Wie abhängig bist du von digitalen Anbietern?

Die digitale Souveränität gerät im hektischen Treiben der forcierten Digitalisierung schnell mal aus dem Auge und risikoreiche Abhängigkeiten schleichen sich ein. Um deinen Unternehmenserfolg nicht zu schmälern, gilt es digital mitzuhalten. Doch um welchen Preis? Wie es um die digitale Souveränität steht und wie du sie schützt, zeigen wir dir.

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Wie steht es um die digitale Souveränität in deinem Unternehmen?

Was bedeutet digitale Souveränität?

Wie hoch ist in der fortschreitenden Digitalisierung deine digitale Souveränität? Gehörst du auch zu den über 80 Prozent der Unternehmen die sich in folgenden Technologiefelder etwas oder stark in einer digitalen Abhängigkeit von ausländischen Anbietern oder Geschäftspartnern sehen?

  • Software/ Anwendungen
  • Künstliche Intelligenz
  • IT-Sicherheitstechnologien
  • Hardware/Infrastruktur
  • digitale Plattformen
  • Datenzugriff und Verarbeitung von unternehmenseigenen Daten

Dies geht aus einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hervor. Nach dieser wächst auch die gefühlte digitale Abhängigkeit von nicht-europäischen Anbietern bzw. Geschäftspartnern mit der Unternehmensgröße. So liegt in der Informationswirtschaft der Anteil kleiner Unternehmen, die sich in mindestens in einem Technologiefeld abhängig fühlen, bei 83 Prozent. Dagegen sind dies bei den mittleren und großen Unternehmen 89 und 88 Prozent.

Im verarbeitenden Gewerbe ist die steigende Tendenz der gefühlten Abhängigkeit mit der Unternehmensgrösse noch eindeutiger. Hier liegt der Anteil an kleinen Unternehmen, die sich in mindestens einem Technologiefeld abhängig fühlen bei 79 Prozent. Etwa 84 Prozent der mittleren verarbeitenden Unternehmen und 89 Prozent der grossen sehen das so.

Gründe für den Souveränitätsverlust

Bei den Gründen für die bestehenden Abhängigkeiten im Unternehmertum dominierten besonders zwei. In der verarbeitenden wie auch der Informationswirtschaft waren dies, schlichtweg keine EU-Alternative mit über 72 Prozent und die technologische Überlegenheit des Anbieters mit über 62 Prozent. Weitere Gründe für einen Souveränitätsverlust waren Kostenvorteile, hohe technische Wechselhürden, Zeitdruck, mangelnde interne Kompetenzen und Fachkräftemangel.

Trotz das ein Großteil der Unternehmen ihre digitale Abhängigkeiten zwar erkennen und diese für den langfristigen Erfolg des eigenen Unternehmens auch als kritisch erachten, planen nur wenige konkrete Gegenmassnahmen. Dies mag am Mangel an EU-Alternativen und bestehender Fehleinschätzungen des eigenen Risikos liegen.

Politische Handlungsfelder gegen den Souveränitätsverlust

Aufgrund der Studie wurden fünf politische Handlungsfelder gegen den Souveränitätsverlust in Deutschland ausgemacht. Diesen will man von politischer Seite her, kontinuierlich beobachten um Gegenmassnahmen anzupassen. Im folgenden stellen wir dir die fünf Handlungsfelder vor: 

  1. Abbau von Informationsdefiziten und Sensibilisierung für das Thema digitale Souveränität. Erörterung möglicher Risiken und Lösungsstrategien. Stärkung des Vertrauens in digitale Technologien seitens der Unternehmen und der Endnutzer, etwa durch Gütesiegel.
  2. Kontinuierliches Monitoring und Risikoanalyse der gesamtgesellschaftlichen Souveränität aufgrund sich stetig verändernder Technologien, Anbieter sowie wachsender geopolitischer Unsicherheiten.
  3. Stärkung der Souveränität in Technologie- und Datenaspekten. Dabei soll in Zukunftstechnologien wie Quantencomputer, Künstliche Intelligenz und in die IT-Sicherheit investiert werden. Eine europäische Cloud- und Dateninfrastruktur soll zeitnah umgesetzt werden. Ausserdem will man ein Innovationsumfeld, regulatorische Rahmen und gesellschaftliche Faktoren forcieren.
  4. Aufbau von digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung. Damit verbunden sind Maßnahmen zur Reduzierung des Fachkräftemangels wie etwa die Entwicklung kreativer digitaler Weiterbildungsformate.
  5. Agiles und kooperatives Handeln, um die digitale Souveränität zu erreichen und zu halten. Dies beinhaltet kooperatives Vorgehen und die Kompetenzbündelung, etwa auf europäischer Ebene oder über Unternehmensgrenzen hinweg.

Politisch, sieht man den Erhalt und die Stärkung digitaler Souveränität als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die dabei auftretenden Handlungen einer Vielzahl an Akteuren will man koordinieren und harmonisieren.

Deine Massnahmen zur digitalen Souveränität

Als Unternehmer musst du ständig die Souveränität deines Unternehmen in vielen Bereichen wahren. Dabei wird der Fokus künftig noch stärker auf der digitalen Souveränität liegen. Globale Lieferketten bei gleichzeitig stattfindenden Handelskriegen mahnen zur Vorsicht. Software as a Service und andere Cloudcomputing-Erleichterungen führen deine Unternehmensdaten bei hiesigen Datenschutzgesetzen in ferne Länder und andere Sitten.

All dies und noch mehr, musst du noch stärker auf dem Schirm haben. Demnach gilt es künftige Entscheidungen so zu fällen, das dein Risiko eines Souveränitätsverlustest so gering wie möglich ist.

Nachfolgende Massnahmen zur Sicherung deiner digitalen Souveränität sind nur ein winziger Auszug. Entsprechend deiner Vorhaben und Geschäfte, lohnt sich eine professionelle Beratung.

  • Erarbeitung eines digitalen Unternehmenskonzepts, gerade bei anfänglicher Digitalisierung auch bei KMU´s
  • Aufbau eigener und interner digitaler Kompetenzen
  • Auswahl von Anbietern mit niedrigem Migrationsaufwand
  • Nutzung von Hardware und Software mit niedrigen Wechselbarrieren
  • Abwägung zwischen Open-Source-Lösungen, der Eigenentwicklung und Cloudlösungen
  • Nutzung unter europäischem Recht liegender digitaler Lösungen und Produkte

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Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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