Für deutsche Unternehmer verliert der Euro an Attraktivität.
Der Euro ist immer noch ein heiß diskutiertes Thema. Insbesondere in Unternehmerkreisen. Drohende Staatspleiten und immer neue Negativnachrichten, verunsichern viele Unternehmer mittelständischer Unternehmen und kaum noch einer hat große Pläne in das Euro-Ausland zu investieren. Diese sehen den Euro auch mehr als zehn Jahren nach dessen Einführung immer noch mit großer Skepsis. Das zeigt eine Umfrage der Commerzbank unter 4000 mittelständischen Unternehmern.
In der Umfrage wurden die Mittelständler unter Anderem danach befragt, ob sie geschäftliche Tätigkeiten im Ausland planen oder bereits durchführen. Im Vergleich zu 2007 stieg die Zahl der Unternehmen, die auf diese Geschäfte verzichten von 24 auf 36 Prozent. Auch die Unternehmen, die geschäftliche Tätigkeiten im Ausland planen, ging zurück.
Weitere Zahlen sind ein klares Negativindiz für das Unternehmertum im europäischen Ausland. So erwarten 81 Prozent der Unternehmer eine schwache Konjunktur im Euro-Raum. Ca. 50 Prozent erwarten sogar Staatspleiten. Eine schwache Konjunktur weltweit erwarten dagegen nur 56 Prozent.
Die Studie zeigt aber auch, dass ein Umdenken bei den deutschen Unternehmern einsetzt. 88 Prozent meinen, die deutsche Volkswirtschaft müsse sich auf Grenzen des Wachstums einstellen. Experten sehen darin einen Spiegel der Kapitalismusdebatte, die vom Gewinndenken weg geht und mehr auf eine ganzheitliche Lebenskonzeption der Unternehmen und des Unternehmertums ausgerichtet ist.
Ein komplettes Umorientieren der Unternehmer hin zum nichtkapitalischen Denken, ist aber auch nicht der Fall. So wollen 85 Prozent der Unternehmer eine Intensivierung des Außenhandels jenseits der Euro-Zone. Viele meinen die Bedeutung der Schwellenländer für den deutschen Mittelstand, wird weiter sehr stark zunehmen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Unternehmen mit ihren Geschäftsideen in diesen Schwellenländern präsent sind. Mehr als jedes vierte Unternehmen verkauft nach Russland oder China, fast jedes fünfte verkauft Produkte nach Indien und Brasilien. Allerdings sehen die Unternehmer die Weltwirtschaft auch nicht als Allheilmittel und wollen vor allem die inländische Wirtschaft bedienen. Das zeigt eine Zahl, die unter dem Aspekt, dass sie von den Unternehmern selbst kommt, interessant ist. 27 Prozent der Unternehmer sind für Lohnerhöhungen, um die Nachfrage in Deutschland selbst zu stützen und anzuheben.