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Lieferheld, Moovel, MyTaxi, Uber und Memorado

Finanzierung: Lieferheld übernimmt den Bringedienstmarktführer Pizza.de und sammelt 350 Millionen Dollar ein, Exit: die Daimler-Tochter Moovel übernimmt MyTaxi, Uber ignoriert eine Einstweilige Verfügung zur Nutzung des Beförderungsdienstes und die Nutzerzahlen steigen, Memorado, eine App für das Training der Gedächtnisleistung, erhält in einer ersten Finanzierungsrunde eine Million Euro.

Finanzierung: Lieferheld sammelt 350 Millionen Dollar ein.

Das Berliner Portal für Lieferdienste Lieferheld hat nach der Übernahme des bisherigen Marktführers Pizza.de für geschätzte 200 Millionen Euro, neue Finanzierungen über 350 Millionen US-Dollar erhalten. Investoren sind die Investmentfirmen Insight Venture Partners und Kite Ventures, die schon Anteile an Lieferheld besitzen sowie Vostok Nafta. Einerseits soll mit dem Kapital der Ausbau der Marktposition in Deutschland und dem Vereinigten Königreich betrieben werden, andererseits ist ein Börsengang von Lieferheld als Hintergrund der Finanzierung im Gespräch. Insgesamt hat das Berliner Unternehmen 2014 bereits 525 Millionen Dollar an Investitionen eingesammelt.

Exit: die Daimler-Tochter Moovel übernimmt MyTaxi.

Über die App Mytaxi können Nutzer Taxis in ihrer Nähe schnell ordern und Taxifahrern Aufträge vermittelt werden. Nun wurde das Hamburger Unternehmen, das nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer ist, von Daimlers Tochter Moovel übernommen. Moovel fungiert als Vergleichsportal über das sich verschiedene Online-Dienstleister in Sachen Mobilität vergleichen lassen. Die Übernahmesumme blieb dabei ungenannt. Daimler will sich damit einerseits in Richtung der Vernetzung von Mobilitätsangeboten bewegen, andererseits setzt man dabie auf die Kooperation mit der Zielgruppe der Taxifahrer. Ausdrücklich will Daimler den eingeschlagenen Weg nicht als gegen Taxivermittlungszentralen gerichtet sehen.

Einstweilige Verfügung gegen Uber lässt Nutzerzahlen steigen.

Der Landesgerichtshof in Frankfurt hat eine einstweilige Verfügung gegen die App Uber verhängt die bundesweit gilt. Uber darf nun seine Vermittlungsdienste von Fahrdiensten ohne Taxikonzession nicht mehr anbieten. Bei Zuwiderhandlung droht ein Strafgeld in Höhe von 250.000 Euro, der mit jedem Verstoß verhängt werden könnte. Derweil lässt es Uber darauf ankommen und bietet seine App trotz des Verbotes weiter an. Das Kalkül: die generierte Aufmerksamkeit führt zu einer erhöhten Nutzung und Einnahmen mit denen eventuelle Strafzahlungen abgefangen werden könnten. Offenbar rechnet man damit, dass in der Praxis nicht viele Strafgelder verhängt werden. Bisher scheint man, zumindest was die gestiegene Aufmerksamkeit betrifft, richtig gerechnet zu haben: nach eigenen Angaben verzeichnete Uber in den ersten 24 Stunden nach dem Verbot angeblich den stärksten Zuwachs von Neuanmeldungen innerhalb des laufenden Jahres.

Memorado erhält in einer ersten Finanzierungsrunde eine Million Euro.

Aufgrund immer höherer Lebenserwartung in den Industrieländern bekommt das Thema Gedächtnistraining immer mehr Relevanz. Das Startup Memorado bietet Spiele an, die versprechen, das Gehirn in Schwung zu halten. Das erscheint offensichtlich auch den Investoren notwendig zu sein, die vom Konzept Memorado überzeugt sind. Dazu zählen unter anderem die Zalando- und der Home24-Gründer sowie einige andere Unternehmer die insgesamt eine Million Euro in Memorado investierten. Das Startup wurde vor etwas einem halben Jahr gegründet und hat mittlerweile etwa eine Million Nutzer weltweit. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf den US-amerikanischen Markt, wo Gedächtnistraining sehr beliebt ist.

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Stephan Leistner