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Grundeinkommen Studie: Jetzt Bewerben

Du willst dich selbstständig machen? Bewirb dich bis zum 10. November für die Grundeinkommen Studie und erhalte drei Jahre lang 1.200 Euro pro Monat. Das Pilotprojekt Grundeinkommen ist die erste empirische Untersuchung über die Wirksamkeit des Grundeinkommens in Deutschland. Gründer und Grundlagenforscher sind jetzt gefragt.

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Gründer und Grundlagenforscher für Pilotprojekt Grundeinkommen gesucht

Was ist das Pilotprojekt Grundeinkommen?

Das Pilotprojekt Grundeinkommen ist ein gemeinsames Projekt des gemeinnützigen Vereins Mein Grundeinkommen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Bereits seit seiner Gründung im Jahr 2014 sammelt der Verein per Crowdfunding Geld, um in verschiedenen Testläufen zufällig ausgewählten Personen ein Ein-Jahres-Grundeinkommen bedingungslos auszuzahlen. Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen haben die Forscher Hypothesen entwickelt, die nun im Pilotprojekt Grundeinkommen erstmals empirisch geprüft werden sollen. Zwei weitere Studien zur vieldiskutierten Finanzierbarkeit des Grundeinkommens sollen folgen.

Nachdem die Bewerbung am Dienstag offiziell gestartet ist, haben sich bereits mehr als 1 Million Menschen für das Pilotprojekt Grundeinkommen registriert. Damit wurde das avisierte Ziel an Bewerbungen für eine breite Auswahl an Teilnehmenden in weniger als drei Tagen und nicht wie geplant erst in drei Monaten erreicht. Wie der SPIEGEL berichtet, planen die Initiatoren nun außerdem die zunächst festgelegte Zahl von 120 Geldzahlungsempfängern zu erhöhen. 

Welche Ziele verfolgt die Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen?

Die Debatte um die Wirkung eines Grundeinkommens sei bisher vor allem ideologisch geführt worden und beruhe auf Vermutungen, so die Initiatoren. Das Pilotprojekt Grundeinkommen bilde die erste empirische Erforschung zur Wirksamkeit des Grundeinkommens in Deutschland. Hypothesen über die gesellschaftliche Wirksamkeit des Grundeinkommens sowie Formen der Finanzierbarkeit sollen auf den Prüfstand gestellt werden.

Große soziale Hebelwirkung vs. unbezahlbarer Neoliberalismus

Befürworter bescheinigen dem Grundeinkommen große soziale Hebelwirkung als zukunftsfähige Alternative für komplizierte Geldtransfers wie z.B. BAföG, Hartz IV, Arbeitslosengeld, Grundrente, Kindergeld, Elterngeld, Gründungszuschuss und in Teilen auch Rente.

Kritiker, zu denen auch Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz gehört, bezeichnen das bedingungslose Grundeinkommen als "unbezahlbar". Eben diese Finanzierbarkeit soll in weiteren Studienphasen ganz konkret durch eine simulierte Einkommensteuerreform erprobt werden. 

Wer finanziert das Pilotprojekt Grundeinkommen?

Mehr als 141.000 Privatpersonen spenden regelmäßig rund 619.000 Euro im Monat an den Verein Mein Grundeinkommen e.V.. Aus diesen Zuwendungen, die meisten davon Dauerspenden in geringer Höhe, werden die Arbeit und Verlosungen des Vereins fortlaufend finanziert.

Ab Studienstart sollen monatlich ca. 20 Prozent (Vereinsarbeit) bzw. 40 Prozent (Grundeinkommen) dieser eingenommenen Spenden für die Finanzierung der Studie 1 verwendet werden.

Welche Bedingungen sind an den Erhalt des Grundeinkommens geknüpft?

Die Anforderungen an die Teilnehmenden sind sehr gering. Du musst im gesamten Studien- und Bezugszeitraum lediglich insgesamt 7 Fragebögen ausfüllen, deren Ausfüllzeit mit jeweils nur ca. 25 Minuten angegeben ist. Hier musst du allerdings sorgfältig sein, denn versäumst du diese Pflicht der Mitwirkung, erhältst du keine Zahlungen mehr.

Du kannst hinzuverdienen, was du möchtest

Ansonsten ist das Grundeinkommen absolut bedingungslos: Du kannst so viel Geld hinzuverdienen, wie du willst und es gibt auch keinerlei Vorgaben für die einzelne Verwendung der Gelder. Da es sich bei den Grundeinkommen um Schenkungen von vielen einzelnen Schenkenden in jeweils geringer Höhe handelt, fällt keine Schenkungssteuer an. Weiterhin entfällt die Pflicht zur Einkommensteuer, da es sich beim Grundeinkommen um Zahlungen ohne Gegenleistung handelt. 

Einzig Empfänger von Transferleistungen müssen mit einer Minderung oder Streichung ihrer Bezüge rechnen. Nach individueller Prüfung betrifft dies Empfänger von Arbeitslosengeld 1 (ALG I), Arbeitslosengeld 2 (ALG II), BAfög, Wohngeld, Kinderzuschlag, Elterngeld, Unterhaltsvorschuss sowie Leistungsempfänger gemäß des Asylbewerberleistungsgesetzes.

Wer kann sich für die Grundeinkommen Studie bewerben?

Du musst lediglich deinen Wohnsitz in Deutschland haben und mindestens 18 Jahre alt sein, um an der Studie zum Grundeinkommen teilnehmen zu können.

Wie verläuft das Bewerbungsverfahren?

Die Bewerbung und Datenerhebung im Pilotprojekt Grundeinkommen läuft in mehreren Phasen ab:

  • Bis zum 10. November 2020 registrieren: Bis zum 10. November 2020 registrierst du dich online und füllst den Fragebogen aus. Sofern du in die engere Auswahl von insgesamt 20.000 Personen kommst, wirst du an einer Basisbefragung teilnehmen dürfen. 
  • Zuschlag erhalten und Studienteilnehmer werden: Aus dieser Gruppe werden schließlich per Zufall 120 Personen für die Grundeinkommensgruppe ausgewählt. Diese Gründer erhalten das Grundeinkommen für drei Jahre. Weitere 1.380 Personen dürfen in einer Vergleichsgruppe an der Studie teilnehmen, erhalten kein Grundeinkommen, sind aber für den Erkenntnisgewinn genau so wichtig wie die Grundeinkommensgruppe. Es besteht außerdem die Möglichkeit im Studienverlauf aus der Vergleichsgruppe in die Grundeinkommengruppe nachzurücken.
  • Selbstständig machen und drei Jahre lang 1200 Euro erhalten: Mit Auszahlungs- und Studienbeginn im Frühjahr 2021 startet die dreijährige Laufzeit des Projekts. Währenddessen musst du alle 6 Monate einen Online-Fragebogen ausfüllen.  

Wo kann ich mich für die Grundeinkommen Studie bewerben?

Du musst dich online für die Grundeinkommen Studie registrieren und den Fragebogen ausfüllen. Spätestens am 17.11.2020 wirst du via E-Mail darüber informiert, ob du es unter allen Einsendungen in die engere Auswahl geschafft hast. Geplanter Studienstart und Auszahlungsbeginn im Pilotprojekt Grundeinkommen ist im Frühjahr 2021.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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