10 Mrd. EUR Fördersumme für die Kreislaufwirtschaft
- die Initiative strebt in den kommenden fünf Jahren (2019–2023) Investitionen von mindestens zehn Mrd. EUR an; dafür stehen Kredite, Eigenkapitalfinanzierungen oder Garantien für förderfähige Projekte zur Verfügung
- die Förderung erfolgt durch innovative Finanzierungsangebote für öffentliche und private Infrastruktur, Kommunen, private Unternehmen jeglicher Größe sowie Forschungs- und Innovationsprojekte
- der Fokus liegt besonders auf Investitionen, die in den EU-Mitgliedstaaten durchgeführt werden und die Wende zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen
- Ziel ist es, Abfall zu vermeiden und Verschwendung zu verhindern, die Ressourceneffizienz zu steigern und Innovationen zu fördern; dafür soll das Kreislaufprinzip in allen Wirtschaftsbereichen verankert werden
5 nationale Förderbanken und -institute und die Europäische Investitionsbank sind an der Initiative beteiligt. Dazu zählen:
- Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) – Polen
- Caisse des Dépôts et Consignations-Gruppe (CDC-Gruppe), einschließlich der Bpifrance – Frankreich
- Cassa Depositi e Prestiti (CDP) – Italien
- Instituto de Crédito Oficial (ICO) – Spanien
- KfW Bankengruppe – Deutschland
Die Partner werden ihr Know-how, ihre Erfahrung und ihre Finanzkraft bündeln, um tragfähige Kreislaufwirtschaftsprojekte und -programme besser zu fördern.
Grüne Unternehmen und ganz allgemein Innovatoren der Kreislaufwirtschaft, die tragfähige Projekte entwickeln, können sich um Fördergelder bewerben. Als tragfähige Projekte und Themen gelten u.a.:
- Gestaltung der Kreislaufwirtschaft und Produktion: Reduzierung und Recycling gleich zu Beginn des Lebenszyklus, um Abfall noch vor der Kommerzialisierung zu vermeiden
- Kreislaufnutzung und längere Nutzungsdauer: Wiederverwendung, Reparatur, Umwidmung, Aufarbeitung oder Refabrikation von Produkten in der Nutzungsphase
- maximale Verwertung: Gewinnung von Rohstoffen und anderen Ressourcen aus Abfall, Abwärmerückgewinnung und/oder Wiederverwendung gereinigter Abwässer
- Unterstützung der Kreislaufwirtschaft: Förderung von Kreislaufstrategien in allen Phasen des Produktlebenszyklus, z. B. mithilfe von IKT-Schlüsseltechnologien, Digitalisierung und Dienstleistungen, die die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten der Kreislaufwirtschaft unterstützen
Kerstin Kiehl leitet das Team Energie, Umwelt und Kommunen bei KfW Research und beschreibt im Interview, was genau Kreislaufwirtschaft bedeutet: „Das Konzept der Circular Economy geht weit darüber hinaus: weg vom derzeit weltweit vorherrschenden linearen Wirtschaftsmodell des „Produzieren – Nutzen – Wegwerfen“, hin zu geschlossenen Kreisläufen. Dafür sind gravierende Änderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig.“
Ihr Kollege David Denzer Speck, Leiter des KfW-Verbindungsbüros in Brüssel ergänzt: „Wir wollen Unternehmen und Kommunen darüber hinaus verstärkt die Möglichkeiten aufzeigen, wie sie Kreislaufwirtschaft über KfW-Programme ab Beginn der Wertschöpfungskette finanzieren können, etwa mit dem Unternehmerkredit Digitalisierung und Innovation, wenn es um Investitionen in innovative Produktlösungen geht, oder mit dem Programm Energieeffizienz, wenn die Abwärme genutzt werden soll. Auch der KfW Award Gründen fördert innovative Unternehmen, die einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, wie etwa Superseven.“
Superseven hat mit seinen Repaq®-Produkten Verpackungen aus nachwachsenden und im Garten kompostierbaren Rohstoffen entwickelt. Dafür erhielt das StartUp 2018 den KfW Award Gründen in der Kategorie Publikumspreis.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Seit 1948 setzt sich die KfW im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. Allein 2018 hat sie dafür ein Fördervolumen von 75,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Davon flossen 40 Prozent in Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz.
Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank bringt die Dringlichkeit des neuen Förderfokus abschließend auf den Punkt:
„Der Kampf gegen die globale Erwärmung und Umweltkrisen ist eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit. Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft gehört zu den wirksamsten Mitteln, um in diesem Kampf erfolgreich zu sein.“
Bild-Urheber:
iStock.com/jacoblund