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Unterstützungskasse als Vorsorgemodell für den Mittelstand

Mit der pauschaldotierten Unterstützungskasse (pdUK) können mittelständische Wachstumsunternehmen sowohl ihre Innenfinanzierung stärken, als auch Mitarbeiter mit einem attraktiven Modell der betrieblichen Altersvorsorge binden. Wir zeigen, wie das funktioniert.

pauschaldotierte Unterstützungskasse für mittelständische Unternehmen

Unterstützungskasse als Finanzierungsvorteil für Wachstumsunternehmen

Mittelständische Unternehmen haben häufiger Probleme innerbetriebliche Wachstumsprozesse durch externe Kapitalgeber zu finanzieren. Das Modell der pauschaldotierten Unterstützungskasse macht Sie in diesem Zusammenhang unabhängiger von klassischen Banken als Finanzierungspartner, denn die Beiträge, die im Rahmen der pdUK gezahlt werden, verbleiben im Unternehmen und können zur Innenfinanzierung genutzt werden. Dadurch unterscheidet sich die pdUK, die gemeinhin auch als "Unternehmensbank" bezeichnet wird, wesentlich von anderen versicherungsbasierten Angeboten der betrieblichen Altersversorgung (bAV). 

Welche Vorteile bietet die pdUK im Vergleich mit anderen Modellen der betrieblichen Altersvorsorge?

Das Modell der pdUK eröffnet steuerliche und bilanzielle Vorteile für Unternehmer. Indem die Beiträge im Unternehmen verbleiben und Sie selbst entscheiden, wofür Sie diese investieren wollen, erhöht sich außerdem Ihre Flexibilität und Unabhängigkeit von teuren Bankkrediten. Dieser offensichtliche Finanzierungsvorteil motiviert infolgedessen Arbeitgeber häufig mehr Eigenzulage zu leisten, als die vorgeschriebenen 15%. Nicht unübliche Beteiligungen von 30% oder sogar 40% erhöhen die Attraktivität des Vorsorgemodells wiederum für Mitarbeiter im Unternehmen. 

Die Kosten für die pdUK sind vollständig als Betriebsausgaben von der Steuer absetzbar. In der Regel sorgen Steuervorteile, Einsparungen bei Sozialversicherungen und Fluktuationsgewinne dafür, dass sich Arbeitgeberzulagen in den ersten 12-15 Jahren ausfinanzieren.

Alte und neue Mitarbeiter im Unternehmen profitieren von hohen Arbeitgeberzulagen, die unter weiterer Ausnutzung von Lohnkostenoptimierungen keinen Einkommensverzicht bedeuten. Darüber hinaus bedeutet die Tatsache, dass mit den eigenen Beiträgen der pdUK wichtige Projekte des Unternehmens realisiert werden, einen deutlichen Motivationsschub unter den Mitarbeitern.

Ab wann lohnt sich für Unternehmer eine pauschaldotierte Unterstützungskasse?

Das Modell der pdUK stammt ursprünglich aus Teilen der Großindustrie, erfreut sich aber in mittelständischen Unternehmen allgemein wachsender Beliebtheit. Sinnvoll ist ein Abschluss bereits ab einer Betriebsgröße von circa 20 bis 30 Mitarbeitern. Mit knapp 80% Durchdringunsgquote unter den Mitarbeitern ist das Modell der pauschaldotierten Unterstützungskasse laut Branchenexperten sehr breitenwirksam. 

Was sollte ich vor Abschluss einer pdUK beachten?

Wodurch sich seriöse Anbieter unter den zahlreichen Verwaltungs- und Beratungsgesellschaften auszeichnen, hat der Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen e. V. erst kürzlich in einer Checkliste über die Einrichtung einer pdUK zusammengefasst.

Wie sind Unternehmer und Mitarbeiter im System der pdUK vor Nachzahlungen bzw. Ausfällen geschützt?

Der zeitliche Risikofaktor einer pdUK ist prinzipiell zunächst dadurch reduziert, dass die Leistungen in der Regel nicht als monatliche Rente, sondern als Einmalbetrag gezahlt werden. Im Gegensatz zu zinsabhängigen Versicherungen wissen Unternehmer außerdem, welche Leistungen zu welchem Vertragszeitpunkt ihrerseits erbracht werden müssen. Der Haftungsfall durch das Verschulden Dritter, den Versicherern, ist ausgeschlossen. Im Fall, dass Unternehmer aufgrund unternehmerischer Schwierigkeiten ihre Leistungen nicht erbringen können, sind die betroffenen Mitarbeiter durch den Pensionssicherungsverein abgesichert.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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