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Crowdfunding für die richtige Temperatur: der Erfolg von Tado

Unter dem Namen Smart-Home bündelt man intelligente Lösungen für die Vernetzung automatischer Steuerungen in Häusern. Dass diese Technologie auf dem Vormarsch ist, zeigt der Erfolg des Crowdfundings des Münchner Unternehmens Tado. Für ihre App zur Steuerung von Klimaanlagen sammelte das Startup über das Crowdfunding-Portal Kickstarter 204.000 Dollar ein.

Das Münchner Startup Tado entwickelt Steuerungen von Heizungssystemen. Über die Kombination einer App mit einer Connector Kit genannten fest installierten Box lässt sich die Temperatur von Heizungen und Klimaanlagen auf intelligente Weise mit dem Smartphone regeln. Für Tado Cooling, das neu entwickelte System für Klimaanlagen, gelang es nun auf Kickstarter 204.000 Dollar einzusammeln. Tado operiert im Smarthome-Bereich an den sich große Erwartungen knüpfen.

Unter dem Namen Smart-Home, was man als Intelligentes Wohnen übersetzen kann, fasst man Technologien zusammen fasst, die der Vernetzung und Steuerung elektronischer Anlagen im Haushalt dienen. Nachdem man in Europa mit dem Steuerungssystem für Heizungen bereits Erfolg hatte, erweitert man das Angebot um eine Regelung von Klimaanlagen. Für dieses neue Produkt startete man nun eine Crowdfunding-Kampagne, die einerseits dazu diente Kapital zu akquirieren, um die Vermarktung voranzutreiben und andererseits die Einbindung in Apples für den Herbst 2014 angekündigets Homekit zu ermöglichen. Das Produkt selbst ist bereits verfügbar, nun hofft man in den USA eine erfolgversprechende Marktlücke zu erschließen, wo man durch die weite Verbreitung von Klimaanlagen, ein großes Potential erwartet. Das scheint sich durch den Erfolg des Crowdfunding erst einmal zu bestätigen.

150.000 Dollar waren ursprünglich als Fundinglimit gesetzt worden, welches bereits sechs Tage vor Ablauf der Kampagne erreicht war. Als, vor Ablaufen des Crowdfundings am 11.06.2014, Apple die Einführung seines Homekit ankündigte, erhöhte man auf 200.000 Dollar, um die Einbindung von Tado Cooling in Apple Homekit zu finanzieren. Auch das Stretch Goal wurde erreicht, am Ende sammelte man 204.000 Dollar ein. Insgesamt wurden über 1.600 Unterstützer überzeugt, in Tado Cooling zu investieren. Um das Ziel zu erreichen wählte man die Strategie des reward-based Crowdfunding: die "Early Bird"-Unterstützer erhielten Tado-Cooling samt App ab einer Investition von 69 Dollar, wer später zeichnete bekam das Produkt ab einer Investition von 99 Dollar. Am Markt wird Tado Cooling 149 Dollar kosten.

Durch die Steuerung kann Aktivität von Klimaanlagen an das Verhalten der Nutzer angepasst und die Leistung optimiert werden. So ist es möglich, die Klimaanlage per App zu steuern und auf die Anwesenheit der Bewohner im Haus einzustellen. Entfernt man sich von der Wohnung, erfasst Tado Cooling den aktuellen Aufenthaltsort des Smartphones und die Klimaanlage regelt ihre Aktivität herunter, nähert man sich dem Haus oder der Wohnung wieder an, nimmt die Anlage ihre Aktivität langsam wieder auf. Bei der Rückkehr findet der Bewohner die Räume in einer auf sein Wohlbefinden abgestimmten Temperatur wieder. Die Steuerung über das Smartphone ist für den Nutzer über vordefinierte Sprachbefehle sehr einfach. Auf diese Weise, versprechen die Münchner, lassen sich für den Kunden pro Jahr mehrere hundert Dollar an Energiekosten einsparen.

Durch das erfolgreiche Crowdfunding kann nun Tado Cooling auch in Apples Homekit integriert werden. Auf diese Weise erschließen sich neue Optionen für die Vermarktung des Produkts. Ab Herbst bindet Apple unter dem Namen Homekit eine Reihe von Software Features in sein Betriebssystem iOS 8 ein, die der Organisation automatischer Steuerungen in Häusern und Wohnungen dienen. So kann sich Tado Cooling, ohne die App auf dem Smartphone öffnen zu müssen, über die Spracherkennungs-Software Siri oder die Home-Taste des iphones steuern lassen.

Über den Autor

Stephan Leistner