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Höhle der Löwen - Eine Fernseh-Show für Existenzgründer

Der Fernsehsender VOX strahlt ab 19.08.2014 die Existenzgründer-Show "Höhle der Löwen aus". Gründer und Jungunternehmer stellen sich einer fünfköpfigen Jury, die sie von ihrer Geschäftsidee überzeugen müssen, um Investitionen zu erhalten. Publikum und natürlich auch angehende Existenzgründer erhalten auf unterhaltsame Weise Einblick in den Ablauf eines Pitchings.

Für Existenzgründer, junge Unternehmer und Startups ist es oft nicht leicht, Investoren davon zu überzeugen, Kapital für eine Finanzierung in die eigene Geschäftsidee zu stecken. Eine Gelegenheit, das eigene Geschäftskonzept einem potentiellen Kapitalgeber zu präsentieren, ist ein sogenannter Elevator Pitch. Innerhalb kürzester Zeit muss es dem Gründer gelingen den Investor vom Potential des eigenen Produktes oder der eigenen Dienstleistung zu überzeugen, daher auch der Name: die Dauer einer Fahrstuhlfahrt ist das Zeitmaß, an dem man sich orientiert. Der Fernsehsender VOX hat nun die Präsentation der Geschäftsidee in einem Elevator Pitch zur Grundlage einer Fernsehshow für Existenzgründer gemacht.

Das Konzept: Junge Gründer stellen sich einer Jury aus erfahrenen Unternehmern und werben für die Finanzierung ihrer Geschäftsidee. Die Sendung heisst "Höhle der Löwen" und soll vom 19.08.2014 immer Dienstag ab 20.15 Uhr laufen. Insgesamt acht Folgen sind geplant.

Das Format existiert bereits in insgesamt 22 Ländern. In den Vereinigten Staaten wo es unter dem Namen "Shark Tank", also Haifischbecken, läuft, wurde im Frühjahr 2014 bereits die fünfte Staffel ausgestrahlt. Insgesamt 23 Millionen Dollar an Investitionen kamen dort in allen bisher gesendeten Staffeln zusammen. In Deutschland wird es um insgesamt 2 Millionen Euro gehen, um die sich die Jungunternehmer im Wettkampf bemühen. Das Kapital wird übrigens nicht durch Vox bereitgestellt, sondern von den Unternehmern selbst, die in der Jury sitzen.

Vor der fünfköpfigen Jury bekommen die Gründer und Jungunternehmer Gelegenheit ausführlich für ihr Geschäftsmodell zu werben. Die Jurymitglieder sind der Reiseveranstalter Vural Öger, die Verpackungsherstellerin Lencke Wischhusen, die Teleshopping-Unternehmerin Judith Williams und der Doo-Gründer Frank Thelen sowie der Freizeit- und Sportanbieter Jochen Schweizer. Das jeweilige Produkt für das die Gründer die Finanzierung benötigen, wird auf der Bühne publikumswirksam demonstriert Die Jungunternehmer äußern ihre Vorschläge zur Höhe der gewünschten Investition, auf welche die Unternehmer in der Jury dann eingehen. Dabei wird auch verhandelt wie viele Anteile am Unternehmen die Juroren für ihre Investition bekommen werden. Die Ausführlichkeit der Präsentation, die der ursprünglichen Idee des Elevator-Pitches natürlich widerspricht, ist wohl dem Unterhaltungsaspekt geschuldet. So ähnelt die Anordnung dann doch eher einer Castingshow, bei der die Jurymitglieder auch mal selbst in Aktion treten.

In den USA ist Sendung so konzipiert, dass die Jury Kandidaten mit wenig aussichtsreichen oder schlecht durchdachten Geschäftsideen spektakulär niedermacht. Die Unternehmer in der Jury präsentieren sich, dem Namen der Show entsprechend, als knallharte Finanzhaie. In der deutschen Version sollen zwar auch schwache Konzepte kritisiert werden, insgesamt soll das Klima aber konstruktiv sein. So soll der beratende Aspekt deutlich mehr im Vordergrund stehen. Die Gründer bekommen bei der Präsentation auch Unterstützung von Moderator Amiaz Habtu, der ihnen hilft ihre Geschäftsidee für Jury und Show gut zu verpacken. In gewisser Weise ähnelt das Konzept dadurch auch der Endrunde eines Gründer- oder Businessplanwettbewerbes, in der die Teilnehmer der Endrunde auch oft ihr Geschäftskonzept in einem Pitch darstellen, wobei der Zugewinn an Erfahrung für den Gründer im Mittelpunkt steht.

Unabhängig von der showgerechten Aufbereitung, die von der Realität eines Pitchings ein ganzes Stück entfernt sein dürfte, bietet "Die Höhle der Löwen" für Existenzgründer einen kleinen Blick hinter die Kulissen und vielleicht manche Anregung, worauf man bei der Präsentation der eigenen Geschäftsidee achten muss.

Über den Autor

Stephan Leistner