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Protestmarsch der Wadan-Mitarbeiter in Wismar

Mit einem symbolischen Trauerzug durch Wismar haben Schiffbauer der insolventen Wadan-Werften am Freitag gegen die Schließung der traditionsreichen Unternehmen in Wismar und Warnemünde protestiert. Das sei der schwärzeste Tag in der Geschichte der Werften des Landes, sagte Betriebsrätin Ines Scheel vor rund 1000 Werftleuten, Freunden und Angehörigen bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz.

Wismar (ddp-nrd). Mit einem symbolischen Trauerzug durch Wismar haben Schiffbauer der insolventen Wadan-Werften am Freitag gegen die Schließung der traditionsreichen Unternehmen in Wismar und Warnemünde protestiert. Das sei der schwärzeste Tag in der Geschichte der Werften des Landes, sagte Betriebsrätin Ines Scheel vor rund 1000 Werftleuten, Freunden und Angehörigen bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz. «Alles, was wir uns erwartet haben, schmeißen wir heute weg», sagte Scheel am letzten Tag der vorläufigen Insolvenz.

Zugleich kritisierte Scheel die aus Sicht der Werftleute mangelnde Unterstützung durch Land und Bund beim Kampf um den Erhalt der Schiffbaubetriebe. Es sei «schizophren», 46 Millionen Euro in die Auffanggesellschaft für die Schiffbauer zu investieren, nachdem die Werften wegen fehlender fünf Millionen Euro des Investors Insolvenz anmelden mussten. Das Land hätte durchaus kurzfristig als Eigner eintreten können, sagte Scheel.

Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) bestritt dagegen auf der Kundgebung erneut, dass der Landesregierung diese Option zur Verfügung gestanden hätte. Letztlich sei das finanzielle Loch bei Wadan weitaus größer als fünf Millionen Euro gewesen. Er machte den Werftleuten zugleich Mut für die Zukunft. Die internationale Akquise laufe, man werde kein Angebot ausschlagen. Auch schiffbauähnliche Tätigkeiten auf dem Gelände der Werft und mit den ehemaligen Mitarbeitern würden akzeptiert.

Für den Nachmittag war ein Familienfest auf dem Parkplatz der Werft vorgesehen. Dabei sollten auch Luftballons in die Luft steigen, nach Angaben von Wadan-Betriebsrätin Scheel einer für jeden verlorenen Arbeitsplatz.

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat indessen für den Nachmittag zu einer Pressekonferenz nach Schwerin eingeladen, um über sein weiteres Vorgehen zu informieren. Ab Samstag nimmt offiziell die Auffanggesellschaft Küste für die rund 2400 Mitarbeiter der Wadan-Werften ihre Tätigkeit auf.

(ddp)

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DDP