MySpace: Droht der endgültige Verkauf?
Wenn es ein Unternehmen einfach nicht schafft, sich gegen die starken Konkurrenten durchzusetzen und seinen Kunden einen deutlichen Mehrwert zu bieten, dann nützen am Ende keine Neuausrichtung mit der Geschäftsidee und keine damit verbundenen guten Vorsätze mehr. Diese Erfahrung macht nun das Online-Netzwerk MySpace. Nach unendlich vielen Gerüchten und Spekulationen steht es nun fest: MySpace steht zum Verkauf.
Um die Userzahlen zu steigern, hatte MySpace noch vor einigen Monaten auf einen Neustart mit einer anderen Ausrichtung gesetzt. Scheinbar zu spät, denn Facebook hatte MySpace zu diesem Zeitpunkt bereits das Genick gebrochen: Rupert Murdochs Medienunternehmen News Corp. hatte mit MySpace gegen Zuckerbergs blaue Übermacht einfach keine Chance. Facebook weist derzeit mit über 500 Millionen Mitgliedern rund fünfmal so viel Nutzer auf wie MySpace. News-Corp-Vorstand Chase Carey stellte fest, dass der Plan zur vollen Ausschöpfung des Potenzials nun am besten unter einer neuen Eigentümerstruktur ausgearbeitet werden kann. Im Moment prüfe man dazu alle Optionen, so Carey.
Neben dem Verkauf sieht der Manager jedoch auch andere Wege, das Projekt MySpace wieder auf Kurs zu bringen. Ebenso wäre ein neuer Investor denkbar, mutmaßt Carey. Der Verkauf von MySpace hatte sich bereits im November vergangenen Jahres angekündigt. Hier betonte man, dass die Verluste des Online-Netzwerks nicht tragbar seien und dass die News Corp. möglicherweise die Trennung von MySpace in Betracht ziehe. Erst kürzlich ließ MySpace verlauten, sich von rund der Hälfte aller Mitarbeiter trennen zu wollen. 2005 hatte der Medienmogul Rupert Murdoch mit der von ihm geführten News Corporation MySpace erworben - zu einem Preis von 580 Millionen US-Dollar. Das damals größte soziale Netzwerk wurde jedoch in den letzten Jahren von Facebook abgehängt.