Gestaltung von Versorgungssystemen.
Die im Moment nicht bedachte Vorsorge kann für die Unternehmen jedoch später zum Nachteil werden. Wenn zu einem Zeitpunkt viele Mitarbeiter in Rente gehen und es dem Unternehmen eventuell wirtschaftlich nicht gut geht, dann muss Geld für die Pensionsverpflichtungen vom Cash Flow genommen werden. Eine Änderung verspricht die Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Dies soll auch mittelständischen Unternehmen den bilanziellen Nutzen von Ausfinanzierungsmöglichkeiten deutlich machen. Eine Lösung wäre dann eine Saldierung von Pensionsverpflichtungen im Rahmen einer Treuhandlösung, was zu einer Verbesserung des Bilanzbildes führen könnte.