Ist Ihre Versicherung auch zu teuer?
Je nachdem, welche Versicherung ein Mensch abschließt, lebt der Mensch bei den Versicherern unterschiedlich lang. Dabei rechnen die Versicherer immer zu ihren Gunsten. Der Unterschied kann dabei sehr hoch sein. Wenn bspw. ein 35-jähriger Mann eine private Rentenversicherung abschließt, dann rechnen die Versicherer mit einem Lebensalter von 92 Jahren. Wenn dieser 35-jährige Mann aber eine Risikolebenspolice haben möchte, welche im Todesfall zahlt, erreicht er nur ein kalkuliertes Lebensalter von 77 Jahren.
Für die Versicherung bedeutet diese unterschiedliche Betrachtung höhere Prämien, denn die Prämien fallen umso höher aus, je extremer die Sterblichkeitsschätzungen sind. In jedem Fall rechnen die Versicherer aber zu ihren Gunsten. Stirbt ein Versicherungsnehmer mit einer Rentenversicherung früher als kalkuliert, brauchen die Versicherer weniger auszuzahlen. Und lebt der Versicherungsnehmer einer zeitlich begrenzten Risikolebensversicherung länger als erwartet, kommen die Versicherer ebenfalls besser weg, weil es weniger Todesfälle gibt.
Die Verbraucherzentralen vermuten, dass bis zu 25% der Gewinne, welche aus solchen Umständen resultieren, bei den Versicherern landen und damit die Versicherungsnehmer übervorteilt werden. Bei vielen Versicherungen wird ein Puffer von ca. 10 Lebensjahren eingebaut, was dazu führt, dass unter realistischen Annahmen (Einzahlungen, Laufzeit, Kosten) die garantierte Rentenhöhe um knapp 30 Prozent über jener liegt, welche der Kunde derzeit bekommt. Wie umfangreich der Puffer sein muss, lässt sich zwar nicht genau abschätzen, aber angesichts dieser Zahlen liegt die Vermutung nahe, dass Versicherungen deutlich teurer sind, als sie sein müssten.