Die Umsätze im Onlinehandel schrumpfen

Der Gewinner der Coronakrise bleibt der Onlinehandel mit zweistelligen Wachstumsraten in den letzten zwei Jahren und einer gravierenden Steigerung der Marktanteile. Durch die Ukrainekrise mit dem rasanten Anstieg der Inflation und sinkendem Verbraucherinteresse, muss aber auch der Internethandel Federn lassen. Wir zeigen dir, wie die neuen Prognosen aussehen.

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Onlinehandel schrumpft

Der Coronagewinner E-Commerce muss Federn lassen

Der Onlinehandel war der Gewinner der Coronakrise. In allen Sparten wuchs der Umsatz. Nun aber scheint das Wachstum vorbei. Lagen die Steigerungsraten in 2020 bei 23 Prozent und 2021 bei 19 Prozent, progostiziert der Branchenverband bevh in seiner Sondererhebung zur ersten Hälfte des 2. Quartals  nur noch ein einstelliges Wachstum. Neben der Wiedereröffnung des stationären Handels, wird für die sinkenden E-Commerce-Umsätze vor allem die aktuelle Marktsituation verantwortlich gemacht. 

Kein zweistelliges Wachstum mehr dieses Jahr?

Nach den Zahlen des bevh normalisiert sich das Wachstum im Onlinehandel wieder. Nach zwei Jahren mit rekordverdächtigen, zweistelligen Zuwachsraten muss der Onlinehandel nun Federn lassen. Durch die Auswirkungen der Ukrainekrise, mit den steigenden Preisen und verunsicherten Verbrauchern rechnet mit einer Normalisierung der Umsätze auf einstellige Wachstumsraten.

An seiner Prognose von zwölf Prozent Umsatzwachstum kann der Verband nicht mehr festhalten. Zum Start des zweiten Quartal 2022 fielen die Erlöse im E-Commerce von Anfang April bis Mitte Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent.

Die Nachfrage nach Einrichtungsgegenständen, Elektroartikeln und Computertechnik verringerte sich gravierend. Dinge des täglichen Bedarfs blieben demnach weiter gefragt. So steigerte sich der Online-Umsatz mit Lebensmitteln, Drogerie-Produkten und Tiernahrung um über vier Prozent. Beim Bürobedarf verzeichnete man sogar Zuwächse von elf Prozent.

Auch die grossen Player verlieren

Auch die grossen E-Commerce-Plattformen signalisierten in den letzten Wochen ein Abflauen ihres Geschäfts. Der deutschstämmige Online-Modehändler Zalando verzeichnete im ersten Quartal 2022 erstmals einen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Auch beim grössten Onlinehändler Amazon schrumpften die Erlöse in den ersten Quartal um drei Prozent. Auch der zweitgrößte deutsche E-Commerce-Händler Otto strich seine prognostizierten, zweistelligen Wachstumsraten und erwartet nun nur noch eine Umsatzsteigerung bei deutlich gemindertem Ertrag.

Handelsverband HDE optimistischer

Auch der Handelsverband HDE strich seine Prognose für den Onlinehandel. Dieser rechnet aber immer noch mit einem Umsatzplus von 12,4 Prozent. Der HDE lokalisiert für die schlechte Konsumstimmung auch die Ukrainekrise mit der hohen Inflation, welche nun auch den Online-Handel treffe. Nach den hohen Wachstumsraten aufgrund der Coronabeschränkungen des stationären Handels, rechnete man jedoch mit einer Abkühlung des Geschäfts.  Der absolute Umsatzzuwachs im E-Commerce sei 2021 fast so hoch gewesen wie im Jahr 2009 der Gesamtumsatz der Branche. Inzwischen sei der Marktanteil des E-Commerce in vielen Produktgruppen schon so hoch, dass es für Online-Händler schierig werde, dies noch weiter auszubauen. In der Modebranche etwa, liegt der Anteil des Onlinegeschäfts schon bei 46,5 Prozent.

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Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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