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Riesenradprojekt verzögert sich weiter

Die Realisierung des Riesenradprojekts der Great Berlin Wheel GmbH & Co. KG am Zoologischen Garten verzögert sich weiter. Die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Wirtschaftshof des Zoos, wo das Aussichtsrad errichtet werden soll, dauerten länger als vorgesehen, sagte Geschäftsführer Michael Waiser der Nachrichtenagentur ddp. «Im Boden wurde alles Mögliche gefunden, was man da nicht haben möchte.»

Berlin (ddp-bln). Die Realisierung des Riesenradprojekts der Great Berlin Wheel GmbH & Co. KG am Zoologischen Garten verzögert sich weiter. Die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Wirtschaftshof des Zoos, wo das Aussichtsrad errichtet werden soll, dauerten länger als vorgesehen, sagte Geschäftsführer Michael Waiser der Nachrichtenagentur ddp. «Im Boden wurde alles Mögliche gefunden, was man da nicht haben möchte.» Hierzu zähle beispielsweise Asbest in Rohrleitungen, fügte Waiser hinzu.

Das Gelände sollte den Angaben zufolge bis Ende Juli vollständig für den Bau des Riesenrads hergerichtet sein. Abgesehen von den Problemen der Grundstücksvorbereitungen sind weitere wesentliche Voraussetzungen zum Bau des Riesenrads bisher nicht erfüllt. So liegt die Baugenehmigung vom zuständigen Bezirksamt Mitte für die gegenüber der ursprünglichen Version vereinfachte sogenannte Abflughalle des Riesenrads noch nicht vor. Diese ist laut Waiser Voraussetzung für die Unterzeichnung des Bauvertrags mit dem ausführenden Konsortium. Trotz dieser Widrigkeiten geht Waiser davon aus, dass «theoretisch» noch in diesem Jahr mit dem Bau des Riesenrads begonnen werden kann. «Es sei denn, wir kriegen einen sehr harten Winter.»

Ursprünglich sollte das Riesenrad den Angaben zufolge im Herbst 2008 in Betrieb gehen. Dann war von Ende dieses Jahres die Rede. Die Bauarbeiten werden laut Waiser zwei Jahre dauern.

Zur Ausstellung der Baugenehmigung fehle «nur noch das Brandschutzgutachten», sagt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) vom Bezirksamt Mitte. Das werde voraussichtlich in wenigen Tagen vorliegen. Sollte dieses Gutachten plausibel sein, stünde der Erteilung der Baugenehmigung nichts mehr im Wege. «An der Baugenehmigung wird das Riesenrad nicht scheitern», betonte Gothe.

Nach Angaben der Senatsfinanzverwaltung ist das 13 000 Quadratmeter große Grundstück, das der Riesenradinvestor vom Land Berlin erworben hat, vollständig bezahlt worden. Die Summe wollte eine Sprecherin nicht nennen. Laut Medienberichten waren 22 bis 25 Millionen Euro vereinbart worden.

Die Gesamtinvestition für das Riesenrad, inklusive Grundstück, wurde vor der Finanzkrise auf rund 120 Millionen Euro beziffert. Die Finanzierung soll über Immobilienfonds und Kredite erfolgen. Waiser wollte zum aktuellen Stand der Investitionssumme keine Angaben machen.

Das Riesenrad sollte ursprünglich 185 Meter hoch werden. Im Herbst 2008 beschlossen die Investoren, die Konstruktion um zehn Meter zu verkleinern. Als Grund nannten sie die damals explodierenden Stahlpreise.

Die weltweite Finanzkrise habe das Projekt «bisher noch nicht gefährdet», versicherte Waiser. Aber der Geldhahn öffne sich erst, wenn der Bauvertrag unterschrieben sei.

(ddp)

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DDP