Investitionsstau bei der Unternehmensnachfolge
Wenn man sein Unternehmen altersbedingt aufgeben muss, dann steht eine Unternehmensnachfolge an. Die Suche nach dem passenden Nachfolger beginnt und die Zukunft des Unternehmens ist ungewiss. Aus diesem Grund reduzieren viele Alteigentümer in dieser Zeit ihre Investitionstätigkeiten oder stellen diese völlig ein. Eine Studie zeigt nun, dass gerade das den Unternehmern zum Verhängnis werden kann.
Alteigentümer lassen gerade in Übergangsphasen die Finger von Investitionen, das ist verständlich. Eine aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandforschung Bonn (IfM) und der KfW zeigt aber das Problem dabei: die Beschäftigung wird an die verminderte Investitionstätigkeit nicht angepasst. Eine geringere Investition führt auch zu einer geringeren Ertragskraft der Unternehmen, was die Suche nach einem Nachfolger wieder erschwert - ein Teufelskreis, bei dem der Investitionsstau vorprogrammiert ist. Eine zu lange Übergangsphase kann die Existenz eines Unternehmens stark gefährden und ist daher so kurz wie möglich zu halten.
Jedoch macht die Studie auch deutlich, dass nach der Unternehmensübergabe die Investitionstätigkeiten wieder stark zunehmen und sich das Problem des Investitionsstaus meist schon nach einem Jahr wieder auflöst. Der Nachfolger hat nun die Aufgabe, die personellen Ressourcen des Unternehmens an die neuen Bedingungen anzupassen und es eventuell auch bezüglich der Geschäftsidee neu auszurichten. Laut Studie belegen die höheren Umsatzwachstumsraten übernommener Unternehmen, dass dies den Neueigentümern in vielen Fällen auch gelingt.