5 Tipps für Ihren SEO Wochencheck
Mitte März hatte sich dem Bericht von Sistrix zu Folge der Sichtbarkeitsindex bei fast 14% aller großen deutschen Domains um mehr als 30% geändert (normal seien Werte um 5-8%). Ende März folgten erneut Änderungen von über 30% bei mehr als 10% der Domains.
Veränderungen im Google Index können immer entweder auf Änderungen seitens Google (z.B. neues Algorithmus-Update) oder auf Änderungen an der eigenen Webseite zurückgeführt werden.
Damit Sie immer up to Date bleiben, empfiehlt sich ein kurzer wöchentlicher Check der Datenbasis mit Hilfe verschiedener Tests und Tools, die wir Ihnen im folgenden Vorstellen möchten.
1. Check der 404 Fehler
Mit Hilfe der Google Search Console können Sie schnell und einfach prüfen, ob die Zahl der nicht erreichbaren Seiten auf Ihrer Webseite zugenommen hat. Was die Search Console kann und wie das kostenlose Tool eingerichtet werden kann, haben wir für Sie in unserem Artikel zusammengefasst.
Was sind 404 Fehler?
Der Status Code 404 wird dann gesendet, wenn eine Ressource (in dem Fall ein html Dokument) nicht mehr erreichbar ist.
Das kann aus verschiedensten Gründen eintreten. So haben Sie in Ihrem Online Shop beispielsweise ein auslaufendes Produkt nicht mehr im Sortiment. Die Produkt Seite sendet dann den Status Code 404 zurück. Es kann aber auch sein, dass Sie oder ihr Team eine Kategorie gelöscht haben, die entsprechenden URLs aber beispielsweise nicht weitergeleitet werden.
Wo prüfen Sie die 404 Fehler?
Mit der Search Console können Sie 404 Fehler wie eingangs beschrieben, sehr leicht ausfindig machen. Gehen Sie dazu in der Sidebar auf Crawling/Crawling – Fehler und klicken dann auf den Tab „nicht gefunden“. Ihnen wird nun eine Liste aller durch den Google Crawler gefundenen Fehler, sortiert nach Priorität, angezeigt. Diese können Sie bei Bedarf auch herunterladen.
Was sind Alarmsignale?
Grundsätzlich sind 404 Status Codes eine durchaus übliche und korrekte Handhabung für nicht mehr vorhandene Seiten. Sie sollten vor allem darauf achten, dass in der Liste keine für Sie sehr wichtigen URLs enthalten sind, die eigentlich erreichbar sein sollten.
Zudem sollten Sie in Ihrer Wochenzahlenübersicht die Veränderung der gefundenen Crawling Fehler dokumentieren. Wenn Sie von einer Woche auf die Andere plötzlich größere Veränderungen feststellen, sollten Sie reagieren.
Was können Sie dagegen tun?
Weiterleiten
Seiten, für die es thematisch passende und relevante Ersatzseiten gibt, sollten entsprechend per 301 redirect weitergeleitet werden.
Reaktivieren
Sind URLs nur durch technische Fehler oder Bedienungsfehler im CMS nicht mehr erreichbar, sollten das entsprechend korrigiert werden.
Status Code 404 beibehalten
Wenn URLs sind mehr benötigt werden (z.B. bei Produkten, die nicht mehr vorhanden sind) und es auch keinen adäquaten Ersatz gibt, sollte der Status Code 404 beibehalten werden. Wenn Sie sich als Webseitenbetreiber zu 100% sicher sind, dass Sie die URL auch in Zukunft nie wieder aktivieren wollen, können Sie auch den Status Code 410 verwenden. Dieser steht für „gone“ und wird vom Google Crawler so verstanden, dass der Crawler die URL nie wieder aufrufen wird.
2. Check der indexierten Seiten
Was bedeuten die indexierten Seiten?
Die Zahl gibt an, wie viele Ihrer URL im Google Index aufgenommen wurden und bei passenden Suchanfragen ranken können.
Wo prüfen Sie die Zahl der indexierten Seiten?
In der Search Console können Sie sich über die Sidebar Google Index/ Indexierungsstatus die Zahl der Indexierten Seiten anzeigen lassen.
Was sind Alarmsignale?
Grundsätzlich sollten Sie zunächst ermitteln, über wie viele relevante URLs Ihre Webseite verfügt. Bei einem Onlineshop könnten z.B. die Zahl der Kategorien, Anzahl der Produkte sowie die Zahl der Blogartikel und Service Seiten addiert werden.
Im Optimalfall entspricht die Zahl der indexierten Seiten in etwa Ihrer Zielzahl. Bei größeren Abweichungen nach unten und nach oben, sollten Sie auf die Suche nach möglichen Ursachen gehen.
Abweichungen nach unten sind für Sie nachteilig, weil dann ggf. relevante neue Produkte nicht im Google Index sind und so gar keine Chance haben zu ranken.
Größere Abweichungen nach oben bedeuten, dass mehr Seiten indexiert sind, als Sie eigentlich haben. Es gibt also zahlreiche Duplikate. Da Sie mit Ihrer Webseite nur ein bestimmtes Crawl Budget haben, kann es sein, dass der Google Crawler dann deutlich seltener Ihre wirklich wichtigen Seiten crawlt.
Was können die Ursachen sein?
Die Ursachen können vielfältig sein und sollten professionell geprüft werden. Hier einige Beispiele:
- Falsche Verwendung der Robots.txt – z.B. indem Verzeichnisse für den Crawler gesperrt werden, die wichtige URLs enthalten
- Meta Robots Tag – hierüber wird Suchmaschinen mitgeteilt, welche URL indexiert wird und welche nicht.
- Fehlende oder falsche Canonical Tags
- Falsche Einstellungen zur Parameterbehandlung in der Google Search Console
- Nicht aktuelle/fehlende XML Sitemap
3. Check ob Webseite durchgehend erreichbar ist
Sie sollten immer im Blick behalten, ob Ihre Webseite zu jeder Zeit für Ihre Nutzer zu erreichen ist.
Dabei können Ihnen Tools wie updown.io oder pingdom.com helfen. Diese Tools „pingen“ in kurzen Zeitabständen Ihre Webseite an und alarmieren Sie (z.B. per Mail oder über eine Slack Einbindung), falls Ihre Webpräsenz offline ist.
So haben Sie die Chance schnellstmöglich zu reagieren und können die bestehenden Probleme beheben (lassen).
4. Wochenzahlen aus Webanalyse Tool notieren
Mithilfe der Dokumentation von wöchentlichen Performance Werten, haben Sie Änderungen stets im Blick. Dabei werden die Daten aus Tools wie Analytics oder Matomo (ehemals Piwik) ausgewertet.
Ziel ist es, vor allem größere Änderungen schnellstmöglich zu sehen und reagieren zu können.
Dazu sollten Sie nicht nur den organischen Traffic über die Suchmaschinen im Blick haben. Prüfen Sie wöchentlich, ob es größere Verschiebungen zwischen den einzelnen Channels (z.B. AdWords, Referrer Traffic, Social Media) gibt. Zudem sollten Sie sich die Referrer Seiten regelmäßig genauer anschauen und prüfen, von welchen Webseiten wie viel Traffic zu Ihnen geschickt wird.
5. Leistungsbericht in der Search Console prüfen
Im fünften und letzten Schritt sollten Sie wöchentlich einen Blick in den Leistungsbericht der Search Console werfen. Mit der neuen Search Console können Sie hier Daten der letzten 16 Monate einsehen.
Haben Sie hier vor allem folgende Daten im Blick:
- Organischer Traffic der Vorwoche (auch im Vergleich zu den vergangenen Wochen) insgesamt und im Vergleich aus desktop und mobile
- Zahl der Impressionen insgesamt und im Vergleich aus desktop und mobile
- Durchschnittliche Position insgesamt und im Vergleich aus desktop und mobile
- Position der wichtigsten Keywords beobachten
Vor allem die Position der Keywords sollte laut moz.com mit Vorsicht behandelt werden. Kleinere Veränderungen sind normal und es gibt nicht mehr „das eine“ Ranking für ein Keyword. Ranken Sie mit einer URL für ein Keyword in den Top 5 schon seit längerer Zeit (mindestens 3 Monate) sind Änderungen um die 1-2 Positionen normal. Bei Änderungen von über 5 Positionen sollten Sie hier genauer prüfen.
Sind Sie erst seit kurzem in die Top5 aufgestiegen mit einem Keyword, sind größere Änderungen völlig normal. Zudem sind größere Rankingveränderungen bei niedriger platzierten Keywords auch normal.
Was sollten Sie bei Rankingveränderungen tun?
- Auf jeden Fall sollten Sie zunächst ruhig bleiben und keine spontanen größeren Änderungen an Ihrer Webseite durchführen.
- Ziehen Sie als Datenbasis immer Wochendurchschnitte heran und keine tagesaktuellen Rankings - hierbei sind die Schwankungen viel zu groß.
- Vergleichen Sie Ihre Rankingschwankungen mit denen Ihrer Wettbewerber.
- Vergleichen Sie Ihre Rankings mit Ihrem Traffic. Ist Ihr Traffic gleichbleibend, ist alles in Ordnung.
Wenn Sie nach den ersten Schritten feststellen, dass es wirklich gravierende Änderungen gibt, sollten Sie Ihre Webseite vollumfänglich auf SEO Faktoren und Funktionalität prüfen. So sollten Sie sicherstellen, dass die Seite gut erreichbar ist, die Seite nach wie vor schnell lädt etc.