Verdienstmöglichkeiten als Franchisenehmer

Verdienst als Franchisenehmer: Das sind die Voraussetzungen
Die Frage "Wie viel verdiene ich als Franchisenehmer?" ist nicht so leicht zu beantworten, wie es die Begrifflichkeiten augenscheinlich suggerieren. Eine selbständige Tätigkeit und deren Ertrag ist an vielfältigere Faktoren geknüpft, als ein einfach zu vereinbarendes Monatsgehalt. Dennoch ist die Frage legitim und ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Gründung als Franchisenehmer und bei der Auswahl des individuellen Systems.
So liegt es zunächst an Ihnen selbst sich darüber klar zu werden, welchen Verdienst (Umsatz abzüglich aller Steuern und Kosten aka Ertrag) Sie entsprechend Ihrer persönlichen Lebenssituation brauchen und darüber hinaus anstreben wollen. Realistische Näherungswerte erzielen Sie, indem Sie sich folgende Fragen stellen und deren Ergebnis in einer Kalkulation zusammentragen:
- Wieviel Geld benötige ich essentiell jeden Monat, um meine Unterhaltungskosten zu decken?
- Welcher Betrag wäre darüber hinaus erstrebens- und wünschenswert?
- Wie hoch ist meine Eigenkapitalquote und was bin ich bereit im Zuge der Gründung an externem Kapital zuzuführen?
- Wieviel Arbeitszeit möchte ich investieren?
- Wie engagiert möchte ich arbeiten?
Indem Sie zunächst Ihren Bedarf und Bedürfnisse erfassen sowie den realistischen Kapitaleinsatz benennen können, minimieren Sie bereits das Feld der Franchise-Anbieter, die für Sie aufgrund Investitionssumme, prinzipieller Umsatzspannweite aber auch hinsichtlich Ihres persönlichen Engagements bereits ausschließen können. Anhand der Zahlenwerte und Erfahrungseinblicke, die jeder Franchisegeber im Zuge der vorvertraglichen Aufklärungspflicht Ihnen gegenüber erbringen muss, können Sie genauer abschätzen, ob Ihre Umsatzziele mit dem jeweils angebotenen System zu erreichen sind oder ob dafür erst ein Filialnetz Ihrerseits aufgebaut werden muss, das wiederum mit erhöhtem Arbeits- und Managementaufwand verbunden ist.
In unseren regelmäßigen Franchise-Checks mit Franchisegebern aus zahlreichen Branchen erhalten Sie Einblick in Investitionsaufwand und Verdienstmöglichkeiten interessanter Franchise-Konzepte, die Ihnen als Orientierungshilfe dienen können.
Verdienst als Franchisenehmer: So ermitteln Sie Ihr Unternehmergehalt
Mit den eingangs genannten von der Franchisezentrale bereitgestellten Näherungs- und Erfahrungswerten zu Umsätzen und Ertrag des favorisierten Systems können Sie eine Vorabkalkulation anfertigen.
- Die durch Verkauf des jeweiligen Produkts/Dienstleistung erzielten Umsätze abzüglich der zweckgebundenen Umsatzsteuer von 7% oder 19% ergeben zunächst Ihren Netto-Umsatz.
- Von diesem Netto-Umsatz subtrahieren sich Kosten für den Wareneinkauf sowie sämtliche monatlichen Kosten der Unternehmensführung, plus Investitionsaufwand (Kreditzinsen) plus der Franchisegebühren, die vom Franchisenehmer für die Leistungen des Franchisegebers an die Franchisezentrale zu zahlen sind.
- Je nach zu wählender Rechtsform unterscheiden sich anschließend die direkten Bezüge von Einzelunternehmern und Personengesellschaften gegenüber Geschäftsführern einer Kapitalgesellschaft.
- Erstgenannte tragen den ihrerseits ermittelten endgültigen Ertrag aus ihrer unternehmerischen Tätigkeit zunächst als „Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit (Anlage S)“ in ihre private Einkommenssteuererklärung ein. Mit Ihrem Einkommenssteuerbescheid erhalten Sie dann Ihr endgültiges Netto-Einkommen.
- Als Geschäftsführer bestimmen Sie Ihr Geschäftsführergehalt selbst. In diesem Sinne bildet es gleichsam einen Kostenposten, der in der monatlichen Kostenposition "Personal" berücksichtigt wird.
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