Selbstständigkeit im Nebenerwerb wird immer beliebter
Wenn sich Menschen für die berufliche Selbstständigkeit entscheiden, dann am liebsten für die Selbstständigkeit im Nebenerwerb - das besagt die vom Direktvertriebsunternehmen Amway und dem Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführte Studie "Zukunft Selbstständigkeit". Demnach ist für 80 % der Befragten die nebenberufliche Selbstständigkeit am attraktivsten.
Rund 900 Beschäftigte wurden zu den Themen berufliche Veränderung, Existenzgründung und Selbstständigkeit befragt. Die Motive für den Schritt ins Unternehmerleben sind deutlich: 60% erhoffen sich zusätzliche Verdienstmöglichkeiten, 54% setzen auf Unabhängigkeit, 40% auf Selbstverwirklichung. Berufstätige Frauen erhoffen sich eine flexiblere Gestaltung des Privat- und Berufslebens (37%). Jedoch lassen die wenigsten Befragten auch Taten folgen: Auch wenn die Bereitschaft zur Selbstständigkeit zunimmt, scheuen sich die meisten Personen, den konkreten Schritt zu wagen.
Nur ein Fünftel der befragten Arbeitnehmer kann sich grundsätzlich vorstellen, sich selbstständig zu machen. 70% der Beschäftigten empfinden eine Selbstständigkeit als zu "riskant" und zu "kompliziert umzusetzen" (36%). 58% der Befragten sagten aus, dass die aktuellen Rahmenbedingungen für den Schritt in die Selbstständigkeit immer noch nicht optimal seien. Professor Dietmar Harhoff, Vorstand und Direktor des LMU Entrepreneurship Centers betont daher, dass bürokratische und steuerliche Hürden beseitigt werden müssten, um eine berufliche Selbstständigkeit zu erleichtern. Eine große Portion Gründerwille ist vor allem in Ostdeutschland zu spüren. In den neuen Bundesländern bewerteten mehr Menschen (23%) die Selbstständigkeit als "attraktive Beschäftigungsform", als in den alten Bundesländern (17%).