· Unternehmenswelt News

Mymuesli und manomama als Startups der Woche, die EU-Mehrwertsteuerreform, ein Recap des OMR Festival 2019, Amazon-Logistikzentren bald auf dem Mond?

Bestseller-Autor Yuval Noah Harari, Marketinglegende Bozoma Saint John und Business Angel Frank Thelen unter den Top-Speakern der diesjährigen OMR Konferenz in Hamburg, ein neues Buch der Sozialunternehmerin Sina Trinkwalder, die mit ihrem Startup manomama Obdachlosen eine berufliche Existenz zurückgibt, Änderungen im Online-Handel durch die anstehende EU-Mehrwertsteuerreform, die Forderung der Zerschlagung von Facebook durch Mitgründer Chris Hughes und der Launch der Mondlandefähre Blue Moon von Amazon-Chef Jeff Bezos. Dies und mehr in den Online News der Woche.

Startups & Co.

Mit Glamour-Müsli zum Mittelstandsmotor – Mymuesli aus Passau

Mymuesli aus Passau wurde 2007 von den einstigen Studienfreunden Max Wittrock, Philipp Kraiss und Hubertus Bessau gegründet. Ihre Geschäftsidee von Müslimischungen, die sich Kunden online selber zusammenstellen können, war innovativ und Mymuesli konnte sich bis zum heutigen Tag als Nischenführer etablieren. Vom Startup zum Mittelstandsunternehmen mit 40 eigenen Geschäften tragen die 3 Gründer mittlerweile Verantwortung für über 700 Arbeitnehmer. Stationäre Verkaufspunkte mit erweitertem Angebot und den beliebtesten Müslikombinationen als Standardpackungen bescherten Mymuesli zuletzt Millionenumsätze. Capital.de rekapituliert in dieser Woche eine beeindruckende Gründergeschichte.

Immobilien auf der Blockchain - German Crypto Tech aus Frankfurt firmiert sich

Die German Startups Group beteiligt sich mit zehn Prozent an dem aktuell in der Gründung befindlichen Frankfurter Fintech German Crypto Tech. German Startups Group CEO Christoph Gerlinger und der ehemalige Investmentbanker Ralf Wandmacher zeichnen intern auch für das Startup verantwortlich. German Crypto Tech in Kooperation mit dem Immobilienfonds German Property Berlin will u.a. in der Immobilienwirtschaft z.B. Mietüberschüsse als Token auf einer Blockchain abbilden. Unter dem Namen „German Property Token“ sind diese Werte dann handelbar.

Sina Trinkwalder und ihr Startup manomama – mit Bauchgefühl, Respekt und ohne Angst als soziale Gründerin erfolgreich

„Mensch, lass uns doch etwas machen, wo wir Menschen, die sonst jede Firma ablehnt, eine Chance geben, ihren eigenen Erwerb zu erwirtschaften und damit wieder Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen“ - Dies ist das Gründungs-Credo von Sina Trinkwalder, die 2010 manomama gegründet hat. Das ökosoziale Textilunternehmen beschäftigt mittlerweile 150 Mitarbeiter mit schwierigen Lebensläufen und/oder geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Am Dienstag hat Sina Trinkwalder ihr neues Buch über Chancen und Herausforderungen im Zeitalter der Digitalisierung vorgestellt. In ihrem eigenen Unternehmen achtet sie auf eine inklusive Geschäftskultur und belohnt z.B. Mitarbeiter, die dauerhaft besonders sozial handeln bei der Überschussverteilung. Mit ihrer kompromisslos formulierten Einstellung hat sie sich in der Vergangenheit nicht nur Freunde gemacht, weshalb ihr Mann sie schon mal mit dem FC Bayern vergleicht. Ungeachtet dessen wurde Trinkwalder bereits 2011 vom Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung als "Social Entrepreneur“ ausgezeichnet und erhielt 2015 das Bundesverdienstkreuz.

E-Commerce

Checkout via Fingerabdruck oder Gesichtsscan mit IDEE – mehr Konversion für Online-Händler

Bis zu 8-mal schnellere Kaufabwicklung verspricht IDEE durch sichere Sofort-Checkout-Lösungen für Online-Händler zur Integration in ihrem eigenen Online Shop und denen ihrer Partnerunternehmen. Ein digitaler Fingerabdruck oder ein Gesichtsscan sollen aufwendige Eingaben von Adressdaten, Zahlungsoptionen oder Passwörtern künftig ablösen. Hintergründe und ausführliche Informationen auf internetworld.de und der Website von IDEE.

Die EU – Mehrwertsteuerreform ab 1. Januar 2021 – Was Online-Händler jetzt schon wissen sollten

Ab dem 1. Januar 2021 tritt europaweit die EU-Mehrwertsteuerreform mit dem Ziel in Kraft, den grenzüberschreitenden Handel zu vereinfachen. Sie betrifft E-Commerce-Unternehmen, die Waren an Endverbraucher liefern ab dem genannten Zeitpunkt. B2B-Lieferungen müssen dem Rahmenwerk ab 2022 folgen. Prinzipiell behandelt die Reform eine Abschaffung individueller Schwellenwerte zugunsten eines einheitlichen Schwellenwertes, der dann die EU-weite Erbringung von Waren oder Dienstleistungen insgesamt erfasst. Dieser Schwellenwert wird sich auf 10.000 Euro netto im Kalenderjahr der Leistungserbringung und im vorangegangenen Kalenderjahr belaufen. Wird er überschritten, muss der Händler die Umsatzsteuer weiterhin in dem Land abführen, in das die Lieferung an den Endverbraucher erfolgte. Sogenannte One-Stop-Shops im jeweiligen Heimatstaat übernehmen dabei die umsatzsteuerliche Abwicklung für alle EU-weiten Zielländer unkompliziert. Weitere Besonderheiten für B2B-Lieferungen und Amazon-Fulfillment Nutzer finden Sie auf internetworld.de

Online Marketing

Online Marketing Rockstars 2019 in Hamburg – Europa´s Rolle zwischen China und den USA, Ratschläge für Gründer von Bozoma Saint John und ein aufgebrachter Frank Thelen

52.000 Besucher, über 600 Speaker, mehr als 400 Aussteller und 170 Masterclasses – OMR-Gründer und Veranstalter Philipp Westermeyer kann auf die bislang größte OMR-Konferenz zufrieden zurückblicken. An 2 Tagen versammelten sich vom 7.-8. Mai auf der Hamburger Messe erneut internationale Anbieter der IT- und Marketing-Branche zur Vorstellung neuer Produkte und gaben führende Köpfe der Branche Einblicke in aktuelle Projekte, Strategien und Trends. Zu den Top-Speakern zählte zweifellos Bestseller-Autor Yuval Noah Harari. Der israelische Historiker gab Einblicke in konkrete Beispiele einer Zukunft der Überwachung durch Algorithmen. Gerade Europa ermutigte er in diesem Zusammenhang ein gesundes Gegengewicht zu China oder den USA zu etablieren. EX-Pepsi und Apple Music Marketer Bozoma „badassboz“ Saint John, die nach weiteren Stationen bei Uber nun für die Künstleragentur Endeavor tätig ist, brachte unterdessen den Rockstar Glam auf die Bühne und gab hier sowie im Interview mit Gründerszene Einblicke in Best Practices zum Aufbau einer Marke. Politisch hitzig wurde es auf der Big Picture Stage im Gespräch zwischen Business Angel Frank Thelen und CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zum Thema Netzpolitik, sowie Deutschlands Rolle in der Economy 4.0. Thelen beklagte hier und im Interview mit LEAD Digital einmal mehr die aktuelle Abgeschlagenheit Deutschlands und Europas im internationalen technologischen Vergleich. Bis zum nächsten Mal zur 10. OMR im Mai 2020.

Mehr Kontrolle über eigene Daten – Google passt Einstellungen für Nutzer an zu Ungunsten der Werbeindustrie

Beim Surfen im Internet sollen sich Chrome-Nutzer künftig vor Website-übergreifenden Cookies und Canvas-Fingerprinting besser schützen können. Google will dafür bei Chrome z.B. transparenter anzeigen, welche Cookies wofür zuständig sind und Nutzern damit die Möglichkeit geben entsprechend spezifisch zu deaktivieren. Dies zwingt Entwickler künftig dazu, Cookies, die zum Verfolgen der Nutzer über Websites hinweg geeignet sind, genau zu spezifizieren. Details hierzu auf t3n.

KMU-Influencer – Warum Instagram für kleine und mittlere Unternehmen profitabel ist

im November 2018 bereits hatte Instagram eine Umfrage unter 3.000 deutschen Instagram Nutzern und 1.000 deutschen KMU gestartet. Das Ergebnis der Befragung wurde nun erstmals veröffentlicht und zeigt sowohl auf Kunden- als auch Unternehmensseite ein sehr positives Feedback der Nutzung und des Mehrwerts der Plattform. Mit bereits über einer Milliarde aktiver Nutzer steht die Reichweite des Mediums außer Frage. Und auch die Zahlen der aktuellen Studie zeigen eine dankbare Kundschaft. 61 Prozent der befragten Deutschen nutzen Instagram täglich. 55 Prozent haben bereits eine Marke über Instagram entdeckt, weitere 43 Prozent haben schon einmal ein Produkt oder eine Dienstleistung via Instagram gekauft. Weitere Kennzahlen als Basis für Ihr Instagram Shopping Portal in der Studienauswertung von onlinemarketing.de

Digitale Wirtschaft

Facebook-Mitgründer Chris Hughes fordert Zerschlagung von Facebook

Facebook-Mitgründer Chris Hughes hat in einem Kommentar für die New York Times die Zerschlagung des sozialen Netzwerks gefordert: „ We are a nation with a tradition of reining in monopolies, no matter how well intentioned the leaders of these companies may be. Mark’s power is unprecedented and un-American. It is time to break up Facebook.“ Zuckerberg, der über 60% Facebook-Anteile halten soll und darunter mithilfe von sogenannten Class-B-Shares je Anteil 10Stimmen generieren kann, wirft Hughes eine unverhältnismäßige ja politisch gefährliche Macht vor. Ob Hate Speech oder Wahlmanipulation, Hughes zeichnet düstere Schatten in die Zukunft von Zuckerberg, der allerdings unantastbar scheint. Hughes steht mit dieser nicht gerade US-typischen Forderung, die sonst eher den Kevin Kühnerts dieser Welt vorbehalten ist, im politischen Feld der USA aktuell nicht allein da. Eine Zusammenfassung der Ereignisse vor den anstehenden US-Wahlen 2020 finden Sie auf t3n. Die New York Times lässt Chris Hughes selbst das Wort ergreifen.

Uber – Zwischen lukrativem Börsengang, neuen Geschäftsfeldern und unzufriedener Fahrerschaft

Zu einem Ausgabepreis von 45 USD ging Uber in dieser Woche in einem mit Spannung erwarteten Börsengang live. Die Bewertung des Unternehmens liegt damit aktuell bei 82 Mrd. USD. Durch den Börsengang konnte Uber mehr als 8 Mrd. USD einnehmen. Der Fahrdienstleister dringt außerdem in immer neue Märkte vor. Über die Uber-App können Nutzer ab sofort in Berlin z.B. 1.000 Elektrofahrräder der Uber-Tochter Jump buchen. Nach Berlin sollen weitere Städte folgen und die Flotte weiter aufgestockt werden. Bei all dieser Geschäftigkeit sollten die 85% Uber-Fahrer in New York, die über weniger als das Mindesteinkommen verfügen, nicht unerwähnt bleiben.

Amazon Prime bald mit Warp-Geschwindigkeit? – Jeff Bezos stellt Blue Moon Mondfähre vor und träumt von extraterrestrischen Logistikzentren

Diesen Donnerstag stellte Jeef Bezos erstmals die Mondlandefähre „Blue Moon“ vor. Wie das Handelsblatt berichtet, wollen Bezos und sein Raumfahrtunternehmen Blue Origin große Teile der Industrie auf den Mond auslagern, da dieser laut Bezos aufgrund „seiner geringeren Schwerkraft ein besserer Ort dafür ist als die Erde“. Im vergangenen Oktober unterzeichnete Blue Origin einen Vertrag mit der US-Raumfahrtbehörde NASA über die Entwicklung von Landesystemen für die Mondoberfläche. Für eine Zahlung von 50.000 US-Dollar erklärte sich die NASA im Gegenzug dazu bereit, technische Analysen und Informationen über potenzielle Landeplätze auf dem Mond weiterzugeben. Der reichste Mann des Planeten greift damit nun auch nach den Sternen und es wird sich zeigen, ob bereits bis zur geplanten nächsten Mondlandung der USA im Jahr 2024 die erste Kurier-Schicht mit an Bord ist.

Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.